Das Riesenbecker Platt
nachträgliche Veränderung oder Ergänzung vorhandener Phrasen und neu erfasste Phrasen
Kleine Phraseologie des Riesenbecker Platt – und einiges mehr
Schreibweise Wibbelt – ähnlich
Schreibweise phonetisch
Af un an draff m‘ sick wull wat Guedet andoon. – Ab und zu darf man sich wohl etwas Gutes antun.
Aff unn án draff m‘ ßick wull wát Chú~édét án- doon. – Ab und zu darf man sich wohl etwas Gutes antun.
Af un to häört m‘ maol wat vön denn. – Ab und zu hört man mal was von dem.
Aff unn to hô:t m‘ møl wát f´ôn denn. – Ab und zu hört man mal was von dem
all de, well alleen sind (= Witwen, auch Witwer)
all de, well alleen ßínd (= Witwen, auch Witwer)
Alle niëselang fönk ‚e de wier vön an. – Alle naselang fing er wieder davon an.
Allé ní~éséláng f´ônk ‚é dé wí~é: f´ôn án. – Alle naselang fing er wieder davon an.
alles üöwern Haupen schmieten – alles über den Haufen werfen, alles umändern (grob)
alléß ´ü~´öwé:n Haupén schmietén – alles über den Haufen werfen, alles umändern (grob)
alles vön binnen nao buten kiährn – alles von innen nach außen kehren, alles sehr gründlich durchsuchen
alléß f´ôn binnén n´ø butén kí~´äh:n – alles von innen nach außen kehren, alles sehr gründlich durchsuchen
Allmäöhlick geiht et wier biärgup mit emm. – Allmählich geht es wieder bergauf mit ihm (= es geht ihm langsam besser).
Allmôhlíck cheiht ett wí~é: bí~´ä:chupp mít emm. – Allmählich geht es wieder bergauf mit ihm (= es geht ihm langsam besser).
An de Blagen sütt man, dat man olt wätt. – An den Kindern sieht man, dass man alt wird.
Án de Blagén ßütt mán, dát mán ´ølt wätt. – An den Kindern sieht man, dass man alt wird.
An de Sake häbbt se sick denn Kopp inrannt. – An der Sache haben sie sich den Kopf eingerannt, die Mühe war erfolglos.
Án de Ssaké häbbt ßé ßick denn Køpp ínrannt. – An der Sache haben sie sich den Kopf eingerannt, die Mühe war erfolglos.
An sowat hadde ick niggäs in ’n Draum dacht. – An sowas hätte ich nicht einmal im Traum gedacht.
Án ßowát haddé ick nigg´äß ín ’n Draum dácht. – An sowas hätte ich nicht einmal im Traum gedacht.
Aower so is dat ja oft noog: de ännern makt denn Scheiß, un du wäss devör ankiëken. – Aber so ist das ja oft genug: die andern machen den Scheiß, und du wirst dafür beschuldigt (dir schiebt man es in die Schuhe).
Øwé: ßo ißß dát já óft nooch: de änné:n makt denn Scheiß, ún du wäss défö: ánkí~ékén. – Aber so ist das ja oft genug: die andern machen den Scheiß, und du wirst dafür beschuldigt (dir schiebt man es in die Schuhe).
armsiälig in Tüüg sien – armselig gekleidet sein; auch allgemein: arm sein
a:mßí~´älích ín Tüüch sien – armselig gekleidet sein; auch allgemein: arm sein
Äs Blagen häbbt wi us de Finger daonao aflecket. Wi kreegen doch domoss nicks. – Als Kinder haben wir uns die Finger danach abgeleckt. Wir bekamen doch nichts (keine Süßigkeiten).
Äßß Blagén häbbt wi ußß de Fíngé: dønø áfleckét. Wi kreegén d´øch d´ømøss nickß. – Als Kinder haben wir uns die Finger danach abgeleckt. Wir bekamen doch nichts (keine Süßigkeiten).
Äs de ut Russland wierkammp, denn konns ’e nich wierkennen, de wäör bloß noch Huut un Knuoken. – Als der aus Russland wiederkam, den konntest du nicht wiedererkennen, der war bloß noch Haut und Knochen.
Äßß de uut Rußßlánd wí~é:kámp, denn kønnß ’é ních wí~é:kennén, de wô: bloß n´øch Huut ún Knú~ókén. – Als der aus Russland wiederkam, den konntest du nicht wiedererkennen, der war bloß noch Haut und Knochen.
Äs wi ankammen, höllden se all de Beene rut. – Als wir ankamen, hielten sie schon die Beine raus (= es war schon brechend voll).
Äßß wi ánkammén, hôlldén sé all de Beené rut. – Als wir ankamen, hielten sie schon die Beine raus (= es war schon brechend voll).
Biäter schlecht föehrn äs guet laupen. – Besser schlecht fahren als gut laufen.
Bí~´äté: schlécht f´ö~éhrn äßß chú~ét laupén. – Besser schlecht fahren als gut laufen.
Bie all dat Gequater vergiät‘ de de Arbeid. – Bei all dem Gequatsche vergessen die die Arbeit.
Bie all datt Chékwaté: fé:chí~´ät‘ de de A:beid. – Bei all dem Gequatsche vergessen die die Arbeit.
Bie de hadde de Ollschke de Bucksen an. – Bei denen hatte die Alte die Hosen an (= sie hatte zu bestimmen).
Bie de haddé de Øllschké de Buckßén án. – Bei denen hatte die Alte die Hosen an (= sie hatte zu bestimmen).
Bie de, dao gönk dat alles Hand in Hand. – Bei denen, da ging das alles Hand in Hand, die arbeiteten gut zusammen.
Bie de, dø ch´ônk dát alléß Hánd ín Hánd. – Bei denen, da ging das alles Hand in Hand, die arbeiteten gut zusammen.
Bie denn, dao moss ’e uppassen, de häff mächtig lange Fingers. – Bei dem, da musst du auf – passen, der hat mächtig lange Finger (der stiehlt).
Bie denn, dø møßß ’é úppaßßén, de häff m´ächtích lángé Fíngé:ß. – Bei dem, da musst du auf- passen, der hat mächtig lange Finger (der stiehlt).
bie eenen unner de Flittkes krupen – bei jemandem unter die Fittiche kriechen, bei jemandem Schutz suchen
bie eenén unné: dé Flittkéß krupén – bei jemandem unter die Fittiche kriechen, bei jemandem Schutz suchen
Bie so ’n rüsiget Wiär bliewick (= blief ick) mit ’t Gatt in ’n Huuse. – Bei so einem stürmischen Wetter bleibe ich mit dem Arsch zu Hause. (derb)
Bie ßo ’n rüsígét Wí~´ä: bliewick (= blief ick) mít ’t Chatt ín ’n Huusé. – Bei so einem stürmischen Wetter bleibe ich mit dem Arsch zu Hause. (derb)
Bie ‚t Upstiäken vön de Heibünde sind us manchetmaol de Arms lang wurden. – Beim Aufstechen (= Aufladen auf den Heuwagen) der Heuballen sind uns manchesmal die Arme lang geworden (= waren wir oft überanstrengt).
Bie ‚t Úpstí~´äkén f´ôn de Heib´ündé ßínd ußß mánchétmøl de A:m? láng wú:dén. – Beim Aufstechen (= Aufladen auf den Heuwagen) der Heuballen sind uns manchesmal die Arme lang geworden (= waren wir oft überanstrengt).
Blief mi daomit vön ’n Liewe! – Bleib mir damit vom Leib (= davon will ich nichts wissen, damit will ich nichts zu tun haben)!
Blief mi dømít fônn ’n Liewé! – Bleib mir damit vom Leib (= davon will ich nichts wissen, damit will ich nichts zu tun haben)!
Bloß mit diener Hande Arbeit kümms du nich wiet. – Nur mit deiner Hände Arbeit kommst du nicht weit.
Bloß mít diené: Hándé A:beit kümmß du ních wiet. – Nur mit deiner Hände Arbeit kommst du nicht weit.
Buckse runner! – Hose runter (= Leg deine Karten offen [beim Kartenspiel]! Sag die Wahrheit [derb])!
Buckßé runné:! – Hose runter (= Leg deine Karten offen [beim Kartenspiel]! Sag die Wahrheit [derb])!
Dä – dao hadde he sien Fett wegg. – Tja – da hatte er sein Fett weg (da hatte er einen Tadel bekommen).
D´ä – dø haddé he ßien Fett wéch. – Tja – da hatte er sein Fett weg (da hatte er einen Tadel bekommen).
Dao froggde de nicks nao. – Da fragte der nichts nach (= das war ihm egal).
Dø fr´øchdé de nickß nø. – Da fragte der nichts nach (= das war ihm egal).
Dao geiht de Kopp nich vön aff. – Davon geht der Kopf nicht ab (= so schlimm ist es nicht).
Dø cheiht dé Køpp ních f´ôn aff. – Davon geht der Kopf nicht ab (= so schlimm ist es nicht).
Dao giëwick (= giëf ick) nicks för. – Da gebe ich nichts für (= da halte ich nichts von, die Sache ist aussichtslos).
Dø chí~éwick (= chí~éf ick) nickß f´ô:. – Da gebe ich nichts für(= da halte ich nichts von, die Sache ist aussichtslos).
Dao gönk et nich mit rechten Dingen to. – Da ging es nicht mit rechten Dingen zu.
Dø chônk ett ních mít réchtén Díngén to. – Da ging es nicht mit rechten Dingen zu.
Dao häbbt wi nicks mit an ’n Hot. – Damit haben wir nichts am Hut (= damit wollen wir nichts zu tun haben).
Dø häbbt wi nickß mít án ’n Hot. – Damit haben wir nichts am Hut (= damit wollen wir nichts zu tun haben).
Dao hadde he eenen wegg. – Da hatte er einen weg, da musste er einen Seitenhieb einstecken.
Dø haddé he eenén wéch. – Da hatte er einen weg, da musste er einen Seitenhieb einstecken.
Dao häff ’e graude Augen makt. – Da hat er große Augen gemacht (= da war er sehr erstaunt).
Dø häff ’é graudé Augén makt. – Da hat er große Augen gemacht (= da war er sehr erstaunt).
Dao häff mi nicheener unner de Arms griëpen. – Da hat mir niemand unter die Arme gegriffen (= geholfen).
Dø häff mi nícheené: unné: dé A:mß chrí~épén. – Da hat mir niemand unter die Arme gegriffen (= geholfen).
Dao häff nich viël an feihlt. – Da hat nicht viel dran gefehlt.
Dø häff ních fí~él án feihlt. – Da hat nicht viel dran gefehlt.
Dao häff sick mi de Magen ümmdreihet. – Da hat sich mir der Magen umgedreht, da wurde mir übel.
Dø häff ßick mi de Magén ümmdreihét. – Da hat sich mir der Magen umgedreht, da wurde mir übel.
Dao is ‚e mit ’n Kopp kiëgen de Wand laupen. – Da ist er mit dem Kopf vor die Wand gelaufen (= er wollte mit aller Gewalt eine aussichtslose Sache durchsetzen; er ist auf ein unüberwindbares Hindernis gestoßen).
Dø ißß ‚é mít ’n Køpp kí~égén dé Wánd laupén. – Da ist er mit dem Kopf vor die Wand gelaufen (= er wollte mit aller Gewalt eine aussichtslose Sache durchsetzen; er ist auf ein unüberwindbares Hindernis gestoßen).
Dao is ‚e so richtig mit up de Niëse fallen. – Da ist er so richtig mit auf die Nase gefallen (= gescheitert).
Dø ißß ‚é ßo ríchtích mít upp dé Ní~ésé fallén. – Da ist er so richtig mit auf die Nase gefallen (= gescheitert).
Dao is ’t mi warm ümm ’t Hiärte wurden. – Dabei ist es mir warm ums Herz geworden.
Dø ißß ’t mi wa:m ümm ’t Hí~´ä:té wú~é:dén. – Dabei ist es mir warm ums Herz geworden.
Dao is us ’n ruuen Wind entkiëgenblosst. – Da ist uns ein rauer Wind entgegengeblasen.
Dø ißß ußß ’n ruuën Wínd éntkí~égénbløßßt. – Da ist uns ein rauer Wind entgegengeblasen.
Dao is wat Waohret dran. – Da ist was Wahres dran.
Dø ißß wát Wøhrét drán. – Da ist was Wahres dran.
Dao ka‘ m‘ bloß staunen, wat de all in jungen Jaohren up de Beene stellt häff. – Da kann man bloß staunen, was der schon in jungen Jahren auf die Beine gestellt hat.
Dø ká‘ m‘ bloß staunén, wét de all ín júngén Jøhrén upp dé Beené stellt häff. – Da kann man bloß staunen, was der schon in jungen Jahren auf die Beine gestellt hat.
Dao kanns ’e säggen, wat ’e wuss. – Da kannst du sagen, was du willst. (im Sinne von: und dabei bleibt es unter allen Umständen)
Dø kannß ’é ßäggén, wat ’é wußß. – Da kannst du sagen, was du willst. (im Sinne von: und dabei bleibt es unter allen Umständen)
Dao konn emm ja de Ääß bi haujahnen. – Dabei konnte ihm ja der Hintern gähnen (sagt man, wenn sich jemand über Lappalien sehr aufregt).
Dø kønn emm já de Ääß bi haujahnén. – Dabei konnte ihm ja der Hintern gähnen (sagt man, wenn sich jemand über Lappalien sehr aufregt).
Dao löchtet ’ne falschke Sunne. – Da leuchtet eine falsche Sonne (sagt man, wenn die Sonne grell zwischen dicken Regenwolken durchscheint).
Dø l´ôchtét ’né fálschké Ssunné. – Da leuchtet eine falsche Sonne (sagt man, wenn die Sonne grell zwischen dicken Regenwolken durchscheint).
Dao lött sick Geld rutschlaon. – Da lässt sich Geld rausschlagen.
Dø lôtt ßick Chéld rutschløn. – Da lässt sich Geld rausschlagen.
Dao möken se lange Gesichter. – Da machten sie lange Gesichter, da waren sie enttäuscht.
Dø mökén ßé lángé Chéßíchté:. – Da machten sie lange Gesichter, da waren sie enttäuscht.
Dao moss du guet för uppassen. – Da musst du gut drauf aufpassen.
Dø møßß du chú~ét fô: uppaßßén. – Da musst du gut drauf aufpassen.
Dao moss du uppassen, dat du emm dao nich te kuort döss. – Da musst du aufpassen, dass du ihn da nicht benachteiligst („ihm zu kurz tust“).
Dø møßß du uppaßßén, dát du emm dø ních té kú~´ø:t dôßß. – Da musst du aufpassen, dass du ihn da nicht benachteiligst („ihm zu kurz tust“).
Dao mott man Tiet un Ruhe to häbben. – Dafür muss man Zeit und Ruhe haben.
Dø møtt mán Tiet ún Ruhé to häbbén. – Dafür muss man Zeit und Ruhe haben.
Dao sind se mit up Last kuemmen. – Damit haben sie Schwierigkeiten bekommen.
Dø ßínd ßé mít upp Láßt kú~émmén. – Damit haben sie Schwierigkeiten bekommen.
Dao sitt ’n gueden Verdenst an. – Da sitzt ein guter Verdienst dran, damit wird gutes Geld verdient.
Dø ßitt ’n chú~édén Fé:dénßt án. – Da sitzt ein guter Verdienst dran, damit wird gutes Geld verdient.
Dao wäör he so richtig in sien Element. – Da war er so richtig in seinem Element (= da kannte er sich richtig gut aus).
Dø wô: he ßo ríchtích ín ßien Élémént. – Da war er so richtig in seinem Element (= da kannte er sich richtig gut aus).
dao wäör nich an te küern – da war nicht dran zu reden, das konnte nicht ausgeredet werden
dø wô: ních án té k´ü~é:n – da war nicht dran zu reden, das konnte nicht ausgeredet werden
Dao wäör nicks te wollen, he woll dat Wicht unbedingt häbben. – Da war nichts zu wollen, er wollte das Mädchen unbedingt haben.
Dø wô: nickß té wøllén, he wøll datt Wícht únbédíngt häbbén. – Da war nichts zu wollen, er wollte das Mädchen unbedingt haben.
Dao weiht nu ’n ännern Wind. – da weht jetzt ein anderer Wind.
Dø weiht nu ’n änné:n Wínd. – da weht jetzt ein anderer Wind.
Dao wüsses ’e faorts, well bie de beiden de Bucksen anhadde. – Da wusstest du gleich, wer bei den beiden die Hosen anhatte (= wer bei den beiden das Sagen hatte).
Dø wüßßéß ’é fø:tß, well bie de beidén de Buckßén ánhaddé. – Da wusstest du gleich, wer bei den beiden die Hosen anhatte (= wer bei den beiden das Sagen hatte).
Daoför draff m‘ de Augen nich verschluten. – Davor darf man die Augen nicht verschließen.
Døf´ô: draff m‘ de Augén ních fé:schlutén. – Davor darf man die Augen nicht verschließen.
Daomit is ‚e up de Schnute fallen. – Damit ist er auf die Schnauze gefallen (= das hat nicht geklappt, das ist schiefgegangen).
Dømít ißß ‚é upp dé Schnuté fallén. – Damit ist er auf die Schnauze gefallen (= das hat nicht geklappt, das ist schiefgegangen).
Daovör kanns ‚e nich wegglaupen. – Davor (= vor dem Sterben) kannst du nicht weglaufen.)
Døf´ô: kannß ‚é ních wéchlaupén. – Davor (= vor dem Sterben) kannst du nicht weglaufen.)
Dat Auto is ut iärster Hand. – Das Auto ist aus erster Hand (= es ist ein Gebrauchtwagen mit nur einem Vorbesitzer).
Dát Auto ißß uut í~´ä:ßté: Hánd. – Das Auto ist aus erster Hand (= es ist ein Gebrauchtwagen mit nur einem Vorbesitzer).
Dat Beste is de vön af. – Das Beste ist davon ab (= es ist verschlissen).
Dát Béßté ißß dé f´ôn aff. – Das Beste ist davon ab (= es ist verschlissen).
Dat bleihet di auk eenes Dages. – Das blüht dir auch eines Tages (= sagen Ältere zu Jüngeren, um ihnen z.B. klar zu machen, dass auch sie einmal alt werden).
Datt bleihét di auk eenéß Dagéß. – Das blüht dir auch eines Tages (= sagen Ältere zu Jüngeren, um ihnen z.B. klar zu machen, dass auch sie einmal alt werden).
Dat dää ick nich unner hunnert Euro wegg. – Das täte ich nicht unter hundert Euro weg(geben).
Datt dää ick ních unné: hunné:t Euro wéch. – Das täte ich nicht unter hundert Euro weg(geben).
Dat Dingen wäör düer noog – aower dat wäör et mi wärt. – Das Ding war teuer genung – aber das war es mir wert.
Dát Díngén wô: d´ü~é: nooch – øwé: dát wô: ett mi wä:t. – Das Ding war teuer genung – aber das war es mir wert.
Dat draffs ’e nich bi de witte Wöschke bidoon, dat giff af! – Das darfst du nicht zu der weißen Wäsche geben, das färbt (gibt)(in der Waschmaschine) ab!
Datt draffß ’é ních bi dé witté W´ôschké bidoon, datt chiff aff! – Das darfst du nicht zu der weißen Wäsche geben, das färbt (gibt)(in der Waschmaschine) ab!
Dat eene woll ick di noch an’t Hiärt leggen. – Das eine wollte ich dir noch ans Herz legen.
Datt eené wøll ick di n´øch án’t Hí~´ä:t leggén. – Das eine wollte ich dir noch ans Herz legen.
Dat find‘ sick alles. – Das findet sich alles, das läuft alles seinen geordneten Gang.
Dát fínd‘ ßick alléß. – Das findet sich alles, das läuft alles seinen geordneten Gang.
Dat ganze Badezimmer schwömm, so hadden de Blagen in de Wanne bandket. – Das ganze Badezimmer schwamm (= stand unter Wasser), so hatten die Kinder in der Badewanne getobt.
Datt chánzé Badézimmé: schwômm, ßo haddén de Blagén n d´´e Wanné bándkét. – Das ganze Badezimmer schwamm (= stand unter Wasser), so hatten die Kinder in der Badewanne getobt.
Dat ganze Kraom is us üm de Aohrn fluogen. – Das ganze Zeug ist uns um die Ohren geflogen.
Datt chánzé Krøm ißß uß ümm dé Øh:n flú~´øgén. – Das ganze Zeug ist uns um die Ohren geflogen.
Dat geiht mi all siet Dagen düör ’n Kopp. – Das geht mir schon seit Tagen durch den Kopf.
Dát cheiht mi all ßiet Dagén d´ü~´ô: ’n Køpp. – Das geht mir schon seit Tagen durch den Kopf.
Dat geiht unner de Huut. – Das geht unter die Haut (= das berührt einen).
Datt cheiht unné: dé Huut. – Das geht unter die Haut (= das berührt einen).
Dat gönk eenen richtig an ‚t Hiärt. – Das ging einem richtig (= sehr) ans Herz.
Datt ch´ônk eenén ríchtích án ‚t Hí~´ä:t. – Das ging einem richtig (= sehr) ans Herz.
Dat gönk emm an ‚e Niern. – Das ging ihm an die Nieren, das hat ihn schmerzlich berührt.
Datt chônk emm án ‚é Nie~é:n. – Das ging ihm an die Nieren, das hat ihn scvhmerzlich berührt.
Dat günn ick iähr vön Hiärten. – Das gönne ich ihr von Herzen.
Datt chünn ick í~´äh: v´ôn Hí~´ä:tén. – Das gönne ich ihr von Herzen.
Dat häbb ‚ke all de Jaohre in ’n Kopp behaolen. – Das habe ich all die Jahre im Kopf behalten, das habe ich all die Jahre nicht vergessen.
Dát häbb ‚ke all de Jøhré ín ’n Køpp béhølén. – Das habe ich all die Jahre im Kopf behalten, das habe ich all die Jahre nicht vergessen.
Dat häbbt de alle ächter mienen Rüggen makt. – Das haben die alle hinter meinem Rücken gemacht (= heimlich).
Dát häbbt de allé ´ächté: mienén Rüggén makt. – Das haben die alle hinter meinem Rücken gemacht (= heimlich).
Dat häbbt de eenfack üöwer mienen Kopp wegg makt. – Das haben die einfach über meinen Kopf weg gemacht (= ohne mein Einverständnis).
Dát häbbt de eenfack ´ü~ôw´´e: mienén Køpp wéch makt. – Das haben die einfach über meinen Kopf weg gemacht (= ohne mein Einverständnis).
Dat häbbt se emm in ’n Mund leggt. – Das haben sie ihm in den Mund gelegt (= er hat das nie gesagt, aber sie haben ihm diese Aussage unterstellt).
Datt häbbt ße emm ín ’n Múnd lécht. – Das haben sie ihm in den Mund gelegt (= er hat das nie gesagt, aber sie haben ihm diese Aussage unterstellt).
Dat häbbt se up eegene Fuust makt. – Das haben sie auf eigene Faust (= ohne Rücksprache) gemacht.
Datt häbbt ßé upp eegéné Fuußt makt. – Das haben sie auf eigene Faust (= ohne Rücksprache) gemacht.
Dat hadde he sick biäter spuorn konnt. – Das hätte er sich besser sparen können.
Dát haddé he ßick bí~´äté: spú~´ø:n kønnt. – Das hätte er sich besser sparen können.
Dat häff ’e mi in ’e Hand verspruoken. – Das hat er mir in die Hand (= sehr nachdrücklich) versprochen.
Dát häff ’é mi ín ’é Hánd fé:sprú~´økén. – Das hat er mir in die Hand (= sehr nachdrücklich) versprochen.
Dat häff ’e sick bie de iärstbeste Geliägenheit unner ’n Nagel rett‘. – Das hat er sich bei der erstbesten Gelegenheit unter den Nagel gerissen (= gestohlen).
Datt häff ’é ßick bie de í~´ä:ßtbéßté Chélí~´ägénheit unné: ’n Nagél rett‘. – Das hat er sich beider erstbesten Gelegenheit unter den Nagel gerissen (= gestohlen).
Dat häff emm denn Hals bruoken. – Das hat ihm den Hals gebrochen, das hat ihn ruiniert.
Datt häff emm denn Háls brú~ókén. – Das hat ihm den Hals gebrochen, das hat ihn ruiniert.
Dat häff emm denn Rest giëben. – Das hat ihm den Rest gegeben, das hat ihn ruiniert.
Datt häff emm denn Réßt chí~ébén. – Das hat ihm den Rest gegeben, das hat ihn ruiniert.
Dat häff in lesste Tiet mächtig naolaoten. – Die hat in letzter Zeit mächtig nachgelassen (= sie hat körperlich abgebaut).
Dát häff ín leßßté Tiet m´ächtích nøløtén. – Die hat in letzter Zeit mächtig nachgelassen (= sie hat körperlich abgebaut).
Dat häff ’ke (= häbb ick) bar up de Hand betahlt. – Das habe ich bar auf die Hand bezahlt.
Datt häff ’ké (= häbb ick) ba: upp dé Hánd bétahlt. – Das habe ich bar auf die Hand bezahlt.
Dat häff kinne Driffte mit denn Updragg. – Das hat keine Eile mit dem Auftrag.
Dát häff kinné Driffté mít denn Uppdrách. – Das hat keine Eile mit dem Auftrag.
Dat häss du söwwes in ’e Hand – mak wat drut! – Das hast du selbst in der Hand – mach was draus! (= du hast selbst Einfluss darauf)
Dát häßß du ßôwwéß ín ’é Hánd – mak wát drut! – Das hast du selbst in der Hand – mach was draus! (= du hast selbst Einfluss darauf)
Dat Huus häbbt de schwatt bauet. – Das Haus haben die schwarz gebaut.
Datt Huuß häbbt de schwatt bau~ét. – Das Haus haben die schwarz gebaut.
Dat is eenen, well immer up de Beene fällt. – Das ist einer, der immer auf die Beine fällt (= der auch im Pech immer Glück hat).
Datt ißß eenén, well immé: upp dé Beené fällt. – Das ist einer, der immer auf die Beine fällt (= der auch im Pech immer Glück hat).
Dat is emm all lange ’n Däörn in ’t Auge wesst. – Das ist ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen (= das hat ihm schon lange missfallen).
Datt ißß emm all lángé ’n Dô:n ín ’t Augé weßßt. – Das ist ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen (= das hat ihm schon lange missfallen).
Dat is emm te Kopp stiëgen. – Das ist ihm zu Kopf gestiegen, er ist (durch Erfolg) hochmütig / überheblich geworden.
Datt ißß emm té Køpp stí~égén. – Das ist ihm zu Kopf gestiegen, er ist (durch Erfolg) hochmütig / überheblich geworden.
Dat is gewaltig scheef gaohn. – Das ist gewaltig schief gegangen.
Dát ißß chéwáltích scheef chøhn. – Das ist gewaltig schief gegangen.
Dat is in früemde Hande gaohn. – Das ist in fremde Hände gegangen.
Dát ißß ín fr´ü~émdé Hándé chøhn. – Das ist in fremde Hände gegangen.
Dat is in verkährte Hande kuemmen. – Das ist in verkehrte Hände gekommen.
Dát ißß ín fé:käh:té Hándé kú~émmén. – Das ist in verkehrte Hände gekommen.
Dat is mi düör Tofall in ‚e Hande fallen. – Das ist mir durch Zufall in die Hände gefallen.
Dát ißß mi d´ü~´ô: Tofall ín ‚é Hándé fallén. – Das ist mir durch Zufall in die Hände gefallen.
Dat is mi in ’e Butten schuoten. – Das ist mir in die Knochen geschossen, ich habe mich zu Tode erschreckt.
Dát ißß mi ín ’é Buttén schú~øttén. – Das ist mir in die Knochen geschossen, ich habe mich zu Tode erschreckt.
Dat is ’n ganz ollen Hot. – Das ist ein ganz alter Hut (= das ist längst bekannt).
Dat is ’n ganz ollen Hot. – Das ist ein ganz alter Hut (= das ist längst bekannt).
Dat is nich mähr äs recht un billig. – Das ist nicht mehr als recht und billig (= gerecht).
Datt ißß ních mäh: äßß récht ún billích. – Das ist nicht mehr als recht und billig (= gerecht).
Dat is so ’n Kapitel för sick. – Das ist so ein Kapitel für sich.
Datt ißß ß´ø ’n Kápítél fô´: ßick. – Das ist so ein Kapitel für sich.
Dat is so un dat bliff so. – Das ist so und das bleibt so.
Dát ißß ßo ún dát bliff ßo. – Das ist so und das bleibt so.
Dat Jüngste is äs iärste ut ’n Huuse gaohn. – Die Jüngste ist als erste aus dem Haus gegangen (= ausgezogen).
Datt J`üngßté ißß äß í~´ä:ßté uut ’n Huusé chøhn. – Die Jüngste ist als erste aus dem Haus gegangen (= ausgezogen).
Dat kanns ’e di an alle fief Finger aftällen, dat dat nich henhauet. – Das kannst du dir an allen fünf Fingern abzählen, dass das nicht hinhaut.
Datt kannß ’é di án allé fief Fíngé: áftällén, dát dát ních hénhau~ét. – Das kannst du dir an allen fünf Fingern abzählen, dass das nicht hinhaut.
Dat kanns ’e ruhig anniëhmen, dat kümmp vön Hiärten. – Das kannst du ruhig annehmen, das kommt von Herzen (= über ein Geschenk).
Dat kanns ’e ruhig anniëhmen, dat kümmp vön Hiärten. – Das kannst du ruhig annehmen, das kommt von Herzen (= über ein Geschenk).
Dat konn ’e ja nich vön ’e Hand wiesen. – Das konnte er ja nicht von der Hand weisen (=abstreiten).
Datt kønn ’é já ních vôn ’é Hánd wiesén. – Das konnte er ja nicht von der Hand weisen (=abstreiten).
Dat konn ’e nich üöwert ’t Hiärt brengen. – Das konnte er nicht übers Herz bringen.
Datt kønn ’é ních ´ü~´ôwé:t ’t Hí~´ä:t bréngén. – Das konnte er nicht übers Herz bringen.
Dat konn ‚e ut de Portokasse betahlen. – Das konnte er aus der Portokasse bezahlen (das konnte er völlig problemlos bezahlen).
Datt kønn ‚é uut dé Pø:tókaßßé bétahlén. – Das konnte er aus der Portokasse bezahlen (das konnte er völlig problemlos bezahlen).
Dat krigg ’e betahlt. – Das kriegt er bezahlt.
Dát krích ’é bétahlt. – Das kriegt er bezahlt.
Dat küennt we nich tüschken düör un Angel beküern; laot‘ us ringaohn. – Das können wir nicht zwischen Tür und Angel besprechen; lasst uns reingehen.
Datt k´ü~énnt wé ních t´üschkén D´ü~´ô: ún Ángél bék´ü~é:n; løt‘ ußß rínchøhn. – Das können wir nicht zwischen Tür und Angel besprechen; lasst uns reingehen.
Dat kümmp de Riege nao up ’n Dischk. – Das kommt der Reihe nach auf den Tisch (= das wird der Reihe nach besprochen).
Datt kümmp dé Riegé nø upp ’n Díschk. – Das kommt der Reihe nach auf den Tisch (= das wird der Reihe nach besprochen).
Dat kümmp vön söwwes. – Das kommt von selbst. (= Das Problem löst sich von alleine; oft auch: die Krankheit bekommt man einfach so.)
Dát kümmp f´ôn ßôwwéß. – Das kommt von selbst. (= Das Problem löst sich von alleine; oft auch: die Krankheit bekommt man einfach so.)
Dat lagg mi schwaor in ’n Magen. – Das lag mir schwer im Magen.
Datt lách mi schwø: ín ’n Magén. – Das lag mir schwer im Magen.
Dat lagg mi up de Tunge, aower et woll mi nich infallen. – Es lag mir auf der Zunge, aber es wollte mir nicht einfallen.
Datt lách mie upp dé Túngé, øwé: ett wøll mie ních ínfallén. – Es lag mir auf der Zunge, aber es wollte mir nicht einfallen.
dat Lüttke in drüge Döker maken – (das Kleine in trockene Tücher machen), die Windeln wechseln
datt Lüttké ín drügé Döké: makén – (das Kleine in trockene Tücher machen), die Windeln wechseln
Dat mott eener in ’e Hand niëhmen, well daovön wat versteiht. – Das muss einer in die Hand nehmen, der davon etwas versteht.
Dát møtt eené: ín ’é Hánd ní~éhmén, well døf´ôn wát fé:steiht. – Das muss einer in die Hand nehmen, der davon etwas versteht.
Dat mott ick emm laoten, dat häff ’e guet makt. – Das muss ich ihm lassen (= zugestehen), das hat er gut gemacht.
Datt møtt ick emm løtén, datt häff ’é chú~ét makt. – Das muss ich ihm lassen (= zugestehen), das hat er gut gemacht.
dat Muul lössdoon – das Maul lostun, reden(derb)
dát Muul lôßßdoon – das Maul lostun, reden(derb)
Dat Muul wiet lössreiten, dat konn he immer all guet. – Das Maul weit losreissen, das konnte er immer schon gut.
Datt Muul wiet lôßßreitén, datt kønn he immé: all chú~ét. – Das Maul weit losreissen, das konnte er immer schon gut.
dat Muul lössmaken – das Maul losmachen, reden (derb)
dát Muul lôßßmakén – das Maul losmachen, reden (derb)
Dat Nieëste, dat is dat Beste oft noog nich. – Das Neueste, das ist das Beste oft genug nicht (= das Alte war oft besser).
Datt Nie~éßté, datt ißß datt Béßté ´øft nooch nich. – Das Neueste, das ist das Beste oft genug nicht (= das Alte war oft besser).
Dat Öllste is all in faste Hande. – Die Älteste ist schon in festen Händen (= hat einen festen Freund oder ist schon verlobt).
Dát Ôllßté ißß all ín fáßté Hándé. – Die Älteste ist schon in festen Händen (= hat einen festen Freund oder ist schon verlobt).
dat Piärd in guede Hande leggen – das Pferd in gute Hände legen
dát Pí~´ä:d ín chú~édé Hándé leggén – das Pferd in gute Hände legen
Dat sall sick wull riegen. – Das soll sich wohl reihen, das soll wohl alles seinen geordneten Gang nehmen.
Dát ßall ßick wull riegén. – Das soll sich wohl reihen, das soll wohl alles seinen geordneten Gang nehmen.
Dat sall so leige wull nich wärn; de süellt di wull nich denn Kopp afreiten. – Das wird so schlimm nicht werden; die werden dir wohl nicht den Kopf abreißen.
Dát ßall ßo leigé wull ních wä:n; de ß´ü~éllt di wull ních denn Køpp affreitén. – Das wird so schlimm nicht werden; die werden dir wohl nicht den Kopf abreißen.
Dat schlött mi up ’n Magen. – Das schlägt mir auf den Magen.
Datt schlôtt mi upp ’n Magén. – Das schlägt mir auf den Magen.
Dat schüöt mi lesste Nacht so düör ’n Kopp. – Das schoss mir letzte Nacht so durch den Kopf, das fiel mir plötzlich ein.
Dát sch´ü~´ôt mi leßßté Nácht ßo d´ü~´ô: ’n Køpp. – Das schoss mir letzte Nacht so durch den Kopf, das fiel mir plötzlich ein.
Dat sprüng mi an. – Das sprang mich an (= die Sache fiel mir sofort auf).
Datt spr´üng mi án. – Das sprang mich an (= die Sache fiel mir sofort auf).
Dat sütt m‘ nie, dat de maol ’ne Hand röehrt. – Das sieht man nie, das der mal eine Hand rührt (= der ist stinkfaul).
Datt ßütt m‘ nie, datt de møl ’né Hánd r´ö~éh:t. – Das sieht man nie, das der mal eine Hand rührt (= der ist stinkfaul).
Dat Veh mäck viël Arbeid. – Das Vieh macht viel Arbeit.
Datt Feh mäck fí~él A:beid. – Das Vieh macht viel Arbeit.
Dat wäör ’ne ganze Tiet hen. – Das hat eine ganze Zeit (= ziemlich lange) gedauert.
Dát wô: ’né chánzé Tiet hén. – Das hat eine ganze Zeit (= ziemlich lange) gedauert.
Dat wäör ’ne schwaore Arbeit, dao häbbt wi alle lange Arms bie kriëgen. – Das war eine schwere Arbeit, dabei haben wir alle lange Arme gekriegt.
Datt wô: ’né schwøré A:beit, dø häbbt wi allé lángé A:mß bie krí~égén. – Das war eine schwere Arbeit, dabei haben wir alle lange Arme gekriegt.
Dat wäör so rappelfull, dao kreegs ’e kinn Been an ’n Grunde. – Das war so brechend voll, da kriegtest du kein Bein auf den Boden.
Datt wô: ßo rappélfull, dø kreechß ’é kinn Been án ’n Grúndé. – Das war so brechend voll, da kriegtest du kein Bein auf den Boden.
Dat wäör vön langer Hand vörbereitet. – Das war von langer Hand vorbereitet.
Datt wô: f´ôn lángé: Hánd f´ô:béreitét. – Das war von langer Hand vorbereitet.
Dat wass im Handümdreihen feddig. – Das war im Handumdrehen (= sehr schnell) fertig.
Dát waßß ím Hánd´ümdreihén feddích. – Das war im Handumdrehen (= sehr schnell) fertig.
Dat wass nich afteseihn. – Das war nicht abzusehen.
Datt wass ních áftéßeihn. – Das war nicht abzusehen.
Dat wätt hauge Tiet, dat de Blagen maol derbe up de Finger kloppet wätt. – Das wird hohe Zeit, dass den Kindern mal kräftig auf die Finger geklopft wird (= dass sie mal kräftig zurechtgewiesen werden).
Datt wätt haugé Tiet, datt de Blagén møl dé~á:bé upp dé Fíngé: kløppét wätt. – Das wird hohe Zeit, dass den Kindern mal kräftig auf die Finger geklopft wird (= dass sie mal kräftig zurechtgewiesen werden).
Dat wätt nicks men mit denn. – Das wird nichts mehr mit dem (= er wird sterben).
Datt wätt nickß mén mít denn. – Das wird nichts mehr mit dem (= er wird sterben).
Dat wätt nicks men. – Das wird nichts mehr (= es ist zu spät).
Datt wätt nickß mén. – Das wird nichts mehr (= es ist zu spät).
Dat wätt wull watt, sass äs seihn. – Das wird wohl was (= das gerät wohl), du wirst schon sehen.
Datt wätt wull watt, ßaßß ´äß ßeihn. – Das wird wohl was (= das gerät wohl), du wirst schon sehen.
Dat weet ick („weedick“) auk nich. – Das weiß ich (auch) nicht.
Dát weet ick („weedick“) auk ních. – Das weiß ich (auch) nicht.
Dat weet ick noch äs gistern. – Das weiß ich noch wie gestern.
Dát weet ick n´ôch äßß chißßté:n. – Das weiß ich noch wie gestern.
Dat Wiär geiht mi up de Knuoken. – Das Wetter geht mir auf die Knochen (= ich bin wetterfühlig).
Datt Wí~´ä: cheiht mi upp dé Knú~´økén. – Das Wetter geht mir auf die Knochen (= ich bin wetterfühlig).
Dat Wiär sitt mi in ´e Knuoken. – Das Wetter sitzt mir in den Knochen (= ich bin wetterfühlig).
Datt Wí~´ä: ßitt mi ín ´é Knú~´økén. – Das Wetter sitzt mir in den Knochen (= ich bin wetterfühlig).
Dat Wiärks is alle verdrügt. – Das Zeug ist alle vertrocknet.
Dát Wí~´ä:kß ißß allé fé:drücht. – Das Zeug ist alle vertrocknet.
Dat Wicht kammp in Fraoge – dat hadde guet wat an ‚e Föte. – Das Mädchen kam in Frage – das hatte gut was an den Füßen (= es hatte eine reiche Aussteuer).
Datt Wícht kammp ín Frøgé – datt haddé chú~ét wát án ‚é Föté. – Das Mädchen kam in Frage – das hatte gut was an den Füßen (= es hatte eine reiche Aussteuer).
Dat Wief, dat hadde vlicht ’n Ton an ’n Liewe! – Das Weib, das hatte vielleicht einen Ton am Leib (unflätig o.ä.)!
Datt Wief, datt haddé flícht ’n Ton án ’n Liewé! – Das Weib, das hatte vielleicht einen Ton am Leib (unflätig o.ä.)!
Dat würd alles unner de Hand verkofft. – Das wurde alles unter der Hand verkauft.
Datt w´ü~é:d alléß unné: dé Hánd fé:køfft. – Das wurde alles unter der Hand verkauft.
Dat würd emm jedesmaol unner de Niëse riëben. – Das wurde ihm jedesmal unter die Nase gerieben (= ihm wurden immer wieder Vorwürfe gemacht).
Datt w´ü~é:d emm jedéßmøl unné: dé Ní~ése rí~ébén. – Das wurde ihm jedesmal unter die Nase gerieben (= ihm wurden immer wieder Vorwürfe gemacht).
De Alfons is in ’n Krieg bliëben. – Der Alfons ist im Krieg geblieben (= er ist gefallen).
De Álfønß ißß ín ’n Kriech blí~ébén. – Der Alfons ist im Krieg geblieben (= er ist gefallen).
de Anlagen vör Düör – die Anlagen (Zierbeete) vor der Tür, dicht beim Haus
de Ánlagén f´ô: D´ü~´ô: – die Anlagen (Zierbeete) vor der Tür, dicht beim Haus
De Arbeid gönk mi immer guet vön ’e Hande. – Die Arbeit ging mir immer gut von der Hand (= die Arbeit fiel mir leicht).
De A:beid ch´ônk mi immé: chú~ét f´ôn ’é Hánde. – Die Arbeit ging mir immer gut von der Hand (= die Arbeit fiel mir leicht).
De beiden laggen sick ewig in ’e Haore. – Die beiden, die lagen sich dauernd in den Haaren.
De beiden láchén ßick ewích ín ’é Høøré. – Die beiden, die lagen sich dauernd in den Haaren.
De Blagen brukt ’ne faste Hand. – Die Kinder brauchen eine feste Hand.
De Blagén brukt ’né fáßté Hánd. – Die Kinder brauchen eine feste Hand.
De Blagen danzeden emm up de Niëse rüm. – Die Kinder tanzten ihm auf der Nase herum (= sie hatten keinen Respekt vor ihm).
De Blagén dánzédén emm upp dé Ní~ésé r´üm. – Die Kinder tanzten ihm auf der Nase herum (= sie hatten keinen Respekt vor ihm).
De Blagen droffen doon un laoten, wat se wollen. – Die Kinder durften tun und lassen, was sie wollten.
De Blagén drøffén doon ún løtén, wát ßé wøllén. – Die Kinder durften tun und lassen, was sie wollten.
De Blagen häbbt alles up ’n ännern End sett‘. – Die Kinder haben alles durcheinander gebracht, sie haben das totale Chaos geschaffen.
De Blagén häbbt alléß upp ’n änné:n Énd ßett’t – Die Kinder haben alles durcheinander gebracht, sie haben das totale Chaos geschaffen.
De Blagen häbbt derbe wat up ’t Fell kriëgen. – Die Kinder haben kräftig was auf’s Fell bekommen (= die Kinder sind verprügelt worden).
De Blagén häbbt dé~á:bé wát upp ’t Fell krí~égen. – Die Kinder haben kräftig was auf’s Fell bekommen (= die Kinder sind verprügelt worden).
De Blagen ligget mi ewig in ‚e Aohrn mit iähre Rollschohe. – Die Kinder liegen mir ewig in den Ohren mit ihren Rollschuhen (= sie wollen Rollschuhe haben).
De Blagén liggét mi ewích ín ‚é Øh:n mít í~´ähré Røllschohé. – Die Kinder liegen mir ewig in den Ohren mit ihren Rollschuhen (= sie wollen Rollschuhe haben).
De Blagen möken emm ’ne lange Niëse. – Die Kinder machten ihm eine lange Nase (= sie zeigten ihm ihre Schadenfreude).
De Blagén mökén emm ’né lángé Ní~ésé. – Die Kinder machten ihm eine lange Nase (= sie zeigten ihm ihre Schadenfreude).
De Blagen müet‘ lärn, up eegene Beene te staohn. – Die Kinder müssen lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
De Blagén m´ü~ét‘ lä:n, upp eegéné Beené té støhn. – Die Kinder müssen lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
De Blagen schiält ’n Schlagg in ’n Nacken. – Den Kindern fehlt ein Schlag in den Nacken.
De Blagén schí~´ält ’n Schlách ín ’n Nackén. – Den Kindern fehlt ein Schlag in den Nacken.
De Blagen sind all lange ut ’n Huuse. – Die Kinder sind schon lange aus dem Haus (=weggeheiratet).
De Blagén ßínd all langé uut ’n Huusé. – Die Kinder sind schon lange aus dem Haus (=weggeheiratet).
De Dochter is de Moher wu ut ’t Gesicht schniëden. – Die Tochter ist der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
De D´øchté: ißß de Mohé: wu uut ’t Chéßícht schní~édén. – Die Tochter ist der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
De drüög denn Kopp unnern Arm. – Der trug den Kopf unterm Arm (= der war sehr krank; auch: der war psychisch völlig fertig).
De dr´ü~´ôch denn Kopp unné:n A:m. – Der trug den Kopf unterm Arm (= der war sehr krank; auch: der war psychisch völlig fertig).
De fällt üöwer siene eegenen Föte. – Der fällt über seine eigenen Füße.
De fällt ´ü~´ôwé: ßiené eegénén Föté. – Der fällt über seine eigenen Füße.
De fönk ewig Stunk an – bis dat se emm eenes Dages vör Gericht stellt häbbt. – Der fing ewig Streit an – bis dass sie ihn eines Tages vor Gericht gestellt haben.
De f´ônk ewích Stúnk án – bíß dát ßé emm eenéß Dagéß f’ö: Chérícht stellt häbbt. – Der fing ewig Streit an – bis dass sie ihn eines Tages vor Gericht gestellt haben.
De Foss wesselt wull dat Haor, aower nich siene Nücke. – Der Fuchs wechselt wohl das Haar, aber nicht seine Hinterlist.
De Føßß weßßélt wull dát Høø:, øwé: ních ßiené Nücké. – Der Fuchs wechselt wohl das Haar, aber nicht seine Hinterlist.
De Frau woll immer dat lesste Waort häbben. – Die Frau wollte immer das letzte Wort haben.
De Frau wøll immé: datt leßßté Wø:t häbbén. – Die Frau wollte immer das letzte Wort haben.
De ganze Arbeid för nicks un wier nicks! – Die ganze Arbeit für ganz und wieder nichts (= sie war völlig vergeblich)!
De chánzé A:beid f´ô: nickß ún wí~é; nickß! – Die ganze Arbeit für ganz und wieder nichts (= sie war völlig vergeblich)!
De ganze Famillge, dat sind alles olle Quiärköppe. – Die ganze Familie, das sind alles alte Querköpfe.
De chánzé Fámillgé, dát ßínd alléß øllé Kwí~´ä:- kôppé. – Die ganze Familie, das sind alles alte Querköpfe.
De Geldknappheit, dat wäör dat üewelste. – Die Geldknappheit, das war das übelste.
De Chéldknappheit, dát wôr dát ´ü~éwélßté. – Die Geldknappheit, das war das Übelste.
De giff nicks ut de Hande. – Der gibt nichts aus den Händen (= der teilt nicht gern, der gibt nicht gern etwas ab, der ist geizig).
De chiff nickß uut dé Hándé. – Der gibt nichts aus den Händen (= der teilt nicht gern, der gibt nicht gern etwas ab, der ist geizig).
De häbbt emm denn lessten Pennig afknöppt. – Die haben ihm den letzten Pfennig abgeknöpft, die haben ihm alles abgenommen.
De häbbt emm denn leßßtén Penních affknôppt. – Die haben ihm den letzten Pfennig abgeknöpft, die haben ihm alles abgenommen.
De häbbt emm eenfack denn nieen Chef vör de Niëse sett‘. – Die haben ihm einfach den neuen Chef vor die Nase gesetzt.
De häbbt emm eenfack denn nie~én Chéf f´ô: dé Ní~ésé ßett‘. – Die haben ihm einfach den neuen Chef vor die Nase gesetzt.
De häbbt mi mit ’t Gatt nich ankiëken. – Die haben mich mit dem Arsch nicht angesehen (= die haben mich ignoriert). (derb)
De häbbt mi mít ’t Chatt ních ánkí~ékén. – Die haben mich mit dem Arsch nicht angesehen (= die haben mich ignoriert). (derb)
De häbbt sick de Augen ut ’n Kopp kiëken. – Die haben sich die Augen aus dem Kopf geguckt (die waren sehr neugierig).
De häbbt ßick de Augén ut ’n Kopp kí~ékén. – Die haben sich die Augen aus dem Kopf geguckt (die waren sehr neugierig).
De häbbt sick derbe wat an ’e Köppe schmiëten. – Die haben sich kräftig was an die Köpfe geworfen, die haben sich heftig beschimpft.
De häbbt ßick dé~á:bé wát án ’é Kôppé schmí~étén. – Die haben sich kräftig was an die Köpfe geworfen, die haben sich heftig beschimpft.
De häbbt sick mächtig in ‚t Tüüg leggt. – Die haben sich mächtig ins Zeug gelegt (= die haben sich sehr angestrengt).
De häbbt ßick m´ächtích ín ‚t Tüüch lécht. – Die haben sich mächtig ins Zeug gelegt (= die haben sich sehr angestrengt).
De häbbt us dat ut de Hande rett‘. – Die haben uns das aus den Händen gerissen (= das war sehr begehrt).
De häbbt ußß datt uut dé Hándé rett‘. – Die haben uns das aus den Händen gerissen (= das war sehr begehrt).
De hadde de Muule haolen sollt. – Der hätte das Maul halten sollen.
De haddé de Muulé hølén ßøllt. – Der hätte das Maul halten sollen.
De hadde twee linke Hande. – Der hatte zwei linke Hände.
De haddé twee línké Hándé. – Der hatte zwei linke Hände.
De hadde üöwerall ’n Fot in ‚e Düöre. – Der hatte überall einen Fuß in der Tür, der stand in Kontakt mit allen Leuten.
De haddé ´ü~´ôwé:all ’n Fot ín ‚é D´ü~´ôré. – Der hatte überall einen Fuß in der Tür, der stand in Kontakt mit allen Leuten.
De hadden alle de Niëse gestriëken vull. – Die hatten alle die Nase gestrichen voll (= die hatten etwas satt).
De haddén allé de Ní~ésé chéstrí~ékén full. – Die hatten alle die Nase gestrichen voll (= die hatten etwas satt).
De häff auk ’ne Frau, well mit ’t Geld guet feddig wätt. – Der hat auch eine Frau, die mit dem Geld gut fertig wird (= die das Geld mit vollen Händen ausgibt).
De häff auk ’né Frau, well mít ’t Chéld chú~ét feddích wätt. – Der hat auch eine Frau, die mit dem Geld gut fertig wird (= die das Geld mit vollen Händen ausgibt).
De häff bloß no‘ Augen makt. – Der hat nur noch (große) Augen gemacht (= der war sehr erstaunt).
De häff bloß n´ø‘ Augén makt. – Der hat nur noch (große) Augen gemacht (= de war sehr erstaunt).
De häff dao een Gedrüs makt äs ’n Hahn up ’n Messhaup. – Der hat da ein Spektakel gemacht wie ein Hahn auf dem Misthaufen (= abfällig: der hat sich sehr aufgeregt).
De häff dø een Chédrüß makt äßß ’n Hahn upp ’n Meßßhaup. – Der hat da ein Spektakel gemacht wie ein Hahn auf dem Misthaufen (= abfällig: der hat sich sehr aufgeregt).
De häff dao ’n schönen Kloss an ’t Been. – Der hat da einen schönen (= erheblichen) Klotz am Bein (= der wird von etwas stark gebremst).
De häff dø ’n schönén Kløßß án ’t Been. – Der hat da einen schönen (= erheblichen) Klotz am Bein (= der wird von etwas stark gebremst).
De häff de ganze Tiet de Tiähne nich ut’neener kriëgen. – Der hat die ganze Zeit die Zähne nicht auseinandergekriegt (= er hat kein Wort gesagt).
De häff de chánzé Tiet de Tí~´ähné ních uut’neené: krí~égén. – Der hat die ganze Zeit die Zähne nicht auseinandergekriegt (= er hat kein Wort gesagt).
De häff de Määse tokniëpen. – Der hat den Arsch zugekniffen (= der ist gestorben)(derb).
De häff de Määsé tokní~épén. – Der hat den Arsch zugekniffen (= der ist gestorben)(derb).
De häff denn Puckel vullkriëgen. – Der hat Prügel bekommen.
De häff denn Puckél fullkrí~égén. – Der hat Prügel bekommen.
De häff iähr Oller wull kriëgen. – Die hat ihr Alter wohl gekriegt, die ist sehr alt geworden.
De häff í~´äh: Øllé: wull krí~égén. – Die hat ihr Alter wohl gekriegt, die ist sehr alt geworden.
De häff in ‚e eegene Taschke wirtschaftet. – Der hat in die eigene Tasche gewirtschaftet (= der hat betrogen).
De häff ín ‚é eegéné Táschké wí~é:tscháftét. – Der hat in die eigene Tasche gewirtschaftet (= der hat betrogen).
De häff kinn‘ Ääs in ‚e Buckse. – Der hat keinen Arsch in der Hose (= der ist rappeldürre; auch: der hat kein Rückgrat).
De häff kinn‘ Ääß ín ‚é Buckßé. – Der hat keinen Arsch in der Hose (= der ist rappeldürre; auch: der hat kein Rückgrat).
De häff kinne Driffte. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.
De häff kinné Driffté. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.
De häff mährere Jaohre in ‚t Gefängnis tobracht. – Der hat mehrere Jahre im Gefängnis verbracht.
De häff mähréré Jøhré ín ‚t Chéf´ängníß tobrácht. – Der hat mehrere Jahre im Gefängnis verbracht.
De häff mi buten in ’n Riängen staohn laoten. – Der hat mich draußen im Regen stehen lassen (= der hat mir nicht geholfen).
De häff mi butén ín ’n Rí~´ängén støhn løtén. – Der hat mich draußen vor der Tür stehen lassen (= der hat mir nicht geholfen).
De häff mi buten vör Düöre staohn laoten. – Der hat mich draußen vor der Tür stehen lassen (= der weiß nicht, was sich gehört).
De häff mi butén fö: D´ü~´ôré støhn løtén. – Der hat mich draußen vor der Tür stehen lassen (= der weiß nicht, was sich gehört).
De häff ’ne guede Handschrift. – Der hat eine gute (= schöne, gut lesbare) Handschrift. (Im übertragenen Sinn auch: der kann gut zuschlagen.)
De häff ’né chú~édé Hándschríft. – Der hat eine gute (= schöne, gut lesbare) Handschrift. (Im übertragenen Sinn auch: der kann gut zuschlagen.)
De häff se nich men alle. – Der hat sie nicht mehr alle (= der spinnt).
De häff ßé ních mén allé. – Der hat sie nicht mehr alle (= der spinnt).
De häff sick in ’t Gatt biëten, äs ‚e dao drächterkuemmen is. – Er hat in den Arsch gebissen (= er hat sehr über sich selbst geärgert), als er dahinter gekommen ist.
De häff ßick ín ’t Chatt bí~étén, äßß ‚é dø dr´ächté:kú~émmén ißß. – Er hat in den Arsch gebissen (= er hat sehr über sich selbst geärgert), als er dahinter gekommen ist.
De häff sick mit twintig mit sien Auto üöwer ’n End sett‘. – Der hat sich mit zwanzig (Jahren) mit seinem Auto über den End gesetzt (= der ist mit zwanzig Jahren mit dem Auto tödlich verunglückt).
De häff ßick mít twíntích mít ßien Auto ´ü~´ôwé: ’n Énd ßett‘. – Der hat sich mit zwanzig (Jahren) mit seinem Auto über den End gesetzt (= der ist mit zwanzig Jahren mit dem Auto tödlich verunglückt).
De häff sien Liäben lang denn Puckel krumm makt. – Der hat sein Leben lang den Rücken krumm gemacht (= der hat immer hart gearbeitet).
De häff ßien Lí~´äbén láng denn Puckél krumm makt. – Der hat sein Leben lang den Rücken krumm gemacht (= der hat immer hart gearbeitet).
De häff ‚t ächter sick. – Der hat es hinter sich (= der ist tot).
De häff ‚t ´ächté: ßick. – Der hat es hinter sich (= der ist tot).
De häff wat up de Poten kriëgen. – Der hat was auf die Pfoten gekriegt.
De häff wát upp de Potén krí~égén. – Der hat was auf die Pfoten gekriegt.
De häöllde ewig de Hande up. – Der hielt immer die Hände auf (= der schnorrte immer um Geld).
De hôlldé ewích de Hándé upp. – Der hielt immer die Hände auf (= der schnorrte immer um Geld).
De Hiëge häöllt denn Wind wat af. – Die Hecke hält den Wind etwas ab.
De Hí~égé hôllt denn Wínd wát áf. – Die Hecke hält den Wind etwas ab.
De höllde sick denn Buuk vör Lachen. – Der hielt sich den Bauch vor Lachen.
De hôlldé ßick denn Buuk f´ô: Láchén. – Der hielt sich den Bauch vor Lachen.
De is bie dat Glatties utgliëten un häff sick up de Niëse leggt. – Der ist bei dem Glatteis ausgerutscht und hat sich auf die Nase gelegt.
De ißß bie dát Chlattieß uutchlí~étén ún häff ßick upp dé Ní~ésé lécht. – Der ist bei dem Glatteis ausgerutscht und hat sich auf die Nase gelegt.
De is de Treppe ruppfallen. – Der ist die Treppe heraufgefallen (=der ist beruflich sehr schnell aufgestiegen).
De ißß de Treppé ruppfallén. – Der ist die Treppe heraufgefallen (=der ist beruflich sehr schnell aufgestiegen).
De is de Wände hauchgaohn. – Der ist die Wände hochgegangen (= der war sehr empört).
De ißß de W´ändé hauchchøhn. – Der ist die Wände hochgegangen (= der war sehr empört).
De is immer iärst dann guet tefriäde, wenn ’e dat Geld unner ‚t Volk bracht häff. – Der ist immer erst dann gut zufrieden, wenn er das Geld unters Volk gebracht hat (= wenn er das Geld ausgegeben hat, meist wenig sinnvoll).
De ißß immé: í~´ä:ßt dann chú~ét téfrí~´ädé, wenn ’é datt Chéld unné: ‚t V´ølk brácht häff. – Der ist immer erst dann gut zufrieden, wenn er das Geld unters Volk gebracht hat (= wenn er das Geld ausgegeben hat, meist wenig sinnvoll).
De is nich recht up ’n Damm. – Der ist nicht recht auf dem Damm (= der ist nicht so recht gesund).
De iß ních récht upp ’n Damm. – Der ist nicht recht auf dem Damm (= der ist nicht so recht gesund).
De is nich ut ’n Krieg trüggekuemmen. – Der ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen (= der ist gefallen).
De ißß ních uut ’n Kriech trüggékú~émmén. – Der ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen (= der ist gefallen).
De Jopp, de is mit twee’ntwintig dat iärste Maol vör Gericht kuemmen. – Der Josef, der ist mit zweiundzwanzig das erste Mal vor Gericht gekommen.
De Jøpp, de ißß mít twee’ntwíntích dát í~´ä:ßté Møl f´ô: Chérícht kú~émmén. – Der Josef, der ist mit zweiundzwanzig das erste Mal vor Gericht gekommen.
De kammp up Kneie ankruopen. – Der kam auf Knieen angekrochen.
De kammp upp Knei~é ánkrú~øpén. – Der kam auf Knieen angekrochen.
De kann denn Hals nich vullkriegen. – Der kann den Hals nicht vollkriegen (= der ist gierig).
De kann denn Hálß ních fullkriegén. – Der kann den Hals nicht vollkriegen (= der ist gierig).
De kann för twee arbeiden. – Der kann für zwei arbeiten.
De kann f´ö: twee a:beidén. – Der kann für zwei arbeiten.
De kann nich liäben un nich stiärben. – Der kann nicht leben und nicht sterben.
De kann ních lí~´äbén ún ních stí~´ä:bén. – Der kann nicht leben und nicht sterben.
De kann nich up sien, he mott in ’n Bedde blieben. – Der kann nicht auf(gestanden) sein, er muss im Bett bleiben.
De kann ních upp sien, he møtt ín ’n Beddé bliebén. – Der kann nicht auf(gestanden) sein, er muss im Bett bleiben.
De kleine Mann, de häff de Last daomit. – Der kleine Mann, der hat die Last damit.
De kleiné Mann, de häff de Láßt dømít. – Der kleine Mann, der hat die Last damit.
De Klögere giff nao. – Der Klügere gibt nach.
De Klögéré chiff nø. – Der Klügere gibt nach.
De konn friäten äs ’n Schwien, dao würd‘ di all bi ’t Tokieken schlecht. – Der konnte fressen wie ein Schwein, da wurde dir schon beim Zuschauen schlecht.
De kønn frí~´ätén äßß ’n Schwien, dø würd‘ di all bi ’t Tokiekén schlécht. – Der konnte fressen wie ein Schwein, da wurde dir schon beim Zuschauen schlecht.
De konn mi nich in ’e Augen kieken. – Der konnte mir nicht in die Augen sehen (der hatte ein schlechtes Gewissen).
De kønn mi ních ín ’é Augén kiekén. – Der konnte mir nicht in die Augen sehen (der hatte ein schlechtes Gewissen).
De konn wat. – Der konnte was, der war handwerklich sehr gut.
De kønn wát. – Der konnte was, der war handwerklich sehr gut.
De Kopp sitt ‚e noch up. – Der Kopf sitzt noch drauf (= so schlimm war es nicht).]
De Køpp ßitt ‚é n´øch upp. – Der Kopf sitzt noch drauf (= so schlimm war es nicht).]
De küerde nie lange ümto, de föll immer faorts mit de Düör in ‚t Huus. – Der redete nicht lange drumrum, der fiel immer gleich mit der Tür ins Haus (= er kam direkt zur Sache).
De k´ü~é:dé nie lángé ümmto, de fôll immé: fø:tß mít dé D´ü~´ô: ín ‚t Huuß. – Der redete nicht lange drumrum, der fiel immer gleich mit der Tür ins Haus (= er kam direkt zur Sache).
De ligg ewig up de fuule Huut. – Der liegt ewig auf der faulen Haut.
De lích ewích upp dé fuulé Huut. – Der liegt ewig auf der faulen Haut.
De ligg schlecht. – Der liegt schlecht (= er ist bettlägerig mit sehr schlechter Perspektive).
De lích schlécht. – Der liegt schlecht (= er ist bettlägerig mit sehr schlechter Perspektive).
De ligg siene Öllern immer noch up de Taschke. – Der liegt seinen Eltern immer noch auf der Tasche (= der benötigt immer noch finanzielle Unterstützung).
De lích ßiené Ôllé:n immé: n´øch upp dé Táschké. – Der liegt seinen Eltern immer noch auf der Tasche (= der benötigt immer noch finanzielle Unterstützung).
De löt ewig alles ächter ’t Gatt liggen. – Der ließ immer alles hinter dem Hintern liegen.
De löt ewích alléß ´ächté: ’t Chatt liggén. – Der ließ immer alles hinter dem Hintern liegen.
De Lüe häbbt immer wat te quatern. – Die Leute haben immer was (über einen) zu quatschen.
De L´ü~é häbbt immé: wát té kwaté:n. – Die Leute haben immer was (über einen) zu quatschen.
De lügg bie ’t biäden. – Der lügt (sogar) beim beten.
De l´üch bie ’t bí~´ädén. – Der lügt (sogar) beim beten.
De mäck dat wull, denn moss ’e bloß derbe noog up de Föte pattken. – Der macht das wohl, dem musst du nur kräftig genug auf die Füße treten.
De mäck datt wull, denn møßß ’é bloß dé~á:bé nooch upp dé Föté pattkén. – Der macht das wohl, dem musst du nur kräftig genug auf die Füße treten.
De meint ja alle, dat he ‚t nich men lange mäck. – Die meinen ja alle, dass er es nicht mehr lange macht (= dass er bald stirbt).
De meint já allé, dát he ‚t ních mén lángé mäck. – Die meinen ja alle, dass er es nicht mehr lange macht (= dass er bald stirbt).
De mennde ja auk, dat ‚e daomit düörkammp. Aower dat is ’e ja wull gewahr wurden – he häff derbe wat up de Finger kriëgen. – Der meinte ja auch, dass der damit durchkäme. Aber das ist er ja wohl gewahr geworden – er hat kräftig was auf die Finger bekommen.
De menndé já auk, datt ’é dømít d´ü~´ô:kammp. Øwé: datt ißß ‚é já wull chéwah: wú:dén – he häff dé~á:bé wát upp dé Fíngé: krí~égén. – Der meinte ja auch, dass der damit durchkäme. Aber das ist er ja wohl gewahr geworden – er hat kräftig was auf die Finger bekommen.
De mennt ja immer, dat ’e ut de Riege danzen kann. – Der meint ja immer, dass er aus der Reihe tanzen kann.
De mennt já immé:, dát ’é ut dé Riegé dánzén kann. – Der meint ja immer, dass er aus der Reihe tanzen kann.
De mök kinnen Handschlagg. – Der machte keinen Handschlag (= der war stinkfaul).
De mök kinnén Hándschlách. – Der machte keinen Handschlag (= der war stinkfaul).
De moss fröher all siene Niëse üöwerall rinstoppen. – Der musste früher schon seine Nase überall reinstecken (= er war schon immer sehr neugierig).
De møßß fröhé: all ßiené Ní~ésé ´ü~´ôwe:all rínstøppén. – Der musste früher schon seine Nase überall reinstecken (= er war schon immer sehr neugierig).
De mossen nao ’n Krieg iärst äs maol seihn, dat se ’n Dack üöwer ’n Kopp kreegen. – Die mussten nach dem Krieg erst mal (zu)sehen, dass sie ein Dach über den Kopf kriegten.
De møßßén nø ’n Kriech í~´ä:ßt äßß møl ßeihn, dát ßé ’n Dack ´ü~´ôwé: ’n Køpp kreegén. – Die mussten nach dem Krieg erst mal (zu)sehen, dass sie ein Dach über den Kopf kriegten.
De olle Tante moss immer för dat ganze Blagenvolk Bötters schmeern. – Die alte Tante musste immer für das ganze Blagenvolk Butterbrote schmieren.
De øllé Tánté møßß immé: fô: dát chánzé Blagénf ølk Bôtté:ß schmee:n. – Die alte Tante musste immer für das ganze Blagenvolk Butterbrote schmieren.
De Piene tröcken bis runner in denn kleinen Tehnt. – Die Schmerzen zogen bis runter in den kleinen Zeh.
De Piené trôckén bíß runné: ín denn kleinén Tehnt. – Die Schmerzen zogen bis runter in den kleinen Zeh.
De Polzei häff ’ne laupen laoten, se hadden nicks kiëgen emm in ‚e Hande. – Die Polizei hat ihn laufen lassen, sie hatten nichts gegen ihn in den Händen.
De P´ølzei häff ’né laupén løtén, ße haddén nickß kí~égén emm ín ‚é Hándé. – Die Polizei hat ihn laufen lassen, sie hatten nichts gegen ihn in den Händen.
De Putzen hadden jüst eenen bie ’n Wickel. – Die Verkehrspolizisten hatten gerade jemanden erwischt.
De Pútzén haddén j´üßt eenén bie ’n Wickél. – Die Verkehrspolizisten hatten gerade jemanden erwischt.
De rett‘ di ja nich denn Kopp af. – Der reißt dir ja nicht den Kopf ab (= so schlimm wird es schon nicht werden).
De rett‘ di já ních denn Køpp aff. – Der reißt dir ja nicht den Kopf ab (= so schlimm wird es schon nicht werden).
De riskeerde immer Kopp un Kragen. – Der riskierte immer Kopf und Kragen.
De ríßkee:dé immé: Køpp ún Kragén. – Der riskierte immer Kopf und Kragen.
De sägg nich viël, denn moss ‚e jedet Waort enzeln ut de Niëse trecken. – Der sagt nicht viel, dem musst du jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.
De ß´äch ních ví~él, denn møßß ‚é jedét Wø:t énzéln uut dé Ní~ésé treckén. – Der sagt nicht viel, dem musst du jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.
De satten dao an ’t Dummen dreihen. – Die saßen da (und waren) am Daumen drehen (= sie arbeiteten nicht).
De ßattén dø án ’t Dummén dreihén. – Die saßen da (und waren) am Daumen drehen (= sie arbeiteten nicht).
De schmitt dat Geld mit vulle Hande ut ’n Fenster. – Der wirft das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster.
De schmitt dát Chéld mít fullé Hándé uut ’n Fénßté:. – Der wirft das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster.
De sind alle all lange debie wegg. – Die sind alle schon lage dabei weg, die sind alle schon lange tot.
De ßínd allé all lángé débie wéch. – Die sind alle schon lage dabei weg, die sind alle schon lange tot.
De sind beide heel in ’e Jaohre. – Die sind beide (sehr in den Jahren) ziemlich alt.
De ßínd beidé heel ín ’é Jøhré. – Die sind beide (sehr in den Jahren) ziemlich alt.
De sind Hals üöwer Kopp afhauen. – Die sind Hals über Kopf abgehauen.
De ßínd Hálß ´ü~´ôwé: Kôpp affhauén. – Die sind Hals über Kopf abgehauen.
De sind nich wier up de Beene kuemmen. – Die sind nicht wieder auf die Beine gekommen (= die haben sich von einem Schicksalsschlag nicht erholt).
De ßínd ních wí~é: upp dé Beené kú~émmén. – Die sind nicht wieder auf die Beine gekommen (= die haben sich von einem Schicksalsschlag nicht erholt).
De sind vön Huus te Huus trocken un häbbt Geld sammelt. – Die sind von Haus zu Haus gezogen und haben Geld gesammelt.
De ßínd f´ôn Huuß té Huuß trøckén ún häbbt Chéld ßammélt. – Die sind von Haus zu Haus gezogen und haben Geld gesammelt.
De Sonderangebote wäörn all zimmlick utsocht. – Die Sonderangebote waren schon ziemlich ausgesucht.
De Ss´øndéáanchéboté wô:n all zimmlick utß´øcht. – Die Sonderangebote waren schon ziemlich ausgesucht.
De stellde siene Föte noch mit vettig bie siene Moher unnern Dischk. – Der stellte seine Füße noch mit vierzig bei seiner Mutter unter den Tisch.
De stelldé ßiené Föté n´øch mít vettích bie ßiené Mohé: unné:n Díschk. – Der stellte seine Füße noch mit vierzig bei seiner Mutter unter den Tisch.
De sügg sick dat alles ut de Finger. – Der saugt sich das alles aus den Fingern (= der denkt sich das alles aus).
De s´üch ßick datt alléß uut dé Fíngé:. – Der saugt sich das alles aus den Fingern (= der denkt sich das alles aus).
De Sunne steiht deip un blendet. – Die Sonne steht tief und blendet.
De Ssunné steiht deip ún bléndét. – Die Sonne steht tief und blendet.
De sütt ut, äs wenn ’e nich bis drei tällen kann. – Der sieht aus, als wenn er nicht bis drei zählen kann.
De ßütt uut, äßß wenn ’é ních bíß drei tällén kann. – Der sieht aus, als wenn er nicht bis drei zählen kann.
De Tofall, de häff emm in ’e Hande spiëlt. – Der Zufall, der hat ihm in die Hände gespielt (= er
hat Glück gehabt).
De Tofall, de häff emm ín ’é Hándé spí~élt. – Der Zufall, der hat ihm in die Hände gespielt (= er hat Glück gehabt).
De Vadder vön de Bruut moss ’ne Anspraoke haolen, . Der Vater der Braut musste eine Ansprache halten.
De Faddé: f´ön de Bruut møßß ’né Ánsprøké hølén, . Der Vater der Braut musste eine Ansprache halten.
De versteiht de wat vön. – Der versteht was davon, der beherrscht etwas.
De fé:steiht dé wát f´ôn. – Der versteht was davon, der beherrscht etwas.
De wäörn guet upleggt. – Die waren gut aufgelegt.
De wô:n chú~ét uppleggt. – Die waren gut aufgelegt.
De wäörn ut vullen Halse an ’t lachen. – Die lachten aus vollem Hals (die waren aus vollem Hals am lachen).
De wô:n ut fullén Hálsé án ’t láchén. – Die lachten aus vollem Hals (die waren aus vollem Hals am lachen).
De woll immer sienen Dullkopp düörsetten. – Der wollte immer seinen Trotzkopf durchsetzen.
De wøll immé: ßienén Dullkøpp d´ü~´ôrßettén. – Der wollte immer seinen Trotzkopf durchsetzen.
De würd immer weiniger, un vör sess Wiäken is ‚e stuorben. – Der wurde immer weniger, und vor sechs Wochen ist er gestorben.
De w´ü~é:d immé: weinígé:, ún f´ô: ßeßß Wí~´äkén is ‚e stuorben. – Der wurde immer weniger, und vor sechs Wochen ist er gestorben.
De wüss alles ut ’n Kopp. – Der wusste alles aus dem Kopf (= aus dem Gedächtnis).
De wüßß alléß ut ’n Køpp. – Der wusste alles aus dem Kopf (= aus dem Gedächtnis).
Denn biëwede de Buckse. – Dem bebte die Hose (= der zitterte vor Angst).
Denn bí~éwédé de Buckßé. – Dem bebte die Hose (= der zitterte vor Angst).
Denn häbb ’ke nao de Scholtiet ut ’n Auge verluorn. – Den habe ich nach der Schulzeit aus dem Auge verloren.
Denn häbb ’ké nø dé Scholtiet ut ’n Augé fé:luo:n. – Den habe ich nach der Schulzeit aus dem Auge verloren.
Denn häbbt se bis up ‚t Hiëmd uttrocken. – Den haben sie bis aufs Hemd ausgezogen (= völlig ausgeraubt, beim Spielen um Geld alles Geld abgenommen).
Denn häbbt ßé bíß upp ‚t Hí~émd uttrøckén. – Den haben sie bis aufs Hemd ausgezogen (= völlig ausgeraubt, beim Spielen um Geld alles Geld abgenommen).
Denn häbbt se up ‚t Krüüß leggt. – Den haben sie aufs Kreuz gelegt (= betrogen, übertölpelt, hereingelegt).
Denn häbbt ßé upp ‚t Krüüß lécht. – Den haben sie aufs Kreuz gelegt (= betrogen, übertölpelt, hereingelegt).
denn Hoff in junge Hande giëben – den Hof in junge Hände geben, den Hof an junge Leute vererben
denn Høff ín júngé Hándé chí~ébén – den Hof in junge Hände legen, den Hof an junge Leute vererben
denn Hoff in junge Hande leggen – den Hof in junge Hände legen, den Hof an junge Leute vererben
denn Høff ín júngé Hándé leggén – den Hof in junge Hände legen, den Hof an junge Leute vererben
Denn kanns ’e licht üm ’n Finger wickeln. – Den kannst du leicht um den Finger wickeln.
Denn kannß ’é lícht ümm ’n Fíngé: wickéln. – Den kannst du leicht um den Finger wickeln.
Denn kanns ’e nich üöwern Wegg truen. – Dem kannst du nicht über den Weg trauen, dem gegenüber muss man misstrauisch sein.
Denn kann´ß ’é ních ´ü~´ôwé:n Wéch truén. – Dem kannst du nicht über den Weg trauen, dem gegenüber muss man misstrauisch sein.
Denn konn ick wull dat Huus üöwern Kopp ansticken. – Dem könnte ich wohl das Haus über ‚m Kopf anzünden.
Denn konn ick wull dat Huus üöwern Kopp ansticken. – Dem könnte ich wohl das Haus über ‚m Kopf anzünden.
Denn konns ’e de Nickeligkeit all vön wieten ankieken. – Dem konntest du die Nickeligkeit schon von weitem ansehen.
Denn kønnß ’é de Nickélíchkeit all f´ôn wietén ánkiekén. – Dem konntest du die Nickeligkeit schon von weitem ansehen.
Denn moss ‚e an ‚e Aohrn debiekriegen. – Den musst du an den Ohren dabeikriegen (= ohne Zwang macht der das nicht).
Denn møßß ‚é án ‚é Øh:n débiekriegén. – Den musst du an den Ohren dabeikriegen (= ohne Zwang macht der das nicht).
Denn mott ick äs maol richtig up ‚t Dack stiegen. – Dem muss ich mal richtig aufs Dach steigen (= dem muss ich mal gründlich die Meinung sagen).
Denn møtt ick äßß møl ríchtích upp ‚t Dack stiegén. – Dem muss ich mal richtig aufs Dach steigen (= dem muss ich mal gründlich die Meinung sagen).
Denn stoppt se auk no‘ maol de Muule. – Dem stopfen sie auch noch mal das Maul.
Denn støppt ße auk n´ø‘ møl de Muulé. – Dem stopfen sie auch noch mal das Maul.
Denn Wegg mott jeder maol gaohn. – Den Weg muss jeder mal gehen (= jeder stirbt).
Denn Wéch møtt jedé: møl gøhn. – Den Weg muss jeder mal gehen (= jeder stirbt).
Denne? Dat is ’n ollen Dickkopp. – Der? Das ist ein alter Sturkopf.
Denné? Dát ißß ’n øllén Dickkøpp. – Der? Das ist ein alter Sturkopf.
Denne? Denn mosse ganz genau up de Finger kieken (= den muss du genau kontrollieren).
Denné? Denn møßßé chánz chénau upp dé Fíngé: kiekén (= den muss du genau kontrollieren).
Du bis wull nich recht bie Trost! – Du bist wohl nicht recht bei Trost!
Du bíß wull ních récht bie Trost! – Du bist wohl nicht recht bei Trost!
Du bruuks mi vorläufig nich wier unner de Augen te kuemmen. – Du brauchst mir vorläufig nicht wieder unter die Augen kommen (ich will dich vorläufig nicht mehr sehen).
Du bruukß mi fo:läufích ních wier unné: de Augén té kú~émmén. – Du brauchst mir vorläufig nicht wieder unter die Augen kommen (ich will dich vorläufig nicht mehr sehen).
Du häss mi dat Waort ut ’n Munde nuommen. – Du hast mir das Wort aus dem Mund genommen (= du hast genau das gesagt, was ich sagen wollte).
Du häßß mi datt Wø:t uut ’n Múndé nú~´ømmén. – Du hast mir das Wort aus dem Mund genommen (= du hast genau das gesagt, was ich sagen wollte).
Du kanns mi denn Puckel runnerrutschken. – Du kannst mir den Puckel runterrutschen.
Du kannß mi denn Puckél runné:rútschkén. – Du kannst mir den Puckel runterrutschen.
Du kanns wat an ‚e Aohrn kriegen. – Du kannst was an die Ohren kriegen (Drohung).
Du kannß wát án ‚é Øh:n kriegén. – Du kannst was an die Ohren kriegen (Drohung).
Du moss denn Blomenstruuk anschnieën, dann höllt de sick länger. – Du musst den Blumenstrauß anschneiden, dann hält er sich länger.
Du møßß denn Bloménstruuk ánschnie~én, dann hôllt de ßick l`ängé:. – Du musst den Blumenstrauß anschneiden, dann hält er sich länger.
Du moss toseihn, dat du immer de Taschken vull Geld häss. – Du musst zusehen, dass du immer die Taschen voll Geld hast.
Du møßß toßeihn, datt du immé: de Táschkén full Chéld häßß. – Du musst zusehen, dass du immer die Taschen voll Geld hast.
Du moss wiëten, wu du dat anpacken moss. – Du musst wissen, wie du das anpacken musst (= wie das geht).
Du møßß wí~étén, wu du dát ánpackén møßß. – Du musst wissen, wie du das anpacken musst (= wie das geht).
een‘ de Düöre wiesen – jemandem die Tür zeigen (= rauswerfen)
een‘ de D´ü~´ôré wiesén – jemandem die Tür zeigen (= rauswerfen)
een‘ in ’e Arms fallen – jemandem in die Arme fallen (jemanden daran hindern, etwas Dummes zu tun)
een‘ ín ’é A:m? fallén – jemandem in die Arme fallen (jemanden daran hindern, etwas Dummes zu tun)
een’ in ’t Waort fallen – jemandem ins Wort fallen
een‘ ín ’t Wø:t fallén – jemandem ins Wort fallen
een‘ mit wat in ’e Aohrn liggen – jemandem mit etwas in den Ohren liegen, jemanden mit etwas bedrängen, etwas nachdrücklich von jemandem fordern [Dat Lüttke will unbedingt ’n nieët Rädken häbben, dao ligg et mi all siet ewige Tieten mit in ‚e Aohrn. – Die Kleine will unbedingt ein neues Rädchen haben, da liegt sie mir schon seit ewigen Zeiten mit in den Ohren.]
een‘ mít wát ín ’é Øh:n liggén – jemandem mit etwas in den Ohren liegen, jemanden mit etwas bedrängen, etwas nachdrücklich von jemandem fordern [Dát Lüttké will únbédíngt ’n nieët R´ädkén häbbén, dø lích ét mi all ßiet ewígé Tietén mít én ‚é Øh:n. – Die Kleine will unbedingt ein neues Rädchen haben, da liegt sie mir schon seit ewigen Zeiten mit in den Ohren.]
een‘ scheef üöwer de Schuller ankieken – jemanden schief über die Schulter ansehen (= misstrauisch -, abfällig -, verächtlich -, missbilligend gucken) [Anm.: „üöwer de Schuller“ verstärkt die Grundaussage „een‘ scheef ankieken“]
een‘ scheef ´ü~´ôwé: dé Schullé: ánkiekén – jemanden schief über die Schulter ansehen (= misstrauisch -, abfällig -, verächtlich -, missbilligend gucken) [Anm.: „´ü~´ôwé: dé Schullé:“ verstärkt die Grundaussage „een‘ scheef ánkiekén“]
Een Unglück kümmp selten alleen. – Ein Unglück kommt selten allein.
Een Únchlück kümmp ßéltén alleen. – Ein Unglück kommt selten allein.
een‘ unner ’n Dischk supen – jemanden unteer den Tisch saufen
een‘ unner ’n Dischk supen – jemanden unteer den Tisch saufen
een‘ üöwer ’n Dischk trecken – jemanden über den Tisch ziehen, jemanden übervorteilen oder betrügen (s.a.: afschmänten)
een‘ ´ü~´ôwé: ’n Díschk treckén – jemanden über den Tisch ziehen, jemanden übervorteilen oder betrügen (s.a.: affschm´äntén)
een‘ wat an ’t Been binnen – jemanden etwas ans Bein binden, jemanden mit etwas belasten
een‘ wát án ’t Been binnén – jemanden etwas ans Bein binden, jemanden mit etwas belasten
Eenes Dages, dann krieg ick denn in ’e Finger, un dann bleihet emm wat. – Eines Tages, dann kriege ich den in die Finger, und dann blüht ihm was (drohend).
Eenéß Dagéß, dann kriech ick denn ín ’é Fíngé:, ún dann bleihét emm wát. – Eines Tages, dann kriege ich den in die Finger, und dann blüht ihm was (drohend).
Eenmaol un nie wier! – Einmal und nie wieder!
Eenmøl ún nie wí~é;! – Einmal und nie wieder!
Emm löp de Schweet vön ’n Kopp. – Ihm lief der Schweiß vom Kopf.
Emm löp de Schweet fônn ’n Kopp. – Ihm lief der Schweiß vom Kopf.
Et geiht nicks üöwer de eegenen veer Wände. – Es geht nichts über die eigenen vier Wände (= zuhause ist es am schönsten).
Ett cheiht nickß ´ü~´ôwé: dé eegénén vee~é: W´ändé. – Es geht nichts über die eigenen vier Wände (= zuhause ist es am schönsten).
Et gönk üm viël Geld. – Es ging um viel Geld.
Ett ch´ônk ümm fí~él Chéld. – Es ging um viel Geld.
Et is een Wunner, wat in eenen Menschken drin päss, wenn he inladen is. – Es ist ein Wunder, was in einen Menschen reinpasst, wenn er eingeladen ist.
Ét ißß een Wunné:, wát ín eenén Ménschkén drín päßß, wenn he ínladén ißß. – Es ist ein Wunder, was in einen Menschen reinpasst, wenn er eingeladen ist.
Et is immer guet, wenn m‘ noch ’n Fot in ‚e Düör häff. – Es ist immer gut, wenn man noch einen Fuß in der Tür hat (= wenn der Kontakt nicht abgerissen ist).
Ét ißß immé: chú~ét, wenn m‘ n´øch ’n Fot ín ‚é D´ü~´ô: häff. – Es ist immer gut, wenn man noch einen Fuß in der Tür hat (= wenn der Kontakt nicht abgerissen ist).
Et is immer guet, wenn m‘ wat Geld in ’n Strump häff. – Es ist immer gut, wenn man etwas Geld im (Spar)strumpf hat.
Ett ißß immé: chú~ét, wenn m‘ wát Chéld ín ’n Strúmp häff. – Es ist immer gut, wenn man etwas Geld im (Spar)strumpf hat.
Et is late noog; laot‘ us up de Beene maken. – Es ist spät genug; lasst uns auf die Beine machen (= lasst uns auf den Weg machen).
Ett ißß laté nooch; løt‘ ußß upp dé Beené makén. – Es ist spät genug; lasst uns auf die Beine machen (= lasst uns auf den Weg machen).
Et mott iärst laiger wärn, äh äs et biäter wätt. – Es muss erst schlimmer werden, ehe es besser wird.
Ett møtt í~´ä:ßt laigé: wä:n, äh äss ett bí~´äté: wätt. – Es muss erst schlimmer werden, ehe es besser wird.
För de Buern is ’t auk leige. – Für die Bauern ist es auch schlimm.
Fô: de Bu~é:n ißß ’t auk leigé. – Für die Bauern ist es auch schlimm.
För denn wäör dat ’n Schlagg in ’t Gesicht. – Für den war das ein Schlag ins Gesicht, für den war das eine bittere Enttäuschung.
F`ô: denn wô: datt ’n Schlách ín ’t Chéßícht. – Für den war das ein Schlag ins Gesicht, für den war das eine bittere Enttäuschung.
För sowat moss du denn Kopp friehäbben. – Für sowas musst du den Kopf frei haben.
F´ô: ßowát møßß du denn Køpp friehäbbén. – Für sowas musst du den Kopf frei haben.
För sowat, dao hadde he ’n Aohr. – Für sowas, da hatte er ein Ohr (= das hörte er wohlwollend, dafür interessierte er sich).
Fô´: ßowát, dø haddé he ’n Øh:. – Für sowas, da hatte er ein Ohr (= das hörte er wohlwollend, dafür interessierte er sich).
För sowat, dao häff he eenfack ’ne guede Niëse. – Für sowas, da hat er einfach eine gute Nase (= er erkennt günstige Gelegenheiten).
Fô´: ßówát, dø häff he eenfáck ’né chú~édé Ní~ésé. – Für sowas, da hat er einfach eine gute Nase (= er erkennt günstige Gelegenheiten).
Fraog di dat nao! – Frag dir das nach!
Frøch di dát nø! – Frag dir das nach!
Gaoh mi ut de Augen! – Geh mir aus den Augen!
Chøh mi uut dé Augén! – Geh mir aus den Augen!
Genau mott ’t wärn – ungenau wätt ’t vön halleene. – Genau muss es werden – ungenau wird es von alleine (Aufforderung zu genauer Arbeit).
Chénau møtt ’t wä:n – únchénau wätt ’t f´ôn halleené. – Genau muss es werden – ungenau wird es von alleine (Aufforderung zu genauer Arbeit).
Half besuopen is weggschmiëten Geld. – (Nur) halb betrunken ist rausgeworfenes Geld.
Hálf béßú~´øpén ißß wéchschmí~étén Chéld. – (Nur) halb betrunken ist rausgeworfenes Geld.
Haol de Döppe löss! – Halte die Augen offen (= sei vorsichtig)!
Høl de Dôppé lôßß! – Halte die Augen offen (= sei vorsichtig)!
Hauptsake, dat bliff alles in eener Hand. – Hauptsache, das bleibt alles in einer Hand (z.B. Der Hof).
Hauptßaké, dát bliff alléß ín eené: Hánd. – Hauptsache, das bleibt alles in einer Hand (z.B. Der Hof).
Hauptsake, dat kümmp in guede Hande. – Hauptsache, das kommt in gute Hände (sagt man, wenn man etwas Liebgewordenes weggibt).
Hauptßaké, dát kümmp ín chú~édé Hándé. – Hauptsache, das kommt in gute Hände (sagt man, wenn man etwas Liebgewordenes weggibt).
He achtede daodrupp, dat he immer ’ne witte Weste hadde. – Er achtete darauf, dass der immer eine weiße Weste hatte (= dass man ihn nicht beschuldigen oder überführen konnte).
He achtede daodrupp, dat he immer ’ne witte Weste hadde. – Er achtete darauf, dass der immer eine weiße Weste hatte (= dass man ihn nicht beschuldigen oder überführen konnte).
He frätt iähr ut de Hand. – Er frisst ihr aus der Hand.
He frätt í~´äh: uut dé Hánd. – Er frisst ihr aus der Hand.
He geiht up siene lesste Reise. – Er geht auf seine letzte Reise (= er wird zu Grabe getragen).
He cheiht upp ßiené leßßté Reisé. – Er geht auf seine letzte Reise (= er wird zu Grabe getragen).
He hadde bloß mit ’n half Aohr tohäört. – Er hatte nur mit einem halben Ohr zugehört (= er war abgelenkt).
He haddé bloß mít ’n hálf Øh: tohô:t. – Er hatte nur mit einem halben Ohr zugehört (= er war abgelenkt).
He hadde et vön jung up an mit de Aohrn. – Er hatte es von jung auf an mit den Ohren (= er hatte seit seiner Jugend Probleme mit dem Hören).
He haddé ét f´ôn júng upp án mít dé Øh:n. – Er hatte es von jung auf an mit den Ohren (= er hatte seit seiner Jugend Probleme mit dem Hören).
He hadde nicks men in ‚e Taschke, dao konn he se ruhig drei maol ümkrempeln. – Er hatte nichts mehr in der Tasche, da konnte er sie ruhig drei mal umkehren (= er hatte kein Geld mehr).
He haddé nickß mén ín ‚é Táschké, dø kønn he ßé ruhích drei møl ümmkrémpéln. – Er hatte nichts mehr in der Tasche, da konnte er sie ruhig drei mal umkehren (= er hatte kein Geld mehr).
He hadde zimmlick eenen in ’e Hacken. – Er hatte ziemlich einen in den Hacken, er war ganz schön angetrunken.
He haddé zimmlick eenén ín ’é Hackén. – Er hatte ziemlich einen in den Hacken, er war ganz schön angetrunken.
He häff dat nich tolaoten. – Er hat das nicht zugelassen.
He häff dát ních toløtén. – Er hat das nicht zugelassen.
He häff de Brocken henschmiëten. – Er hat die Sachen hingeworfen (= er hat die Sache aufgegeben, er hat die Sache beendet).
He häff de Brøckén hénschmí~étén. – Er hat die Sachen hingeworfen (= er hat die Sache aufgegeben, er hat die Sache beendet).
He häff de Määse versüöhlt kriëgen. – Er hat den Hintern versohlt (= verprügelt) bekommen.
He häff de Määsé fé:ß´ü~´ôhlt krí~égén. – Er hat den Hintern versohlt (= verprügelt) bekommen.
He häff sick bietieten up de Söcke makt. – Er hat sich beizeiten auf die Socken (= auf den Weg) gemacht.
He häff ßick bietietén upp dé Ssôcké makt. – Er hat sich beizeiten auf die Socken (= auf den Weg) gemacht.
He häff sick dat mit dat Wicht ’ne ganze Tiet an- kiëken, un dann häff ’e iähr de Brocken vör de Föte schmiëten. – Er hat sich das mit dem Mädchen eine ganze Weile angesehen, und dann hat er ihr die Sachen vor die Füße geworfen.
He häff ßick datt mít datt Wícht ’né chánzé Tiet ánkí~ékén, ún dann häff ’é í~´äh: de Brøckén fö: dé Föté schmí~étén. – Er hat sich das mit dem Mädchen eine ganze Weile angesehen, und dann hat er ihr die Sachen vor die Füße geworfen.
He häff sick drin giëben. – Er hat sich (drin gegeben) darein gefügt, er hat sich damit abgefunden.
He häff ßick drín chí~ébén. – Er hat sich (drin gegeben) darein gefügt, er hat sich damit abgefunden.
He häff wier ’ne Naoht kriëgen. – Er („hat wieder eine Naht bekommen“) ist wieder verprügelt worden.
He häff wí~é: ’né Nøht krí~égén. – Er („hat wieder eine Naht bekommen“) ist wieder verprügelt worden.
He hüppkede vön eenen Fot up denn änneren. – Er hüpfte von einem Fuß auf den anderen (vor Ungeduld).
He hüppkédé f´ôn eenén Fot upp denn ännérén. – Er hüpfte von einem Fuß auf den anderen (vor Ungeduld).
He is ganz ruhig inschlaopen. – Er ist ganz ruhig eingeschlagen (= gestorben).
He ißß chánz ruhích ínschløpén. – Er ist ganz ruhig eingeschlagen (= gestorben).
He is nich men ganz bie’neener. – Er ist nicht mehr ganz beieinander (= er ist altersverwirrt).
He ißß ních mén chánz bie’neené:. – Er ist nicht mehr ganz beieinander (= er ist altersverwirrt).
He is nich ohne. – Er ist nicht ohne, er sollte nicht unterschätzt werden.
He íßß ních ohné. – Er ist nicht ohne, er sollte nicht unterschätzt werden.
He is vön ‚e Wiält gaohn. – Er ist von der Welt gegangen, er ist gestorben.
He ißß f´ôn ‚é Wí~´ält chøhn. – Er ist von der Welt gegangen, er ist gestorben.
He konn eenfack nich ut siener Huut. – Er konnte einfach nicht aus seiner Haut.
He kønn eenfack ních uut ßiené: Huut. – Er konnte einfach nicht aus seiner Haut.
He konn kinnen Schlaop kriegen. – Er lonnte keinen Schlaf (kriegen) finden.
He kønn kinnén Schløp kriegén. – Er lonnte keinen Schlaf (kriegen) finden.
He konn sienen Kopp so jüst noch ut de Schlinge trecken. – Er konnte seinen Kopf so gerade noch aus der Schlinge ziehen (= er ist um Haaresbreite davongekommen).
He kønn ßienén Køpp ßo j´üßt n´øch uut dé Schlíngé treckén. – Er konnte seinen Kopf so gerade noch aus der Schlinge ziehen (= er ist um Haaresbreite davongekommen).
He kreeg faorts eene üöwer de Muule. – Er bekam sofort eine über das Maul (= er wurde sofort zum Schweigen gebracht).
He kreech fø:tß eené ´ü~´ôwé: dé Muulé. – Er bekam sofort eine über das Maul (= er wurde sofort zum Schweigen gebracht).
He ligg helle schlecht, wi müet ‚t ‚e jeden Dagg mit riäken. – Er liegt sehr schlecht, wir müssen jeden Tag mit seinem Tod rechnen.
He lích hellé schlécht, wi m´ü~ét ‚t ‚é jedén Dách mít rí~´äkén. – Er liegt sehr schlecht, wir müssen jeden Tag mit seinem Tod rechnen.
He ligg üöwer ‚t Stiärben. – Er liegt im Sterben.
He lích ´ü~´ôwé: ‚t Stí~´ä:bén. – Er liegt im Sterben.
He löt de Aohrn hangen. – Er ließ die Ohren hängen (= er war mutlos, bedrückt oder niedergeschlagen).
He löt de Øh:n hángén. – Er ließ die Ohren hängen (= er war mutlos, bedrückt oder niedergeschlagen).
He moss Afbitte doon. – Er musste Abbitte tun (= er mußte um Verzeihung bitten).
He møßß Áfbitté doon. – Er musste Abbitte tun (= er mußte um Verzeihung bitten).
He moss bie de Sparkasse de Bucksen runnerlaoten. – Er musste bei der Sparkasse die Hose runterlassen (= seine finanziellen Verhältnisse offenlegen).
He møss bie dé Spa:kaßßé de Búckßén runné:løtén. – Er musste bei der Sparkasse die Hose runterlassen (= seine finanziellen Verhältnisse offenlegen).
He mott unner ’t Messken. – Er muss unters Messerchen (er muss operiert werden).
He møtt unné: ’t Meßßkén. – Er muss unters Messerchen (er muss operiert werden).
He sall siene Straofe kriegen. – Er soll seine Strafe kriegen.
He ßall ßiené Straofé kriegén. – Er soll seine Strafe kriegen.
He tröck ’ne scheewe Schnute. – Er zog eine schiefe Schnauze (= er war enttäuscht).
He trôck ’né scheewé Schnuté. – Er zog eine schiefe Schnauze (= er war enttäuscht).
He wass wu vüör ’n Kopp schlaon. – Er war wie vor den Kopf geschlagen, er war vollkommen überrumpelt.
He waßß wu f´ü~´ô: ’n Køpp schløn. – Er war wie vor den Kopf geschlagen, er war vollkommen überrumpelt.
He woll dao nicks vön wiëten. – Er wollte davon nichts wissen (= er interessierte sich nicht dafür).
He wøll dø nickß f´ôn wí~étén. – Er wollte davon nichts wissen (= er interessierte sich nicht dafür).
He woll sick no‘ henleggen un ’ne Tour schlaopen. – Er wollte sich noch hinlegen und eine Tour (= ein wenig) schlafen.
He wøll ßick n´ø‘ hénleggén ún ’né Tú~é: schlø-pén. – Er wollte sich noch hinlegen und eine Tour (= ein wenig) schlafen.
He wüss nich wieder. – Er wusste nicht weiter.
He wüßß ních wiedé:. – Er wusste nicht weiter.
Heien moss du, wenn ’t Wiär guet is – un nich, wenn dat Gräss lang is. – Heuen musst du, wenn das Wetter gut ist – und nicht, wenn das Gras lang ist (= man muss sich an die Gegebenheiten anpassen).
Hei~én møßß du, wenn ’t Wí~´ä: chú~étt ißß – unn ních, wenn datt Chräßß láng ißß. – Heuen musst du, wenn das Wetter gut ist – und nicht, wenn das Gras lang ist (= man muss sich an die Gegebenheiten anpassen).
Heien mott man, wenn ’t Wiär is. – Heuen muss man, wenn das Wetter (danach) ist.
Hei~én møtt mán, wenn ’t Wí~´ä: ißß. – Heuen muss man, wenn das Wetter (danach) ist.
Heien un frieen, dat döss ’e manchet Maol ümsüss. – Heuen und freien, das tust du manches Mal vergebens.
Hei~én unn frie~én, datt dôßß ’é mánchét Møl ümmßüßß. – Heuen und freien, das tust du manches Mal vergebens.
Huushaolen kann m‘ lärn. – Haushalten kann man lernen (= richtiges wirtschaften kann man erlernen).
Huußhølén kann m‘ lä:n. – Haushalten kann man lernen (= richtiges wirtschaften kann man erlernen).
Iähr höngen drei Blagen an ’e Kladden. – Ihr hingen drei Kinder an den Klamotten (= sie hatte drei Kinder).
Í~´äh: h´ôngén drei Blagén án ’é Kladdén. – Ihr hingen drei Kinder an den Klamotten (= sie hatte drei Kinder).
Iähr löpen drei Blagen üm ’e Beene. – Ihr liefen drei Kinder um die Beine (= sie hatte drei Kinder).
Í~´äh: löpén drei Blagén ´üm ’é Beené. – Ihr liefen drei Kinder um die Beine (= sie hatte drei Kinder).
Iähr sitt nicks in ’n Wegg. – (Ihr sitzt nichts im Weg) Sie ist schlank.
Í~´äh: ßitt nickß ín ’n Wéch. – (Ihr sitzt nichts im Weg) Sie ist schlank.
Ick bin ja gar nich froggt wurden; de häbbt mi dat eenfack up ’t Auge drücket. – Ich bin ja gar nicht gefragt worden; die haben mir das einfach aufs Auge gedrückt.
Ick bín já chá: ních fr´øcht wu:dén; de häbbt mi datt eenfáck upp ’t Augé drückét. – Ich bin ja gar nicht gefragt worden; die haben mir das einfach aufs Auge gedrückt.
Ick bin vöndage nicks wärt. – Ich bin heute nichts wert (= ich bin unpässlich, ich fühle mich nicht gut).
Ick bín f´ôndagé nickß wä:t. – Ich bin heute nichts wert (= ich bin unpässlich, ich fühle mich nicht gut).
Ick dachde, de sprüng mi in ’t Gesicht. – Ich dachte, der spränge mir ins Gesicht.
Ick dáchdé, de spr´üng mi ín ’t Chéßícht. – Ich dachte, der spränge mir ins Gesicht.
Ick dachde, mi bleef de Verstand staohn. – Ich dachte, mir bliebe der Verstand stehen (= ich war völlig überrascht).
Ick dáchdé, mi bleef de Fé:stánd støhn. – Ich dachte, mir bliebe der Verstand stehen (= ich war völlig überrascht).
Ick flüster di glieks wat! – Ich flüstere dir gleich was (= Ich schimpfe dich gleich aus)!
Ick fl`üßté: di chliekß wát! – Ich flüstere dir gleich was (= Ich schimpfe dich gleich aus)!
Ick hadde nicks dekiëgen, wenn et wat Riängen gaff. – Ich hätte nichts dagegen, wenn es etwas Regen gäbe.
Ick haddé nickß dékí~égén, wenn ét wét Rí~´ängén chaff. – Ich hätte nichts dagegen, wenn es etwas Regen gäbe.
Ick häff breede Schullern. – Ich habe breite Schultern (= ich kann viel ertragen).
Ick häff breedé Schullé:n. – Ich habe breite Schultern (= ich kann viel ertragen).
Ick häff dao all lange ’n Auge drupp hatt. – Ich habe da schon lange ein Auge drauf geworfen (= ich wollte das schon lange haben).
Ick häff dø all lángé ’n Augé drupp hatt. – Ich habe da schon lange ein Auge drauf geworfen (= ich wollte das schon lange haben).
Ick häff dat de ganze Tiet vör Augen hatt, aower glaif nich, dat ick dran dacht häff, äs ‚t sowiet wäör. – Ich habe das die ganze Zeit vor Augen gehabt, aber glaub nicht, dass ich dran gedacht habe, als es soweit war.
Ick häff datt de chánzé Tiet f´ô: Augén hatt, øwé: chlaif ních, datt ick drán dácht häff, äßß ‚t ßowiet wô:. – Ich habe das die ganze Zeit vor Augen gehabt, aber glaub nicht, dass ich dran gedacht habe, als es soweit war.
Ick häff emm dat kuorterhand tosäggt. – Ich habe ihm das kurzerhand zugesagt.
Ick häff emm dát kú~´ø:té:hánd toß´ächt. – Ich habe ihm das kurzerhand zugesagt.
Ick häff kinn Auto un nicks men. – Ich habe kein Auto (und nichts) mehr. [Anm.: ‚und nichts‘ verstärkt die Aussage]
Ick häff kinn Auto ún nickß mén. – Ich habe kein Auto (und nichts) mehr. [Anm.: ‚und nichts‘ verstärkt die Aussage]
Ick häff miene Tiet nich stuohlen. – Ich habe meine Zeit nicht gestohlen.
Ick häff miené Tiet ních stú~´øhlén. – Ich habe meine Zeit nicht gestohlen.
Ick häff ’t Gatt möhe, et wätt Tiet, dat ick vön ‚e Beene kuemme. – Ich habe den Arsch müde, es wird Zeit, dass ich von den Beinen komme.
Ick häff ’t Chatt möhé, ett wätt Tiet, datt ick fön ‚é Beené kú~emmé. – Ich habe den Arsch müde, es wird Zeit, dass ich von den Beinen komme.
Ick kann mi nich no‘ mähr an ’n Halse hangen. – Ich kann mir nicht noch mehr an den Hals hängen, ich kann mir nicht noch mehr aufbürden.
Ick kann mi ních n’ø‘ mäh‘ àn ’n Hálsé hángén. – Ich kann mir nicht noch mehr an den Hals hängen, ich kann mir nicht noch mehr aufbürden.
Ick kuemm auk ohne di trechte. – Ich komme auch ohne dich zurecht.
Ick kú~émm auk ohné di tréchté. – Ich komme auch ohne dich zurecht.
Ick lao‘ mi vön di nich dat Muul verbeiden. – Ich lasse mir von dir nicht das Maul verbieten.
Ick l´ô‘ mi f´ôn di ních datt Muul fé:beidén. – Ich lasse mir von dir nicht das Maul verbieten.
Ick niëhm an, dat de Mester dao siene Finger in ‚t Spiël hadde. – Ich nehme an, dass der Meister da seine Finger im Spiel hatte.
Ick ní~éhm án, datt de Méßté: dø ßiené Fíngé: ín ‚t Spí~él haddé. – Ich nehme an, dass der Meister da seine Finger im Spiel hatte.
Ick sägge di, de Ollschke hadde Haore up de Tiähne. – Ich sage dir, die Alte hatte Haare auf den Zähnen.
Ick ßäggé di, de Øllschké haddé Høøré upp dé Tí~´ähné. – Ich sage dir, die Alte hatte Haare auf den Zähnen.
Ick weet et no` nich, dat mott ick mi iärst äs maol in aller Ruhe düörn Kopp gaohn laoten. – Ich weiß es noch nicht, das muss ich mir erst mal in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen (das muss ich noch einmal überdenken).
Ick weet ét no` ních, dát møtt ick mi í~´ä:ßt äßß møl ín allé: Ruhé d´ü~´ô:n Køpp chøhn løtén. – Ich weiß es noch nicht, das muss ich mir erst mal in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen (das muss ich noch einmal überdenken).
Ick schmiet mi ächter ’n Zugg! – Ich werfe mich hinter einen Zug! (Stoßseufzer meiner Urgroßmutter)
Ick schmiet mi ´ächté: ’n Zúch! – Ich werfe mich hinter einen Zug!“ (Stoßseufzer meiner Urgroßmutter)
Ick will äs so säggen: he was de Klökste jüst nich. – Ich will es mal so sagen; er war der Klügste (gerade) nicht.
Ick will äßß ßo ßäggén: he waßß de Klökßté j`üßt ních. – Ich will es mal so sagen; er war der Klügste (gerade) nicht.
Ick will ju ja nich ansticken, ick haol Afstand. – Ich will euch ja nicht anstecken (mit Corona), ich halte Abstand.
Ick will ju já ních ánstickén, ick haol Affstánd. – Ich will euch ja nicht anstecken (mit Corona), ich halte Abstand.
Immer fien is nimmer fien. – Immer fein ist nimmer fein.
Immé: fien ißß nimmé: fien. – Immer fein ist nimmer fein.
In dat Huus sett ick kinnen Fot men rin. – In das Haus setze ich keinen Fuß mehr rein.
Ín datt Huuß ßett ick kinnén Fot mén rín. – In das Haus setze ich keinen Fuß mehr rein.
in ’e Jaohre kuemmen – in die Jahre kommen, das passende Alter erreichen; oft auch: alt werden
ín ’é Jøhré kú~émmén – in die Jahre kommen, das passende Alter erreichen; oft auch: alt werden
In ’e Tüschkentiet is nicks Nieët vörfallen. – In der Zwischenzeit ist nichts Neues vorgefallen.
Ín ’é T´üschkéntiet ißß níckß Nie~ét f´ö:fallen. – In der Zwischenzeit ist nichts Neues vorgefallen.
Jau – dat konn sien! – Ja – das könnte sein!
Jau – datt kønn ßien! – Ja – das könnte sein!
Katte hier un Katte dao. – Katze hier und Katze da (es dreht sich alles um die Katze).
Katté hí~é: ún Katté dø. – Katze hier und Katze da (es dreht sich alles um die Katze).
Katte vüörn un Katte ächten. – Katze vorn und Katze hinten (es dreht sich alles um die Katze).
Katte f´ü~´ô:n ún Katté ´ächtén. – Katze vorn und Katze hinten (es dreht sich alles um die Katze).
Kiëgen denn ligg nicks vör. – Gegen den liegt nichts vor.
Kí~égén denn lích nickß f´ô:. – Gegen den liegt nichts vor.
Kiek doch äs genau hen, dat ligg doch up de Hand. – Guck doch mal genau hin, das liegt doch auf der Hand.
Kiek d´øch äßß chénau hén, datt lích d´øch upp dé Hánd. – Guck doch mal genau hin, das liegt doch auf der Hand.
kinn nicks un kinn gar nicks – überhaupt nichts
kinn nickß ún kinn cha: nickß – überhaupt nichts
kinne Luft in ’e Piepe häbben – keine Luft in der Pfeife haben (= zeugungsunfähig sein)
kinné Lúft ín ’é Piepé häbbén – keine Luft in der Pfeife haben (= zeugungsunfähig sein)
Kumm män to! – Kumm nur zu, komm man her (Aufforderung)!
Kumm m`än to! – Kumm nur zu, komm man her (Aufforderung)!
kuort un guet – kurz und gut
kú~´ø:t ún chú~ét – kurz und gut
Lao dao de Finger vön! – Lass die Finger davon!
L´ø dø de Fíngé: f´ôn! – Lass die Finger davon!
Lao denn Kopp nich hangen! – Lass den Kopf nicht hängen!
L´ø denn Køpp ních hángén! – Lass den Kopf nicht hängen!
Lao di äs wier seihn! – Laß dich mal wieder sehen, besuch mich mal wieder!
L´ø‘ di äßß wie: ßeihn! – Laß dich mal wieder sehen, besuch mich mal wieder!
Lao ’t Schaop män schieten! – Lass das Schaf man scheißen! (= lass den Dummkopf nur gewähren).
Lø ’t Schøp m`än schietén! – Lass das Schaf man scheißen! (= lass den Dummkopf nur gewähren).
Lao us bietieten lössföhern, daomit wi nich te late kuemmt. – Lass uns beizeiten (= rechtzeitig) losfahren, damit wir nicht zu spät kommen.
L´ø ußß bietietén lôßßföhé:n, dømítt wi ních té laté kú~émmt. – Lass uns beizeiten (= rechtzeitig) losfahren, damit wir nicht zu spät kommen.
Laot‘ us dat maol nich üöwerstüörten. – Lasst uns das mal nicht überstürzen.
Løt‘ ús dát møl ních ´ü~´ôwé:st´ü~´ôrtén. – Lasst uns das mal nicht überstürzen.
Legg äs ’n Tacken to! – Leg mal einen Zacken zu (= erhöhe mal ein wenig die Geschwindigkeit) (der Ausdruck kommt möglicherweise vom Haol, wo man den Kessel über dem Feuer zackenweise höher bzw. niedriger hängen konnte)!
Léch äßß ’n Tackén to! – Leg mal einen Zacken zu (= erhöhe mal ein wenig die Geschwindigkeit) (der Ausdruck kommt möglicherweise vom Haol, wo man den Kessel über dem Feuer zackenweise höher bzw. niedriger hängen konnte)!
Legg diene Karten up ’n Dischk! – Leg deine Karten auf den Tisch (= leg deine Karten offen, sei ehrlich)!
Léch diené Ka:tén upp ’n Díschk! – Leg deine Karten auf den Tisch (= leg deine Karten offen, sei ehrlich)!
Lehn di nich te wiet ut ‚t Fenster! – Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster (= mach keine riskanten Aussagen; wage nicht zuviel)!
Lehn di ních té wiet uut ‚t Fénßté:! – Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster (= mach keine riskanten Aussagen; wage nicht zuviel)!
Leif män wisse, dat vüör denn manch eener up de Kneie liägen häff. – Glaub mal sicher, dass vor dem manch einer auf den Knieen gelegen hat.
Leif m´än wißßé, datt f´ü~´ô: denn mánch eené: upp dé Knei~é lí~´ägén häff. – Glaub mal sicher, dass vor dem manch einer auf den Knieen gelegen hat.
Mak de Düör ächter di to! – Mach die Tür hinter dir zu (= Geh!)!.
Mak de D´ü~´ô: ´ächté: di to! – Mach die Tür hinter dir zu (= Geh!)!.
Mak de Muule löss! – Mach das Maul los, sag was!
Mak de Muulé lôßß! – Mach das Maul los, sag was!
Man kamp Gott weet an ’t schweeten. – Man kam Gott weiß (wie) ans schwitzen.
Mán kámp Chøtt weet án ’t schweetén. – Man kam Gott weiß (wie) ans schwitzen.
Man mott sick auk maol wat günnen. – Man muss sich auch mal was gönnen.
Mán møtt ßick auk møl wát chünnén. – Man muss sich auch mal was gönnen.
Man sall sick nich denn iärstbesten an ’n Halse schmieten. – Man soll sich nicht dem erstbesten an den Hals werfen.
Mán ßall ßick ních denn í~´ä:ßtbéßtén án ’n Hálsé schmietén. – Man soll sich nicht dem erstbesten an den Hals werfen.
Man sall sick nich uttrecken, ähr äs man in ’t Bedde geiht. – Man soll sich nicht ausziehen, ehe man ins Bett geht (= man soll erst vererben, wenn man stirbt).
Mán ßall ßick ních uttreckén, äh: äßß mán ín ’t Beddé cheiht. – Man soll sich nicht ausziehen, ehe man ins Bett geht (= man soll erst vererben, wenn man stirbt).
Man sall siene Niëse nich in ännere Lüe Angeliägenheiten stoppen. – Man soll seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.
Mán ßall ßiené Ní~ésé ních ín ännéré Lü~é Ànchélí~´ägénheitén stoppén. – Man soll seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.
Man sütt buten kinnen laupen. – Man sieht draußen keinen laufen.
Mán ßütt butén kinnén laupén. – Man sieht draußen keinen laufen.
Manges wasst de Wuordeln wier ut. – Manchmal wachsen (treiben) die Wurzeln wieder aus.
Mángéß waßßt de Wú~´ø:déln wie: ut. – Manchmal wachsen (treiben) die Wurzeln wieder aus.
Mi is nich daonao. – Mir ist nicht danach (= mir steht der Sinn nicht danach).
Mie ißß ních dønø. – Mir ist nicht danach (= mir steht der Sinn nicht danach).
Mi kammp de Galle hauch, äs he all wier daovön anfönk. – Mir kam die Galle hoch, als er schon wieder davon anfing.
Mie kammp de Challé hauch, äßß he all wí~é: døf´ôn ánf´ônk. – Mir kam die Galle hoch, als er schon wieder davon anfing.
Mi päss de Niëse vön denn nich. – Mir passt die Nase von dem nicht (= ich mag ihn nicht, er ist mir unsympatisch).
Mi päßß de Ní~ésé f´ôn denn ních. – Mir passt die Nase von dem nicht (= ich mag ihn nicht, er ist mir unsympatisch).
Mi würd ’t ganz änners temode. – Wir wurde ganz anders zumute, mir wurde mulmig zumute.
Mi w´ü~é:d ’t chánz änné:ß témodé. – Wir wurde ganz anders zumute, mir wurde mulmig zumute.
Miene Frau mott sick wier de Haore maken laoten. – Meine Frau muss sich wieder die Haare machen lassen (= sie muss zum Friseur).
Miené Frau møtt ßick wí~é: de Høøré makén løtén. – Meine Frau muss sich wieder die Haare machen lassen (= sie muss zum Friseur).
Mienen Naober häff to mi haolen. – Mein Nachbar hat zu mir gehalten (er hat mich unterstützt).
Mienén Nøbé: häff to mi hølén. – Mein Nachbar hat zu mir gehalten (er hat mich unterstützt).
Mit Arbeid kanns ’e dat beste Piärd kaputtkriegen. – Mit Arbeit kannst du das beste Pferd kaputtkriegen (= zugrunderichten).
Mít A:beid kannß ’é dát béßté Pí~´ä:d kaputtkriegén. – Mit Arbeit kannst du das beste Pferd kaputtkriegen (= zugrunderichten).
Mit blaute Föte laupen, dao sägg m‘ dann plattkebalwes to. – Mit nackten Füßen laufen, da sagt man dann barfuß zu.
Mít blauté Föté laupén, dø ßäch m‘ dann plattkébálwéß to. – Mit nackten Füßen laufen, da sagt man dann barfuß zu.
mit de Fuust up ’n Dischk hauen – mit der Faust auf den Tisch hauen (= mit großem Nachdruck seine Meinung vertreten; etwas nachdrücklich fordern).
mít dé Fuußt upp ’n Díschk hau~én – mit der Faust auf den Tisch hauen (= mit großem Nachdruck seine Meinung vertreten; etwas nachdrücklich fordern).
Mit denn geiht et up ‚t Enne to. – Mit dem geht es auf das Ende zu (= er liegt im Sterben).
Mít denn cheiht ett upp ‚t Enné to. – Mit dem geht es auf das Ende zu (= er liegt im Sterben).
Mit denn konn ’t nicheener upniëhmen. – Mit dem konnte es niemand aufnehmen, dem war niemand gewachsen.
Mít denn kønn ’t nícheené: uppní~éhmén. – Mit dem konnte es niemand aufnehmen, dem war niemand gewachsen.
Mit Geld utgiëben kümmp man to nicks. – Mit Geld ausgeben kommt man zu nichts.
Mít Chéld utchí~ébén kümmp mán to nickß. – Mit Geld ausgeben kommt man zu nichts.
mit Sack un Pack weggaohn – mit Sack und Pack (= mit allem) weggehen
mít Ssack ún Pack wéchchøhn – mit Sack und Pack (= mit allem) weggehen
Mit siene dämlicke Aort häff ‚e ständig de Lüe vüör ’n Kopp stott‘. – Mit seiner blöden Art hat er ständig die Leute vor den Kopf gestoßen.
Mít ßiené dämlické Ø:t häff ‚é st´ändích de L´ü~é f´ü~´ö: ’n Køpp støtt‘. – Mit seiner blöden Art hat er ständig die Leute vor den Kopf gestoßen.
Mit so ’ne Sprüeke wäör de immer flott bie de Hand. – Mit solchen Sprüchen war der immer flott bei der Hand.
Mít ßø ’né Spr´ü~éké wô: de immé: fløtt bie dé Hánd. – Mit solchen Sprüchen war der immer flott bei der Hand.
Moss gar nich alles upp denn Dischk stellen. Dao geiht et bloß vön up. – Du musst gar nicht alles auf den Tisch stellen. Davon geht es nur auf (was auf den Stisch gestellt wird, das geht auch auf).
Møßß cha: ních alleß upp denn Díschk stellén. Dø cheiht ét bloß f’ôn upp. – Du musst gar nicht alles auf den Tisch stellen. Davon geht es nur auf (was auf den Stisch gestellt wird, das geht auch auf).
Moss nich glaiben, dat de auk bloß eenen Finger krumm makt häff. – (Du) musst nicht glauben, dass der auch bloß einen Finger krumm gemacht hat (= der war stinkfaul).
Møßß ních chlaibén, datt de auk bloß eenén Fíngé: krumm makt häff. – (Du) musst nicht glauben, dass der auch bloß einen Finger krumm gemacht hat (= der war stinkfaul).
’n Schnaps draff nich düörbiëten wärn. – Ein Schnaps darf nicht durchgebissen werden (= ein Schnaps darf nicht in mehreren Schlucken aus dem Pinneken getrunken werden, er muss in einem Schluck getrunken werden).
’n Schnápß draff ních d´ü~´ö:bí~étén wä:n. – Ein Schnaps darf nicht durchgebissen werden (= ein Schnaps darf nicht in mehreren Schlucken aus dem Pinneken getrunken werden, er muss in einem Schluck getrunken werden).
Nao dat Wicht häff ’e sick de Föte aflaupen. – Nach dem Mädchen hat er sich die Füße abgelaufen.
N´ø datt Wícht häff ’é ßick dé Föté afflaupén. – Nach dem Mädchen hat er sich die Füße abgelaufen.
Nao twee Dage is mi de Diëke up ’n Kopp fallen. – Nach zwei Tagen ist mir die Decke auf den Kopf gefallen (= da fühlte mich stark eingeengt).
Nø twee Dagé ißß mi de Dí~éké up ’n Køpp fallén. – Nach zwei Tagen ist mir die Decke auf den Kopf gefallen (= da fühlte mich stark eingeengt).
nich viële Wäörder maken – nicht viele Worte machen, nicht unnötig drum herum reden, direkt zur Sache kommen; schweigsam sein, wenig sprechen
ních ví~élé Wô:dé: makén – nicht viele Worte machen, nicht unnötig drum herum reden, direkt zur Sache kommen; schweigsam sein, wenig sprechen
Nicks drägg sick schwäörer äs ’n Ääs vull riepe Schiete. – Nichts trägt sich schwerer als ein Hintern voll reifer Scheiße.
Nickß dr´äch ßick schwôré: äßß ’n Ääß full riepé Schieté. – Nichts trägt sich schwerer als ein Hintern voll reifer Scheiße.
nicks te verkaupen häbben – nichts zu verkaufen haben (= hinfällig sein, antriebslos sein, leichtkränklich sein)
nickß té fé:kaupén häbbén – nichts zu verkaufen haben (= hinfällig sein, antriebslos sein, leicht kränklich sein)
Nu äs wat änners. – Jetzt mal was anderes (Themenwechsel im Gespräch).
Nu äßß wát änné:ß. – Jetzt mal was anderes (Themenwechsel im Gespräch).
Nu geiht ‚t emm an ’n Kragen. – Jetzt geht es ihm an den Kragen (= jetzt wird gegen ihn vorgegangen).
Nu cheiht ‚t emm án ’n Kragén. – Jetzt geht es ihm an den Kragen (= jetzt wird gegen ihn vorgegangen).
Nu is ’t aower so late! – Jetzt ist es aber so spät, jetzt knallt es!
Nu ißß ’t øwé: ßo laté! – Jetzt ist es aber so spät, jetzt knallt es!
Nu is ’t aower so wiet! – Jetzt ist es aber so weit, jetzt knallt es!
Nu ißß ’t øwé: ßo wiet! – Jetzt ist es aber so weit, jetzt knallt es!
Nu maol eenmaol Hand up ’t Hiärt. – Jetzt mal (einmal) Hand aufs Herz, jetzt aber mal ehrlich.
Nu møl eenmøl Hánd upp ’t Hí~´ä:t. – Jetzt mal (einmal) Hand aufs Herz, jetzt aber mal ehrlich.
Off dat wat wätt? Ick glaif, dat wätt nicks.
Øff datt watt wätt? Ick chlaif, datt wätt nickß.
Olle Lüe müet‘ stiärben, junge Lüe küennt stiärben.
Øllé Lü~é m´ü~ét‘ stí~´ä:bén, júngé Lü~é k´ü~énnt stí~´ä:bén.
Papier is geduldig. – Papier ist geduldig.
Papí~é: ißß chédúldích. – Papier ist geduldig.
Pass up, dat ’e dao nich up sitten bliffs! – Pass auf, dass du da nicht drauf sitzen bleibst (= dass du das nicht verkaufen kannst).
Paßß upp, dát ’é dø ních upp ßittén bliffß! – Pass auf, dass du da nicht drauf sitzen bleibst (= dass du das nicht verkaufen kannst).
Pass up, dat ’t nich in ’t Auge geiht! – Pass auf, dass es nicht ins Auge geht!
Paßß upp, datt ’t ních ín ’t Augé cheiht! – Pass auf, dass es nicht ins Auge geht!
Pass up, et is glatt buten, de häbbt de Straote nich streiët. – Pass auf, es ist glatt draußen, die haben die Straße nicht gestreut.
Paßß upp, ett ißß chlatt butén, de häbbt de Strøté ních strei~ét. – Pass auf, es ist glatt draußen, die haben die Straße nicht gestreut.
reinen Dischk maken – reinen Tisch machen (= sich aussprechen, etwas klarstellen, klare Verhältnisse schaffen)
reinén Díschk makén – reinen Tisch machen (= sich aussprechen, etwas klarstellen, klare Verhältnisse schaffen)
Schlao di dat ut ’n Kopp. – Schlag dir das aus dem Kopf.
Schl´ø di dát ut ’n Køpp. – Schlag dir das aus dem Kopf.
schließlick un endlick – schließlich und endlich
schließlíck ún éndlick – schließlich und endlich
Se gaff dat Geld mit vulle Hande ut. – Sie gab das Geld mit vollen Händen aus.
Sse chaff dát Chéld mít fullé Hándé uut. – Sie gab das Geld mit vollen Händen aus.
Se häbbt emm de Düör vör de Niëse toschmiëten. – Sie haben ihm die Tür vor der Nase zugeworfen (= er wurde brüsk abgewiesen).
Sse häbbt emm de D´ü~´ô: f´ü~´ô: dé Ní~ésé toschmí~étén. – Sie haben ihm die Tür vor der Nase zugeworfen (= er wurde brüsk abgewiesen).
Se häbbt emm viël Glück wünschket. – Sie haben ihm viel Glück gewünscht.
Sse häbbt emm fí~él Chlück w´ünschkét. – Sie haben ihm viel Glück gewünscht.
Se hadde dat Lüttke in ’t Hiärt schluoten. – Sie hatte die Kleine ins Herz geschlossen.
Sse haddé datt Lüttké ín ’t Hí~´ä:t schlú~´øtén. – Sie hatte die Kleine ins Herz geschlossen.
Se hadde ja auk mit de Blagen viël üm ‚e Aohrn. – Sie hatte ja auch mit den Kindern viel um die Ohren.
Sse haddé já auk mít dé Blagén fí~él ümm ‚é Øh:n. – Sie hatte ja auch mit den Kindern viel um die Ohren.
Se häff de Strickstöcke ut de Hand leggt. – Sie hat die Stricknadeln aus der Hand gelegt (= sie ist gestorben).
Sse häff de Strickstôcké uut dé Hánd lécht. – Sie hat die Stricknadeln aus der Hand gelegt (= sie ist gestorben).
Se häff denn Kopp in ’n Nacken schmiëten. – Sie hat den Kopf in den Nacken geworfen (= sie war trotzig, widerspenstig).
Sse häff denn Køpp ín ’n Nackén schmí~étén. – Sie hat den Kopf in den Nacken geworfen (= sie war trotzig, widerspenstig).
Se häff et endlick schaffet. – Sie hat es endlich geschafft, sie ist nach langem Leidensweg gestorben.
Sse häff ett éndlick schaffét. – Sie hat es endlich geschafft, sie ist nach langem Leidensweg gestorben.
Se häff iähr Oller wull hatt. – Sie hat ihr Alter wohl gehabt (= sie hat ein gutes Lebensalter erreicht, bevor sie starb).
Sse häff í~´äh: Øllé: wull hatt. – Sie hat ihr Alter wohl gehabt (= sie hat ein gutes Lebensalter erreicht, bevor sie starb).
Se is an ‚t Liggen kuemmen. – Sie ist ans Liegen gekommen (= sie ist bettlägerig geworden).
Sse ißß án ‚t Liggén kú~émmén. – Sie ist ans Liegen gekommen (= sie ist bettlägerig geworden).
Se is mit lüerige Hande kuemmen. – Sie ist mit leeren Händen (= ohne Aussteuer) gekommen.
Sse ißß mít l´ü~érígé Hándé kú~émmén. – Sie ist mit leeren Händen (= ohne Aussteuer) gekommen.
Se kann nich ut ’n Huuse, se mott bie de Blagen blieben. – Sie kann nicht aus dem Haus, sie muss bei den Kindern bleiben.
Se kann nich ut ’n Huuse, se mott bie de Blagen blieben. – Sie kann nicht aus dem Haus, sie muss bei den Kindern bleiben.
Se mök kinnen Schritt men vör Düöre. – Sie machte keinen Schritt mehr vor die Tür.
Sse mök kinnén Schritt mén f´ö: D´ü~´ôré. – Sie machte keinen Schritt mehr vor die Tür.
Se wiesede emm de kaole Schuller. – Sie zeigte ihm die kalte Schulter (= sie beachtete ihn nicht, sie lehnte ihn ab).
Sse wiesédé emm de kølé Schullé:. – Sie zeigte ihm die kalte Schulter (= sie beachtete ihn nicht, sie lehnte ihn ab).
Sett di up ’t Gatt un do wat! – Setz dich au den Hintern un tu was (= sei fleißig, streng dich an)!
Ssett di upp ’t Chatt ún do watt! – Setz dich au den Hintern un tu was (= sei fleißig, streng dich an)!
sick ächter ’t Aohr kratzen – sich hinter dem Ohr kratzen (Übersprungshandlung: unsicher, verlegen, nachdenklich oder zweifelnd)
ßick ´ächté: ’t Øh: krátzén – sich hinter dem Ohr kratzen (Übersprungshandlung: unsicher, verlegen, nachdenklich oder zweifelnd)
sick an wat drangiëben – sich an etwas (drangeben) daranmachen [He häff sick faorts an ‚e Arbeid drangiëben. – Er hat sich sofort an die Arbeit gemacht.]
ßick án wát dránchí~ébén – sich an etwas (drangeben) daranmachen [He häff ßick fø:tß án ‚é A:beid dránchí~ébén. – Er hat sich sofort an die Arbeit gemacht.]
sick de Diëcke üöwer ’n Kopp trecken – sich die Decke über den Kopf ziehen, zu Bett gehen
ßick de Dí~écké ´ü~´ôwé: ’n Køpp treckén – sich die Decke über den Kopf ziehen, zu Bett gehen
sick de Hucke vullsupen – sich die Hucke vollsaufen, sich betrinken
ßick de Hucké fullßupén – sich die Hucke vollsaufen, sich betrinken
sick denn Kiëdel kaputtböten – sich den Kessel kaputtbrennen (= sich totsaufen, an alkoholbedingter Leberzirrhose sterben)
ßick denn Kí~édél káputtbötén – sich den Kessel kaputtbrennen (= sich totsaufen, an alkoholbedingter Leberzirrhose sterben)
sick denn Wind üm de Niëse weihen laoten – sich den Wind um die Nase wehen lassen
ßick denn Wínd ümm de Ní~ésé weihén løtén – sich den Wind um die Nase wehen lassen
sick in ‚e Arme liggen – sich in den Armen liegen, sich umarmen
ßick ín ‚é A:mé liggén – sich in den Armen liegen, sich umarmen
sick kiëgensietig dat Liäben schwaor maken – sich gegenseitig das Leben schwer machen
ßick kí~égénsietích dát Lí~´äbén schwø: makén – sich gegenseitig das Leben schwer machen
sick ’n witt Pötken maken – („“sich ein weißes Pfötchen machen““) sich anbiedern, sich einschmeicheln
ßíck ’n witt Pötkén makén – (sich ein weißes Pfötchen machen) sich anbiedern, sich einschmeicheln
sick up de Beene maken – sich auf die Beine machen, sich auf den Weg machen
ßick úp dé Beené makén – sich auf die Beine machen, sich auf den Weg machen
sick up de Kneië kloppen – sich auf die Knie schlagen, Freude zum Ausdruck bringen [He kloppede sick vör Spass up de Kneië. – Er schlug sich vor Freude auf die Kniee.]
ßick upp dé Knei~é kløppén – sich auf die Knie schlagen, Freude zum Ausdruck bringen [He kløppédé ßick fö: Spaßß upp dé Knei~é. – Er schlug sich vor Freude auf die Kniee.]
sick up de Tunge bieten – sich auf die Zunge beißen (= sich eine heikle Äußerung verkneifen).
ßick upp dé Túngé bietén – sich auf die Zunge beißen (= sich eine heikle Äußerung verkneifen).
sick wat andoon – sich etwas antun (= Selbstmord begehen)
ßick wát ándoon – sich etwas antun (= Selbstmord begehen)
Sie vüörsichtig! Bie sowat, dao kann m‘ sick derbe de Finger verbrennen. – Sei vorsichtig! Bei sowas, da kann man sich kräftig die Finger verbrennen.
Ssie f´ü~´ô:ßíchtích! Bie ßowát, dø kann m‘ ßick de:bé de Fíngé: fé:brennén. – Sei vorsichtig! Bei sowas, da kann man sich kräftig die Finger verbrennen.
Sien Vadder häff sick dat lange ankiëken, aower dann häff ‚e emm doch denn Stohl vüör de Düör sett‘. – Sein Vater hat sich das lange angesehen, aber dann hat er ihm doch den Stuhl vor die Tür gesetzt (= er hat ihn rausgeschmissen).
Ssien Faddé: häff ßick dát lángé ánkí~ékén, øwé: dann häff ‚é emm d´øch denn Stohl f´ü~´ô: dé D´ü~´ô: ßett‘. – Sein Vater hat sich das lange angesehen, aber dann hat er ihm doch den Stuhl vor die Tür gesetzt (= er hat ihn rausgeschmissen).
Siene fief Blagen, de häbbt emm de Haore vön ’n Kopp friäten. – Seine fünf Kinder, die haben ihm die Haare vom Kopf gefressen.
Siené fief Blagén, de häbbt emm de Høøré f´ôn ’n Køpp frí~´ätén. – Seine fünf Kinder, die haben ihm die Haare vom Kopf gefressen.
Siene Frau moss ewig ächter emm hiärrümen. – Seine Frau musste immer hinter ihm herräumen.
Ssiené Frau møßß ewích ächté: emm hí´ärrüümén. – Seine Frau musste immer hinter ihm herräumen.
siene Moher wäör ewig kiëgen emm – seine Mutter war immer gegen ihn (sie unterstützte ihn nicht)
ßiené Mohé: wô: ewích kí~égén emm – seine Mutter war immer gegen ihn (sie unterstützte ihn nicht)
Siene Tiet wäör aflaupen. – Seine Zeit war abgelaufen (= sein leben ging zu Ende).
Ssiené Tiet wô: afflaupén. – Seine Zeit war abgelaufen (= sein leben ging zu Ende).
sienen Wilhelm drunnersetten – seinen Wilhem (Unterschrift unter ein Schriftstück) druntersetzen, unterschreiben
ßienén Wílhélm drunné:ßettén – seinen Wilhem (Unterschrift unter ein Schriftstück) druntersetzen, unterschreiben
Sommerdagg bie ’t Käörn maihen – man kamp Gott weet wu an ’t schweeten. – Sommertags beim Korn mähen – man kam Gott weiß wie ans schitzen.
Ssømmé;dách bie ’t Kô:n maihén – mén kámp Chøtt weet wu án ’t schweetén. – Sommertags beim Korn mähen – man kam Gott weiß wie ans schitzen.
Sowat draff m‘ sick nich ut de Hande niëhmen laoten. – Sowas darf man sich nicht aus den Händen nehmen lassen.
Ssowatt draff m‘ ßick ních uut dé Hándé ní~éhmén løtén. – Sowas darf man sich nicht aus den Händen nehmen lassen.
Sowat, dat häbbt se fröher vön Hand makt. – Sowas, das haben sie früher (von) Hand gemacht.
Ssowatt, dat häbbt se fröher vön Hand makt. – Sowas, das haben sie früher (von) Hand gemacht.
Sowatt, dat giff et ja vöndage gar nich men, aower domoss, dao wäör dat an ‚e Dagesordnung. – Sowas, das gibt es ja heute gar nicht mehr, aber damals, da war das an der Tagesordnung.
Ssowatt, datt chiff ett já f´ôndagé cha: ních mén, øwé: d´ømøßß, dø wô: datt án ‚é Dagéßø:dnúng. – Sowas, das gibt es ja heute gar nicht mehr, aber damals, da war das an der Tagesordnung.
Sowiet is et all kuemmen! – So weit ist es schon gekommen!
Ssowiet ißß ét all kú~émmén! – So weit ist es schon gekommen!
Stopp di Watte in ’e Aohrn! – Stopf dir Watte in die Ohren! (sagt man, wenn sich jemand über Lärm beschwert)
Støpp di Watté ín ’é Øh:n! – Stopf dir Watte in die Ohren! (sagt man, wenn sich jemand über Lärm beschwert)
To miener Tiet gaff et dat nich. – Zu meiner Zeit (= früher, als ich jung war) gab es das nicht.
To miené: Tiet chaff ett dát ních. – Zu meiner Zeit (= früher, als ich jung war) gab es das nicht.
To siene Entschulligung mott säggt wärn, dat he dao nicks för konn. – Zu seiner Entschuldigung muss gesagt werden, dass er da nichts für konnte.
To ßiené Éntschulligúng møtt ß´ächt wä:n, datt he dø nickß fô: kønn. – Zu seiner Entschuldigung muss gesagt werden, dass er da nichts für konnte.
To, wi müet‘ löss, de Blagen sind all an ’t drieben. – Los, wir müssen los, die Kinder sind schon am treiben.
To, wi m´ü~ét‘ lôßß, de Blagén ßínd all án ’t driebén. – Los, wir müssen los, die Kinder sind schon am treiben.
Treck denn Kopp in! – Zieh den Kopf ein (= verhalte dich unauffällig)!
Treck denn Køpp ín! – Zieh den Kopf ein (= verhalte dich unauffällig)!
Üm e e n Haor hadde he ’t schaffet. – Um e i n Haar hätte er es geschafft.
Ümm e e n Høø: haddé he ’t schaffét. – Um e i n Haar hätte er es geschafft.
Up d a t Aohr häörde he gar nicks. – Auf d e m Ohr hörte er gar nichts (= er reagierte gezielt nicht auf etwas Gehörtes).
Upp d á t Øh: hô:dé he cha: nickß. – Auf d e m Ohr hörte er gar nichts (= er reagierte gezielt nicht auf etwas Gehörtes).
Up dat Gequater vön de Lüe draffs ’e nicks giëben. – Auf das Gequatsche der Leute darfst du nichts geben (= das sollst du ignorieren).
Upp dát Chékwaté: f´ön de L~ée draffß ’é nickß chí~ébén. – Auf das Gequatsche der Leute darfst du nichts geben (= das sollst du ignorieren).
Up denn iärsten Blick säög dat ja ganz guet ut, aower du droffs dao nich genau henkieken. – Auf den ersten Blick sah das ja ganz gut aus, aber du durftest da nicht genau hinschauen.
Upp denn í~´ä:ßtén Blick ßôôg dát já chánz chú~ét uut, øwé: du drøffß dø ních chénau hénkiekén. – Auf den ersten Blick sah das ja ganz gut aus, aber du durftest da nicht genau hinschauen.
up Düwel kumm rut – auf Teufel komm raus, um jeden Preis, unbedingt [He moss dat Auto up Düwel kumm rut häbben. – Er musste das Auto auf Teufel komm raus haben.]
upp Düwél kumm rut – auf Teufel komm raus, um jeden Preis, unbedingt [He møßß dát Auto upp Düwél kumm rut häbbén. – Er musste das Auto auf Teufel komm raus haben.]
Up eenen mähr off weiniger kümmp et nich druppan. – Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht (drauf) an.
Upp eenén mäh: øff weinígé: kümmp ét ních druppán. – Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht (drauf) an.
Up maol kreeg he ganz lange Aohrn. – Auf einmal kriegte er ganz lange Ohren (= plötzlich hörte er ganz genau hin).
Upp møl kreech he chánz lángé Øh:n. – Auf einmal kriegte er ganz lange Ohren (= plötzlich hörte er ganz genau hin).
Up ’n lessten End is ’e doch noch in ’e Kneie gaohn. – Auf dem letzten Stück ist er doch noch in die Kniee gegangen (= er hat es so grade nicht geschafft).
Upp ’n leßßtén Énd ißß ’é d´øch n´øch ín ’é Knei~é chøhn. – Auf dem letzten Stück ist er doch noch in die Kniee gegangen (= er hat es so grade nicht geschafft).
Ut dat Oller is he rut. – Aus dem Alter ist er heraus.
Uut dát Øllé: ißß he ruut. – Aus dem Alter ist er heraus.
Ut de Geschichte is ’e mit ’n blauet Auge ruutkuemmen. – Aus der Geschichte ist er mit einem blauen Auge (= glimpflich) herausgekommen.
Ut de Chéschíchté ißß ’é mít ’n blauét Augé ruutkú~émmen. – Aus der Geschichte ist er mit einem blauen Auge (= glimpflich) herausgekommen.
ut ’n Huus gaohn – aus dem Haus gehen (=wegheiraten)
uut ’n Huuß chøhn – aus dem Haus gehen (=wegheiraten)
Verbrenn di daodran nich de Tunge! – Verbrenn dir daran nicht die Zunge (= schade dir nicht selbst durch unbedachte Äußerungen).
Fé:brenn die dødrán ních de Túngé! – Verbrenn dir daran nicht die Zunge (= schade dir nicht selbst durch unbedachte Äußerungen).
Verdoo di dao nich! – Vertu dich da nicht (=Vorsicht, du könntest dich da irren!)!
Fé:doo di dø ních! – Vertu dich da nicht (=Vorsicht, du könntest dich da irren!)!
Vergiät (auch: vergett) dat Lufthalen nich! – Vergiss das Luftholen nicht (= stirb nicht) (scherzhaft).
Fé:chí~´ät (auch: fé:chett) datt Lúfthalén ních! – Vergiss das Luftholen nicht (= stirb nicht) (scherzhaft).
Vön ’n Kopp hiär geiht et bi emm wull noch, aower de Beene wiëllt nich men. – Vom Kopf her geht es bei ihm wohl noch, aber die Beine wollen nicht mehr (= er ist zwar geistig, aber nicht körperlich fit).
F´ôn ’n Køpp hí~´ä: cheiht ett bi emm wull n´øch, øwé: de Beené wí~ellt ních mén. – Vom Kopf her geht es bei ihm wohl noch, aber die Beine wollen nicht mehr (= er ist zwar geistig, aber nicht körperlich fit).
Vön ’n Kopp hiär geiht et bi emm wull noch, aower de Knuoken wiëllt nich men. – Vom Kopf her geht es bei ihm wohl noch, aber die Knochen wollen nicht mehr (= er ist zwar geistig, aber nicht körperlich fit).
F´ôn ’n Køpp hí~´ä: cheiht ett bi emm wull n´øch, øwé: de Knú~´økén wí~ellt ních mén. – Vom Kopf her geht es bei ihm wohl noch, aber die Knochen wollen nicht mehr (= er ist zwar geistig, aber nicht körperlich fit).
Vön nicks kümmp nicks. – Von nichts kommt nichts (Ohne Fleiß kein Preis,).
F´ôn nickß kümmp nickß. – Von nichts kommt nichts (Ohne Fleiß kein Preis,).
vön Ollers hiär – von Alters her, seit sehr langer Zeit
´ôn Øllé:ß hí~´ä: – von Alters her, seit sehr langer Zeit
„Vör hunnert Jaohrn hadde de all lange üöwern Pueken kiëken.“ – „Vor hundert Jahren hätte die schon lange über den Hauklotz geguckt (= wäre die schon längst geköpft worden).“ (Aussage anlässlich der Scheidung von Lady Di)
„F´ô: hunné:t Jøhrn haddé de all lángé ´ü~´ôwé:n Pú~ékén kí~ékén.“ – „Vor hundert Jahren hätte die schon lange über den Hauklotz geguckt (= wäre die schon längst geköpft worden).“ (Aussage anlässlich der Scheidung von Lady Di)
Wao Duwen sind, fleigt Duwen to. – Wo Tauben sind, fliegen Tauben dazu (ähnlich wie: Gleich und gleich gesellt sich gern.)
Wø Duwén ßínd, fleicht Duwén to. – Wo Tauben sind, fliegen Tauben dazu (ähnlich wie: Gleich und gleich gesellt sich gern.)
Wao m‘ wat finnen will, dao find m‘ auk wat. – Wo man was (zu meckern) finden will, da findet man auch was.
Wø m‘ wát finnén will, dø fínd m‘ auk wát. – Wo man was (zu meckern) finden will, da findet man auch was.
Wao sall dat hengaohn? – Wo soll das hingehen (worauf läuft das hinaus)?
Wø ßall dát hénchøohn? – Wo soll das hingehen (worauf läuft das hinaus)?
Wao tweeë satt wärd‘, dao wärd‘ auk dreië satt. – Wo zwei satt werden, da werden auch drei satt.
Wø twee~é ßatt wä:d‘, dø wä:d‘ auk drei~é ßatt. – Wo zwei satt werden, da werden auch drei satt.
Wao watt Geld sitt, dao sitt auk noch mähr. – Wo etwas Geld sitzt, da sitzt auch noch mehr.
Wø wát Chéld ßitt, dø ßitt auk n´øch mäh:. – Wo etwas Geld sitzt, da sitzt auch noch mehr.
wat an ’e Siete leggen – etwas an die Seite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wat biesiete leggen)
wát án ’é Ssieté leggén – etwas an die Seite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wát bießieté leggén)
wat an ‚t Muul kriegen – was ans Maul kriegen, geschlagen werden
wát án ‚t Muul kriegén – was ans Maul kriegen, geschlagen werden
wat biesiete leggen – etwas beiseite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wat an ’e Siete leggen)
wát bießieté leggén – etwas beiseite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wát án ’é Ssieté leggén)
Wat de eene teviël häff, häff de ännere teweinig. – Was der eine zuviel hat, hat der andere zu wenig.
Watt de eené téfí~él häff, häff de ännéré téweiních. – Was der eine zuviel hat, hat der andere zu wenig.
wat in ’n Sinn häbben – etwas im Sinn haben
watt ín ’n Ssinn häbbén – etwas im Sinn haben
wat links liggen laoten – etwas links liegen lassen (= etwas vernachlässigen).
watt línkß liggén løtén – etwas links liegen lassen (= etwas vernachlässigen).
Wat menns ’e? Reeket dat? – Was meinst du? Reicht das?
Watt mennß ’é? Reekét dát? – Was meinst du? Reicht das?
Wat nich stuohlen is off brannt, dat find‘ sick alles wier. – Was nicht verloren ist oder verbrannt, das findet sich alles wieder.
Watt ních stú~´øhlén ißß øff brannt, datt fínd‘ ßick alléß wí~é:. – Was nicht verloren ist oder verbrannt, das findet sich alles wieder.
Wat sall ick daomit anfangen? – Was soll ich damit anfangen?
Wát ßall ick dømít ánfángén? – Was soll ich damit anfangen?
Wat sall ’t (alle)! – Was solls (alle)!
Watt ßall ’t (allé)! – Was solls (alle)!
wat unner ’n Dischk fallen laoten – etwas unter den Tisch fallen lassen (= über etwas großzügig hinwegsehen, etwas bewusst verschweigen)
watt unné: ’n Díschk fallén løtén – etwas unter den Tisch fallen lassen (= über etwas großzügig hinwegsehen, etwas bewusst verschweigen)
wat ut ’n Hot trecken – etwas aus dem Hut ziehen (= etwas überraschend präsentieren)
watt uut ’n Hot treckén – etwas aus dem Hut ziehen (= etwas überraschend präsentieren)
wat vön vüörne nao ächten düörplunnern – etwas von vorne nach hinten durchwühlen, überall suchen
watt f´ôn f´ü~´ô:né nø ´ächtén d´ü~´ô:plunné;n – etwas von vorne nach hinten durchwühlen, überall suchen
Wat vörbie is, is vörbie. – Was vorbei ist, ist vorbei, das ist endgültig vorbei (Betonung durch Verdoppelung)
Watt f´ô:bie ißß, ißß f´ô:bie. – Was vorbei ist, ist vorbei, das ist endgültig vorbei (Betonung durch Verdoppelung)
wegg vön ’n Huuse – weg von zu Hause [De is twee’nvettig introcken wurden un iärst nao de Gefangenschaft acht’nvettig ut Russland trüggekuemmen – de wäör sess Jaohr wegg vön ’n Huuse. – Der ist (Neunzehnhundert) zweiundvierzig eingezogen worden und dann erst nach der Gefangenschaft (Neunzehnhundert)acht undvierzig aus Russland zurückgekommen – der war sechs Jahre weg von zu Hause.]
wéch f´ôn Huusé – weg von zu Hause [De ißß twee’nfettích íntrøckén wú~é:dén ún í~´ä:ßt nø dé Chéfángénscháft ácht’nfettích ut Rußßlánd trüggékú~émmén – de wô: ßeßß Jøh: wéch f´ôn ’n Huusé. – Der ist (Neunzehnhundert)zweiundvierzig eingezogen worden und dann erst nach der Gefangenschaft (Neunzehnhundert)achtundvierzig aus Russland zurückgekommen – der war sechs Jahre weg von zu Hause.]
Wehe, du löss di hier no‘ maol seihn! – Wehe, du lässt dich hier noch einmal sehen!
Wehe, du lôßß di hie: nø‘ møl seihn! – Wehe, du lässt dich hier noch einmal sehen!
Well nich saiët,
de nich maihet. –
Wer nicht sät,
der nicht mäht.
Well ních ßai~ét,
de ních maihét. –
Wer nicht sät,
der nicht mäht.
Well sall denn ganzen Schlamassel betahlen? – Wer soll das ganze Missgeschick bezahlen?
Well ßall denn chánzén Schlámassél bétahlén? – Wer soll das ganze Missgeschick bezahlen?
Well weet, wao ‚e sick dat wegghalt häff! – Wer weiß, wo er sich das (z.B. eine Erkältung) weggeholt hat (= wo er sich infiziert hat).
Well weet, wø ‚é ßick datt wéchhalt häff! – Wer weiß, wo er sich das (z.B. eine Erkältung) weggeholt hat (= wo er sich infiziert hat).
Well weet, wao ’t alle guet för is! – Wer weiß, wofür es alle gut ist!
Well weet, wø ’t allé chú~ét f´ô: ißß! – Wer weiß, wofür es alle gut ist!
Wenn dat wat wärn sall, dann sass ’e di wull in ’e Hande spüëtern müeten. – Wenn das was werden soll, dann wirst du dir wohl in die Hände spucken müssen (= dann wirst du wohl kräftig zupacken müssen).
Wenn dát wát wä:n ßall, dann ßaßß ’é di wull ín ’é Hándé sp´ü~été:n m´ü~étén. – Wenn das was werden soll, dann wirst du dir wohl in die Hände spucken müssen (= dann wirst du wohl kräftig zupacken müssen).
Wenn de beiden sick maol an ’t vertällen gaffen, dann fünnen de kinn Ende men. – Wenn die beiden mal anfingen zu erzählen, dann fanden die kein Ende mehr.
Wenn de beidén ßick møl án ’t fé:tällén chaffén, dann fünnén de kinn Éndé mén. – Wenn die beiden mal anfingen zu erzählen, dann fanden die kein Ende mehr.
Wenn de di so kuemmt, dann moss du se faorts bie ’n Kopp packen. – Wenn die dir so kommen, dann musst du sie sofort beim (am) Kopf packen (= dann musst du sofort hart und sachlich reagieren).
Wenn de di ßo kú~émmt, dann møßß du sé fø:tß bie ’n Køpp packén. – Wenn die dir so kommen, dann musst du sie sofort beim (am) Kopf packen (= dann musst du sofort hart und sachlich reagieren).
Wenn de sick wat in ’n Kopp sett‘ häff, dann is ‚e de nich vön aftebrengen. – Wenn der sich was in den Kopf gesetzt hat, dann ist er da nicht von abzubringen.
Wenn de ßick wát ín ’n Køpp ßett‘ häff, dann ißß ‚é dé ních f´ôn áftébréngén. – Wenn der sich was in den Kopf gesetzt hat, dann ist er da nicht von abzubringen.
Wenn du di dao maol nich verdöss! – Wenn du dich da mal nicht vertust (= Warnung davor, dass du dich vielleicht vertan hast)!
Wenn du di dø møl ních fé:dôßß! – Wenn du dich da mal nicht vertust (= Warnung davor, dass du dich vielleicht vertan hast)!
Wenn ‚e dao eenmaol drächterkuemmen bis, dann süss ‚e de Wiält mit ännere Augen. – Wenn du einmal dahintergekommen bist, dann siehst du die Welt mit anderen Augen.
Wenn ‚é dø eenmøl dr´ächté:kú~émmén bíß, dann ßüßß ‚é de Wí~´ält mít ännéré Augén. – Wenn du einmal dahintergekommen bist, dann siehst du die Welt mit anderen Augen.
Wenn ’e dat Gatt möhe häss, dann legg di wat up ’t Aohr. – Wenn du den Hintern müde hast (= wenn du müde bist), dann leg dich etwas aufs Ohr.
Wenn ’é dát Gatt möhé häßß, dann léch di wát úp ’t Øh:. – Wenn du den Hintern müde hast (= wenn du müde bist), dann leg dich etwas aufs Ohr.
Wenn ‚e nao Huus kümmp, dann krigg ‚e iärst äs maol derbe denn Kopp waschket. – Wenn er nach Hause kommt, dann kriegt er erst einmal kräftig den Kopf gewaschen (= er wird ausgeschimpft).
Wenn ‚é nø Huuß kümmp, dann krích ‚é í~´ä:ßt äßß møl dé~á:bé denn Køpp wáschkét. – Wenn er nach Hause kommt, dann kriegt er erst einmal kräftig den Kopf gewaschen (= er wird ausgeschimpft).
Wenn ’e nich inschlaopen kanns, dann treck di de Bettdiëke üöwern Kopp. – Wenn du nicht einschlafen kannst, dann zieh dir die Bettdecke über den Kopf.
Wenn ’é ních ínschløpén kannß, dann treck di de Bettdí~éké ´ü~´ôwé:n Køpp. – Wenn du nicht einschlafen kannst, dann zieh dir die Bettdecke über den Kopf.
Wenn ick denn so ankiek, de will mi gar nich gefallen. – Wenn ich den so anschaue, der will mir gar nicht gefallen (= der sieht krank aus o.ä.).
Wenn ick denn ßo ánkiek, de will mie cha: ních chéfallén. – Wenn ich den so anschaue, der will mir gar nicht gefallen (= der sieht krank aus o.ä.).
Wenn m‘ sowat vörhäff, dann mott m‘ eenen ganz langen Aom häbben. – Wenn man so etwas vorhat, dann muss man einen ganz langen Atem (= Ausdauer) haben.
Wenn m‘ ßowát f´ô:häff, dann møtt m‘ eenén chánz lángén Øm häbbén. – Wenn man so etwas vorhat, dann muss man einen ganz langen Atem (= Ausdauer) haben.
Wenn man dao kinn Auge för häff, dann sütt man dat auk gar nich. – Wenn man dafür kein Auge hat, dann sieht man das auch gar nicht.
Wenn mán dø kinn Augé fô: häff, dann ßütt mán datt auk cha: ních. – Wenn man dafür kein Auge hat, dann sieht man das auch gar nicht.
Wenn olle Schüern brennt, dann brennt se lichterloh. – Wenn alte Scheunen brennen, dann brennen sie lichterloh (über verliebte alte Leute).
Wenn øllé Schü~é:n brennt, dann brennt se líchté:loh. – Wenn alte Scheunen brennen, dann brennen sie lichterloh (über verliebte alte Leute).
Wenn se grötter wärd, dann glick sick dat wull ut. – Wenn sie größer werden, dann gleicht sich das wohl aus.
Wenn sé chrôtté: wä:d, dann chlick ßick dát wull ut. – Wenn sie größer werden, dann gleicht sich das wohl aus.
Wenn ’t an ’t Düörschken gönk, dann mossen wi immer seihn, dat wi Hölpe tokreegen. – Wenns ans Dreschen ging, dann mussten wir immer zusehen, dass wir Hilfe dazukriegten.
Wenn ’t án ’t D´ü~´ô:schkén ch´ônk, dann møßßén wi immé: ßeihn, dát wi H´ôlpé tokreegén. – Wenns ans Dreschen ging, dann mussten wir immer zusehen, dass wir Hilfe dazukriegten.
Wenn ‚t denn Iësel te guet geiht, dann geiht ‚e up ‚t Glatties. – Wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er aufs Glatteis.
Wenn ‚t denn Í~ésél té chú~ét cheiht, dann cheiht ‚e upp ‚t Chlattieß. – Wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er aufs Glatteis.
Wenn üöwer dat Maria wat vertällt würd, dann kreeg he immer ganz spitzke Aohrn. – Wenn über (die) Maria was erzählt wurde, dann bekam er immer ganz spitze Ohren (= dann wurde er sehr aufmerksam).
Wenn ´ü~´ôwé: datt Máriá wát fé:tällt w´ü~é:d, dann kreech he immé: chánz spítzké Øh:n. – Wenn über (die) Maria was erzählt wurde, dann bekam er immer ganz spitze Ohren (= dann wurde er sehr aufmerksam).
Wi dachten all, et wass an ’n End, aower dann fönk et wier vön vüörne an. – Wir dachten schon, es wäre zu Ende, aber dann fing es wieder von vorne an.
Wi dáchtén all, ett waßß án ’n Énd, øwé: dann f´ônk ett wie: f´ôn f´ü~ô´:né án. – Wir dachten schon, es wäre zu Ende, aber dann fing es wieder von vorne an.
Wi häbbt alles üm- un ümmekrempelt, aower wi konnen et nich finnen. – Wir haben alles um- und umgekrempelt (= gründlich durchsucht), aber wir konnten es nicht finden (= die Suche war erfolglos).
Wi häbbt alléß ´üm- ún ümmékrémpélt, øwé: wi kønnén ét ních finnén. – Wir haben alles um- und umgekrempelt (= gründlich durchsucht), aber wir konnten es nicht finden (= die Suche war erfolglos).
Wi häbbt daomoss Blot un Water schweet‘. – Wir haben damals Blut und Wasser geschwitzt (=wir hatten damals panische Angst vor etwas).
Wie häbbt dømøßß Blot ún Waté: schweet‘. – Wir haben damals Blut und Wasser geschwitzt (= wir hatten damals panische Angst vor etwas).
Wi häbbt dat Versümte bie naichster Geliägenheit naohalt. – Wir haben das Versäumte bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
Wi häbbt datt Fé:ßümté bie naichßté: Chélí~´ägénheit nøhalt. – Wir haben das Versäumte bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
Wi häbbt Glück noog hatt, dat we dao mit heeler Huut rutkuemmen sind. – Wir haben Glück genug gehabt, dass wir da mit heiler Haut rausgekommen sind.
Wi häbbt Chlück nooch hatt, dát wé dø mít heelé: Huut rutkú~émmén ßínd. – Wir haben Glück genug gehabt, dass wir da mit heiler Haut rausgekommen sind.
Wi häbbt Hacken wieset. – Wir haben (die) Hacken gezeigt, wir sind weggelaufen.
Wi häbbt Hackén wiesét. – Wir haben (die) Hacken gezeigt, wir sind weggelaufen.
Wi häbbt up ’n Afsatz kährt makt. – Wir haben auf dem Absatz kehrt gemacht (= wir sind auf der Stelle umgekehrt).
Wie häbbt upp ’n Affßátz käh:t makt. – Wir haben auf dem Absatz kehrt gemacht (= wir sind auf der Stelle umgekehrt).
Wi häbbt us iärst up ‚t Aohr leggt. – Wir haben uns erst aufs Ohr gelegt (= eine Pause gemacht).
Wi häbbt úß í~´ä:ßt upp ‚t Øh: lécht. – Wir haben uns erst aufs Ohr gelegt (= eine Pause gemacht).
Wi häbbt wat an ’n Schnuten kriëgen. – Wir haben was an die Schnauze gekriegt, wir sind geschlagen worden.
Wi häbbt wát án ’n Schnutén krí~égén. – Wir haben was an die Schnauze gekriegt, wir sind geschlagen worden.
Wi hadden kinn drüget Tüüg men an ’n Liewe. – Wir hatten kein trockenes Zeug mehr am Leibe (= wir waren völlig durchnässt).
Wi haddén kinn drügét Tüüch mén án ’n Liewé. – Wir hatten kein trockenes Zeug mehr am Leibe (= wir waren völlig durchnässt).
Wi müet‘ no‘ de ganzen Hohner ’n Kopp küörter maken. – Wir müssen noch die ganzen Hühner einen Kopf kürzer machen.
Wi m´ü~ét‘ n´ø‘ de chánzén Hohné: ’n Køpp k´ü~´ô:té: makén. – Wir müssen noch die ganzen Hühner einen Kopf kürzer machen.
Wi müet‘ seihn, wu we se alle unner eenen Hot kriegt. – Wir müssen sehen, wie wir sie alle unter einen Hut kriegen (= wie wir Übereinstimmung hinkriegen).
Wi m´ü~ét‘ ßeihn, wu wé ßé allé unné: eenén Hot kriecht. – Wir müssen sehen, wie wir sie alle unter einen Hut kriegen (= wie wir Übereinstimmung hinkriegen).
Wi sind all siet fief Uhr up de Beene. – Wir sind schon seit fünf Uhr auf den Beinen.
Wi ßínd all ßiet fief Ú~éh: upp dé Beené. – Wir sind schon seit fünf Uhr auf den Beinen.
Wi sind de Jüngsten nich men, dao drüeft wi de Beene wull maol hauchleggen. – Wir sind die Jüngsten nicht mehr, da dürfen wir die Beine wohl mal hochlegen (= Pause machen).
Wi ßínd de J´üngßtén ních mén, dø dr´ü~éft wi de Beené wull møl hauchleggén. – Wir sind die Jüngsten nicht mehr, da dürfen wir die Beine wohl mal hochlegen (= Pause machen).
Wi sind ’n heelen Schupp wiederkuemmen. – Wir sind ein gutes Stück weitergekommen.
Wi ßínd ’n heelén Schupp wiedé:kú~émmén. – Wir sind ein gutes Stück weitergekommen.
Wi wäörn d ü ö r natt. – Wir waren völlig durchnässt.
Wi wô:n d´ü~´ô: natt. – Wir waren völlig durchnässt.
Wi wäörn natt bis up ‚t Fell. – Wir waren nass bis aufs Fell (= bis auf die Haut).
Wi wô:n natt bíß upp ‚t Fell. – Wir waren nass bis aufs Fell (= bis auf die Haut).
Wu geiht ’t nu wieder? – Wie geht es jetzt weiter?
Wu cheiht ’t nu wiedé:? – Wie geht es jetzt weiter?
Wu olt de genau is, dat weet ick nich. Sicher is aower, dat de all eenige Jaohre up ’n Puckel häff. – Wie alt der genau ist, das weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass der schon einige Jahre auf dem Puckel hat.
Wu `ølt de chénau ißß, datt weet ick ních. Ssiché: ißß øwé:, datt de all eenígé Jøhré upp ’n Puckél häff. – Wie alt der genau ist, das weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass der schon einige Jahre auf dem Puckel hat.