Das Riesenbecker Platt
nachträgliche Veränderung oder Ergänzung vorhandener Phrasen und neu erfasste Phrasen
Kleine Phraseologie des Riesenbecker Platt – und einiges mehr
Schreibweise Wibbelt – ähnlich
Schreibweise phonetisch
Af un to häört m’ maol wat vön denn. – Ab und zu hört man mal was von dem.
Aff unn to hô:t m’ møl wát f´ôn denn. – Ab und zu hört man mal was von dem
alles üöwern Haupen schmieten – alles über den Haufen werfen, alles umändern (grob)
alléß ´ü~´öwé:n Haupén schmietén – alles über den Haufen werfen, alles umändern (grob)
alles vön binnen nao buten kiährn – alles von innen nach außen kehren, alles sehr gründlich durchsuchen
alléß f´ôn binnén n´ø butén kí~´äh:n – alles von innen nach außen kehren, alles sehr gründlich durchsuchen
An de Blagen sütt man, dat man olt wätt. – An den Kindern sieht man, dass man alt wird.
Án de Blagén ßütt mán, dát mán ´ølt wätt. – An den Kindern sieht man, dass man alt wird.
An sowat hadde ick niggäs in ‘n Draum dacht. – An sowas hätte ich nicht einmal im Traum gedacht.
Án ßowát haddé ick nigg´äß ín ‘n Draum dácht. – An sowas hätte ich nicht einmal im Traum gedacht.
Aower so is dat ja oft noog: de ännern makt denn Scheiß, un du wäss devör ankiëken. – Aber so ist das ja oft genug: die andern machen den Scheiß, und du wirst dafür beschuldigt (dir schiebt man es in die Schuhe).
Øwé: ßo ißß dát já óft nooch: de änné:n makt denn Scheiß, ún du wäss défö: ánkí~ékén. – Aber so ist das ja oft genug: die andern machen den Scheiß, und du wirst dafür beschuldigt (dir schiebt man es in die Schuhe).
armsiälig in Tüüg sien – armselig gekleidet sein; auch allgemein: arm sein
a:mßí~´älích ín Tüüch sien – armselig gekleidet sein; auch allgemein: arm sein
Äs wi ankammen, höllden se all de Beene rut. – Als wir ankamen, hielten sie schon die Beine raus (= es war schon brechend voll).
Äßß wi ánkammén, hôlldén sé all de Beené rut. – Als wir ankamen, hielten sie schon die Beine raus (= es war schon brechend voll).
Biäter schlecht föehrn äs guet laupen. – Besser schlecht fahren als gut laufen.
Bí~´äté: schlécht f´ö~éhrn äßß chú~ét laupén. – Besser schlecht fahren als gut laufen.
Bie all dat Gequater vergiät’ de de Arbeid. – Bei all dem Gequatsche vergessen die die Arbeit.
Bie all datt Chékwaté: fé:chí~´ät’ de de A:beid. – Bei all dem Gequatsche vergessen die die Arbeit.
bie eenen unner de Flittkes krupen – bei jemandem unter die Fittiche kriechen, bei jemandem Schutz suchen
bie eenén unné: dé Flittkéß krupén – bei jemandem unter die Fittiche kriechen, bei jemandem Schutz suchen
Dä – dao hadde he sien Fett wegg. – Tja – da hatte er sein Fett weg (da hatte er einen Tadel bekommen).
D´ä – dø haddé he ßien Fett wéch. – Tja – da hatte er sein Fett weg (da hatte er einen Tadel bekommen).
Dao gönk et nich mit rechten Dingen to. – Da ging es nicht mit rechten Dingen zu.
Dø chônk ett ních mít réchtén Díngén to. – Da ging es nicht mit rechten Dingen zu.
Dao is wat Waohret dran. – Da ist was Wahres dran.
Dø ißß wát Wøhrét drán. – Da ist was Wahres dran.
Dao konn emm ja de Ääß bi haujahnen. – Dabei konnte ihm ja der Hintern gähnen (sagt man, wenn sich jemand über Lappalien sehr aufregt).
Dø kønn emm já de Ääß bi haujahnén. – Dabei konnte ihm ja der Hintern gähnen (sagt man, wenn sich jemand über Lappalien sehr aufregt).
Dao löchtet ‘ne falschke Sunne. – Da leuchtet eine falsche Sonne (sagt man, wenn die Sonne grell zwischen dicken Regenwolken durchscheint).
Dø l´ôchtét ‘né fálschké Ssunné. – Da leuchtet eine falsche Sonne (sagt man, wenn die Sonne grell zwischen dicken Regenwolken durchscheint).
Dao moss du guet för uppassen. – Da musst du gut drauf aufpassen.
Dø møßß du chú~ét fô: uppaßßén. – Da musst du gut drauf aufpassen.
Dao moss du uppassen, dat du emm dao nich te kuort döss. – Da musst du aufpassen, dass du ihn da nicht benachteiligst (“ihm zu kurz tust”).
Dø møßß du uppaßßén, dát du emm dø ních té kú~´ø:t dôßß. – Da musst du aufpassen, dass du ihn da nicht benachteiligst (“ihm zu kurz tust”).
Dao mott man Tiet un Ruhe to häbben. – Dafür muss man Zeit und Ruhe haben.
Dø møtt mán Tiet ún Ruhé to häbbén. – Dafür muss man Zeit und Ruhe haben.
Dao wüsses ‘e faorts, well bie de beiden de Bucksen anhadde. – Da wusstest du gleich, wer bei den beiden die Hosen anhatte (= wer bei den beiden das Sagen hatte).
Dø wüßßéß ‘é fø:tß, well bie de beidén de Buckßén ánhaddé. – Da wusstest du gleich, wer bei den beiden die Hosen anhatte (= wer bei den beiden das Sagen hatte).
Dat draffs ‘e nich bi de witte Wöschke bidoon, dat giff af! – Das darfst du nicht zu der weißen Wäsche geben, das färbt (gibt)(in der Waschmaschine) ab!
Datt draffß ‘é ních bi dé witté W´ôschké bidoon, datt chiff aff! – Das darfst du nicht zu der weißen Wäsche geben, das färbt (gibt)(in der Waschmaschine) ab!
Dat find’ sick alles. – Das findet sich alles, das läuft alles seinen geordneten Gang.
Dát fínd’ ßick alléß. – Das findet sich alles, das läuft alles seinen geordneten Gang.
Dat ganze Badezimmer schwömm, so hadden de Blagen in de Wanne bandket. – Das ganze Badezimmer schwamm (= stand unter Wasser), so hatten die Kinder in der Badewanne getobt.
Datt chánzé Badézimmé: schwômm, ßo haddén de Blagén n d´´e Wanné bándkét. – Das ganze Badezimmer schwamm (= stand unter Wasser), so hatten die Kinder in der Badewanne getobt.
Dat häbbt we unner Dack un Fack. – Das haben wir unter Dach und Fach (= das haben wir auf Nummer sicher, das ist sicher erreicht).
Datt häbbt wé unné: Dack ún Fack. – Das haben wir unter Dach und Fach (= das haben wir auf Nummer sicher, das ist sicher erreicht).
Dat häff emm denn Hals bruoken. – Das hat ihm den Hals gebrochen, das hat ihn ruiniert.
Datt häff emm denn Háls brú~ókén. – Das hat ihm den Hals gebrochen, das hat ihn ruiniert.
Dat häff emm denn Rest giëben. – Das hat ihm den Rest gegeben, das hat ihn ruiniert.
Datt häff emm denn Réßt chí~ébén. – Das hat ihm den Rest gegeben, das hat ihn ruiniert.
Dat häff kinne Driffte mit denn Updragg. – Das hat keine Eile mit dem Auftrag.
Dát häff kinné Driffté mít denn Uppdrách. – Das hat keine Eile mit dem Auftrag.
Dat is emm te Kopp stiëgen. – Das ist ihm zu Kopf gestiegen, er ist (durch Erfolg) hochmütig / überheblich geworden.
Datt ißß emm té Køpp stí~égén. – Das ist ihm zu Kopf gestiegen, er ist (durch Erfolg) hochmütig / überheblich geworden.
Dat is mi in ‘e Butten schuoten. – Das ist mir in die Knochen geschossen, ich habe mich zu Tode erschreckt.
Dát ißß mi ín ‘é Buttén schú~øttén. – Das ist mir in die Knochen geschossen, ich habe mich zu Tode erschreckt.
Dat is nich mähr äs recht un billig. – Das ist nicht mehr als recht und billig (= gerecht).
Datt ißß ních mäh: äßß récht ún billích. – Das ist nicht mehr als recht und billig (= gerecht).
Dat is so ‘n Kapitel för sick. – Das ist so ein Kapitel für sich.
Datt ißß ß´ø ‘n Kápítél fô´: ßick. – Das ist so ein Kapitel für sich.
Dat krigg ‘e betahlt. – Das kriegt er bezahlt.
Dát krích ‘é bétahlt. – Das kriegt er bezahlt.
Dat kümmp vön söwwes. – Das kommt von selbst. (= Das Problem löst sich von alleine; oft auch: die Krankheit bekommt man einfach so.)
Dát kümmp f´ôn ßôwwéß. – Das kommt von selbst. (= Das Problem löst sich von alleine; oft auch: die Krankheit bekommt man einfach so.)
dat Lüttke in drüge Döker maken – (das Kleine in trockene Tücher machen), die Windeln wechseln
datt Lüttké ín drügé Döké: makén – (das Kleine in trockene Tücher machen), die Windeln wechseln
Dat mott ick emm laoten, dat häff ‘e guet makt. – Das muss ich ihm lassen (= zugestehen), das hat er gut gemacht.
Datt møtt ick emm løtén, datt häff ‘é chú~ét makt. – Das muss ich ihm lassen (= zugestehen), das hat er gut gemacht.
dat Muul lössdoon – das Maul lostun, reden(derb)
dát Muul lôßßdoon – das Maul lostun, reden(derb)
dat Muul lössmaken – das Maul losmachen, reden (derb)
dát Muul lôßßmakén – das Maul losmachen, reden (derb)
Dat Nieëste, dat is dat Beste oft noog nich. – Das Neueste, das ist das Beste oft genug nicht (= das Alte war oft besser).
Datt Nie~éßté, datt ißß datt Béßté ´øft nooch nich. – Das Neueste, das ist das Beste oft genug nicht (= das Alte war oft besser).
Dat sall sick wull riegen. – Das soll sich wohl reihen, das soll wohl alles seinen geordneten Gang nehmen.
Dát ßall ßick wull riegén. – Das soll sich wohl reihen, das soll wohl alles seinen geordneten Gang nehmen.
Dat Veh mäck viël Arbeid. – Das Vieh macht viel Arbeit.
Datt Feh mäck fí~él A:beid. – Das Vieh macht viel Arbeit.
Dat wäör ‘ne ganze Tiet hen. – Das hat eine ganze Zeit (= ziemlich lange) gedauert.
Dát wô: ‘né chánzé Tiet hén. – Das hat eine ganze Zeit (= ziemlich lange) gedauert.
Dat wass nich afteseihn. – Das war nicht abzusehen.
Datt wass ních áftéßeihn. – Das war nicht abzusehen.
Dat weet ick (“weedick”) auk nich. – Das weiß ich (auch) nicht.
Dát weet ick (“weedick”) auk ních. – Das weiß ich (auch) nicht.
De Blagen droffen doon un laoten, wat se wollen. – Die Kinder durften tun und lassen, was sie wollten.
De Blagén drøffén doon ún løtén, wát ßé wøllén. – Die Kinder durften tun und lassen, was sie wollten.
De Blagen häbbt alles up ‘n ännern End sett’. – Die Kinder haben alles durcheinander gebracht, sie haben das totale Chaos geschaffen.
De Blagén häbbt alléß upp ‘n änné:n Énd ßett’t – Die Kinder haben alles durcheinander gebracht, sie haben das totale Chaos geschaffen.
De Blagen sind all lange ut ‘n Huuse. – Die Kinder sind schon lange aus dem Haus (=weggeheiratet).
De Blagén ßínd all langé uut ‘n Huusé. – Die Kinder sind schon lange aus dem Haus (=weggeheiratet).
De fönk ewig Stunk an – bis dat se emm eenes Dages vör Gericht stellt häbbt. – Der fing ewig Streit an – bis dass sie ihn eines Tages vor Gericht gestellt haben.
De f´ônk ewích Stúnk án – bíß dát ßé emm eenéß Dagéß f’ö: Chérícht stellt häbbt. – Der fing ewig Streit an – bis dass sie ihn eines Tages vor Gericht gestellt haben.
De Foss wesselt wull dat Haor, aower nich siene Nücke. – Der Fuchs wechselt wohl das Haar, aber nicht seine Hinterlist.
De Føßß weßßélt wull dát Høø:, øwé: ních ßiené Nücké. – Der Fuchs wechselt wohl das Haar, aber nicht seine Hinterlist.
De ganze Arbeid för nicks un wier nicks! – Die ganze Arbeit für ganz und wieder nichts (= sie war völlig vergeblich)!
De chánzé A:beid f´ô: nickß ún wí~é; nickß! – Die ganze Arbeit für ganz und wieder nichts (= sie war völlig vergeblich)!
De Geldknappheit, dat wäör dat üewelste. – Die Geldknappheit, das war das übelste.
De Chéldknappheit, dát wôr dát ´ü~éwélßté. – Die Geldknappheit, das war das Übelste.
De häff auk ‘ne Frau, well mit ‘t Geld guet feddig wätt. – Der hat auch eine Frau, die mit dem Geld gut fertig wird (= die das Geld mit vollen Händen ausgibt).
De häff auk ‘né Frau, well mít ‘t Chéld chú~ét feddích wätt. – Der hat auch eine Frau, die mit dem Geld gut fertig wird (= die das Geld mit vollen Händen ausgibt).
De häff dao een Gedrüs makt äs ‘n Hahn up ‘n Messhaup. – Der hat da ein Spektakel gemacht wie ein Hahn auf dem Misthaufen (= abfällig: der hat sich sehr aufgeregt).
De häff dø een Chédrüß makt äßß ‘n Hahn upp ‘n Meßßhaup. – Der hat da ein Spektakel gemacht wie ein Hahn auf dem Misthaufen (= abfällig: der hat sich sehr aufgeregt).
De häff iähr Oller wull kriëgen. – Die hat ihr Alter wohl gekriegt, die ist sehr alt geworden.
De häff í~´äh: Øllé: wull krí~égén. – Die hat ihr Alter wohl gekriegt, die ist sehr alt geworden.
De häff kinne Driffte. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.
De häff kinné Driffté. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.
De Hiëge häöllt denn Wind wat af. – Die Hecke hält den Wind etwas ab.
De Hí~égé hôllt denn Wínd wát áf. – Die Hecke hält den Wind etwas ab.
De is immer iärst dann guet tefriäde, wenn ‘e dat Geld unner ‘t Volk bracht häff. – Der ist immer erst dann gut zufrieden, wenn er das Geld unters Volk gebracht hat (= wenn er das Geld ausgegeben hat, meist wenig sinnvoll).
De ißß immé: í~´ä:ßt dann chú~ét téfrí~´ädé, wenn ‘é datt Chéld unné: ‘t V´ølk brácht häff. – Der ist immer erst dann gut zufrieden, wenn er das Geld unters Volk gebracht hat (= wenn er das Geld ausgegeben hat, meist wenig sinnvoll).
De Jopp, de is mit twee’ntwintig dat iärste Maol vör Gericht kuemmen. – Der Josef, der ist mit zweiundzwanzig das erste Mal vor Gericht gekommen.
De Jøpp, de ißß mít twee’ntwíntích dát í~´ä:ßté Møl f´ô: Chérícht kú~émmén. – Der Josef, der ist mit zweiundzwanzig das erste Mal vor Gericht gekommen.
De kann för twee arbeiden. – Der kann für zwei arbeiten.
De kann f´ö: twee a:beidén. – Der kann für zwei arbeiten.
De kleine Mann, de häff de Last daomit. – Der kleine Mann, der hat die Last damit.
De kleiné Mann, de häff de Láßt dømít. – Der kleine Mann, der hat die Last damit.
De konn wat. – Der konnte was, der war handwerklich sehr gut.
De kønn wát. – Der konnte was, der war handwerklich sehr gut.
De Lüe häbbt immer wat te quatern. – Die Leute haben immer was (über einen) zu quatschen.
De L´ü~é häbbt immé: wát té kwaté:n. – Die Leute haben immer was (über einen) zu quatschen.
De mennt ja immer, dat ‘e ut de Riege danzen kann. – Der meint ja immer, dass er aus der Reihe tanzen kann.
De mennt já immé:, dát ‘é ut dé Riegé dánzén kann. – Der meint ja immer, dass er aus der Reihe tanzen kann.
De olle Tante moss immer för dat ganze Blagenvolk Bötters schmeern. – Die alte Tante musste immer für das ganze Blagenvolk Butterbrote schmieren.
De øllé Tánté møßß immé: fô: dát chánzé Blagénf ølk Bôtté:ß schmee:n. – Die alte Tante musste immer für das ganze Blagenvolk Butterbrote schmieren.
De Piene tröcken bis runner in denn kleinen Tehnt. – Die Schmerzen zogen bis runter in den kleinen Zeh.
De Piené trôckén bíß runné: ín denn kleinén Tehnt. – Die Schmerzen zogen bis runter in den kleinen Zeh.
De sägg nich viël, denn moss ‘e jedet Waort enzeln ut de Niëse trecken. – Der sagt nicht viel, dem musst du jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.
De ß´äch ních ví~él, denn møßß ‘é jedét Wø:t énzéln uut dé Ní~ésé treckén. – Der sagt nicht viel, dem musst du jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.
De sind alle all lange debie wegg. – Die sind alle schon lage dabei weg, die sind alle schon lange tot.
De ßínd allé all lángé débie wéch. – Die sind alle schon lage dabei weg, die sind alle schon lange tot.
De Sonderangebote wäörn all zimmlick utsocht. – Die Sonderangebote waren schon ziemlich ausgesucht.
De Ss´øndéáanchéboté wô:n all zimmlick utß´øcht. – Die Sonderangebote waren schon ziemlich ausgesucht.
De Sunne steiht deip un blendet. – Die Sonne steht tief und blendet.
De Ssunné steiht deip ún bléndét. – Die Sonne steht tief und blendet.
De sütt ut, äs wenn ‘e nich bis drei tällen kann. – Der sieht aus, als wenn er nicht bis drei zählen kann.
De ßütt uut, äßß wenn ‘é ních bíß drei tällén kann. – Der sieht aus, als wenn er nicht bis drei zählen kann.
De Vadder vön de Bruut moss ‘ne Anspraoke haolen, . Der Vater der Braut musste eine Ansprache halten.
De Faddé: f´ön de Bruut møßß ‘né Ánsprøké hølén, . Der Vater der Braut musste eine Ansprache halten.
De versteiht de wat vön. – Der versteht was davon, der beherrscht etwas.
De fé:steiht dé wát f´ôn. – Der versteht was davon, der beherrscht etwas.
denn Hoff in junge Hande leggen – den Hof in junge Hände legen, den Hof an junge Leute vererben
denn Høff ín júngé Hándé leggén – den Hof in junge Hände legen, den Hof an junge Leute vererben
Denn kanns ‘e nich üöwern Wegg truen. – Dem kannst du nicht über den Weg trauen, dem gegenüber muss man misstrauisch sein.
Denn kann´ß ‘é ních ´ü~´ôwé:n Wéch truén. – Dem kannst du nicht über den Weg trauen, dem gegenüber muss man misstrauisch sein.
Du moss toseihn, dat du immer de Taschken vull Geld häss. – Du musst zusehen, dass du immer die Taschen voll Geld hast.
Du møßß toßeihn, datt du immé: de Táschkén full Chéld häßß. – Du musst zusehen, dass du immer die Taschen voll Geld hast.
Du moss wiëten, wu du dat anpacken moss. – Du musst wissen, wie du das anpacken musst (= wie das geht).
Du møßß wí~étén, wu du dát ánpackén møßß. – Du musst wissen, wie du das anpacken musst (= wie das geht).
een’ mit wat in ‘e Aohrn liggen – jemandem mit etwas in den Ohren liegen, jemanden mit etwas bedrängen, etwas nachdrücklich von jemandem fordern [Dat Lüttke will unbedingt ‘n nieët Rädken häbben, dao ligg et mi all siet ewige Tieten mit in ‘e Aohrn. – Die Kleine will unbedingt ein neues Rädchen haben, da liegt sie mir schon seit ewigen Zeiten mit in den Ohren.]
een’ mít wát ín ‘é Øh:n liggén – jemandem mit etwas in den Ohren liegen, jemanden mit etwas bedrängen, etwas nachdrücklich von jemandem fordern [Dát Lüttké will únbédíngt ‘n nieët R´ädkén häbbén, dø lích ét mi all ßiet ewígé Tietén mít én ‘é Øh:n. – Die Kleine will unbedingt ein neues Rädchen haben, da liegt sie mir schon seit ewigen Zeiten mit in den Ohren.]
een’ scheef üöwer de Schuller ankieken – jemanden schief über die Schulter ansehen (= misstrauisch -, abfällig -, verächtlich -, missbilligend gucken) [Anm.: “üöwer de Schuller” verstärkt die Grundaussage “een’ scheef ankieken”]
een’ scheef ´ü~´ôwé: dé Schullé: ánkiekén – jemanden schief über die Schulter ansehen (= misstrauisch -, abfällig -, verächtlich -, missbilligend gucken) [Anm.: “´ü~´ôwé: dé Schullé:” verstärkt die Grundaussage “een’ scheef ánkiekén”]
Een Unglück kümmp selten alleen. – Ein Unglück kommt selten allein.
Een Únchlück kümmp ßéltén alleen. – Ein Unglück kommt selten allein.
een’ üöwer ‘n Dischk trecken – jemanden über den Tisch ziehen, jemanden übervorteilen oder betrügen (s.a.: afschmänten)
een’ ´ü~´ôwé: ‘n Díschk treckén – jemanden über den Tisch ziehen, jemanden übervorteilen oder betrügen (s.a.: affschm´äntén)
een’ wat an ‘t Been binnen – jemanden etwas ans Bein binden, jemanden mit etwas belasten
een’ wát án ‘t Been binnén – jemanden etwas ans Bein binden, jemanden mit etwas belasten
Eenmaol un nie wier! – Einmal und nie wieder!
Eenmøl ún nie wí~é;! – Einmal und nie wieder!
Et gönk üm viël Geld. – Es ging um viel Geld.
Ett ch´ônk ümm fí~él Chéld. – Es ging um viel Geld.
Et mott iärst laiger wärn, äh äs et biäter wätt. – Es muss erst schlimmer werden, ehe es besser wird.
Ett møtt í~´ä:ßt laigé: wä:n, äh äss ett bí~´äté: wätt. – Es muss erst schlimmer werden, ehe es besser wird.
Genau mott ‘t wärn – ungenau wätt ‘t vön halleene. – Genau muss es werden – ungenau wird es von alleine (Aufforderung zu genauer Arbeit).
Chénau møtt ‘t wä:n – únchénau wätt ‘t f´ôn halleené. – Genau muss es werden – ungenau wird es von alleine (Aufforderung zu genauer Arbeit).
Half besuopen is weggschmiëten Geld. – (Nur) halb betrunken ist rausgeworfenes Geld.
Hálf béßú~´øpén ißß wéchschmí~étén Chéld. – (Nur) halb betrunken ist rausgeworfenes Geld.
He is nich ohne. – Er ist nicht ohne, er sollte nicht unterschätzt werden.
He íßß ních ohné. – Er ist nicht ohne, er sollte nicht unterschätzt werden.
He konn kinnen Schlaop kriegen. – Er lonnte keinen Schlaf (kriegen) finden.
He kønn kinnén Schløp kriegén. – Er lonnte keinen Schlaf (kriegen) finden.
He moss Afbitte doon. – Er musste Abbitte tun (= er mußte um Verzeihung bitten).
He møßß Áfbitté doon. – Er musste Abbitte tun (= er mußte um Verzeihung bitten).
He mott unner ‘t Messken. – Er muss unters Messerchen (er muss operiert werden).
He møtt unné: ‘t Meßßkén. – Er muss unters Messerchen (er muss operiert werden).
He sall siene Straofe kriegen. – Er soll seine Strafe kriegen.
He ßall ßiené Straofé kriegén. – Er soll seine Strafe kriegen.
He woll dao nicks vön wiëten. – Er wollte davon nichts wissen (= er interessierte sich nicht dafür).
He wøll dø nickß f´ôn wí~étén. – Er wollte davon nichts wissen (= er interessierte sich nicht dafür).
He woll sick no’ henleggen un ‘ne Tour schlaopen. – Er wollte sich noch hinlegen und eine Tour (= ein wenig) schlafen.
He wøll ßick n´ø’ hénleggén ún ‘né Tú~é: schlø-pén. – Er wollte sich noch hinlegen und eine Tour (= ein wenig) schlafen.
He wüss nich wieder. – Er wusste nicht weiter.
He wüßß ních wiedé:. – Er wusste nicht weiter.
Heien moss du, wenn ‘t Wiär guet is – un nich, wenn dat Gräss lang is. – Heuen musst du, wenn das Wetter gut ist – und nicht, wenn das Gras lang ist (= man muss sich an die Gegebenheiten anpassen).
Hei~én møßß du, wenn ‘t Wí~´ä: chú~étt ißß – unn ních, wenn datt Chräßß láng ißß. – Heuen musst du, wenn das Wetter gut ist – und nicht, wenn das Gras lang ist (= man muss sich an die Gegebenheiten anpassen).
Heien mott man, wenn ‘t Wiär is. – Heuen muss man, wenn das Wetter (danach) ist.
Hei~én møtt mán, wenn ‘t Wí~´ä: ißß. – Heuen muss man, wenn das Wetter (danach) ist.
Heien un frieen, dat döss ‘e manchet Maol ümsüss. – Heuen und freien, das tust du manches Mal vergebens.
Hei~én unn frie~én, datt dôßß ‘é mánchét Møl ümmßüßß. – Heuen und freien, das tust du manches Mal vergebens.
Iähr höngen drei Blagen an ‘e Kladden. – Ihr hingen drei Kinder an den Klamotten (= sie hatte drei Kinder).
Í~´äh: h´ôngén drei Blagén án ‘é Kladdén. – Ihr hingen drei Kinder an den Klamotten (= sie hatte drei Kinder).
Iähr löpen drei Blagen üm ‘e Beene. – Ihr liefen drei Kinder um die Beine (= sie hatte drei Kinder).
Í~´äh: löpén drei Blagén ´üm ‘é Beené. – Ihr liefen drei Kinder um die Beine (= sie hatte drei Kinder).
Ick dachde, mi bleef de Verstand staohn. – Ich dachte, mir bliebe der Verstand stehen (= ich war völlig überrascht).
Ick dáchdé, mi bleef de Fé:stánd støhn. – Ich dachte, mir bliebe der Verstand stehen (= ich war völlig überrascht).
Ick häff kinn Auto un nicks men. – Ich habe kein Auto (und nichts) mehr. [Anm.: ‘und nichts’ verstärkt die Aussage]
Ick häff kinn Auto ún nickß mén. – Ich habe kein Auto (und nichts) mehr. [Anm.: ‘und nichts’ verstärkt die Aussage]
Ick kuemm auk ohne di trechte. – Ich komme auch ohne dich zurecht.
Ick kú~émm auk ohné di tréchté. – Ich komme auch ohne dich zurecht.
Ick will äs so säggen: he was de Klökste jüst nich. – Ich will es mal so sagen; er war der Klügste (gerade) nicht.
Ick will äßß ßo ßäggén: he waßß de Klökßté j`üßt ních. – Ich will es mal so sagen; er war der Klügste (gerade) nicht.
Ick will ju ja nich ansticken, ick haol Afstand. – Ich will euch ja nicht anstecken (mit Corona), ich halte Abstand.
Ick will ju já ních ánstickén, ick haol Affstánd. – Ich will euch ja nicht anstecken (mit Corona), ich halte Abstand.
Immer fien is nimmer fien. – Immer fein ist nimmer fein.
Immé: fien ißß nimmé: fien. – Immer fein ist nimmer fein.
in ‘e Jaohre kuemmen – in die Jahre kommen, das passende Alter erreichen; oft auch: alt werden
ín ‘é Jøhré kú~émmén – in die Jahre kommen, das passende Alter erreichen; oft auch: alt werden
In ‘e Tüschkentiet is nicks Nieët vörfallen. – In der Zwischenzeit ist nichts Neues vorgefallen.
Ín ‘é T´üschkéntiet ißß níckß Nie~ét f´ö:fallen. – In der Zwischenzeit ist nichts Neues vorgefallen.
Jau – dat konn sien! – Ja – das könnte sein!
Jau – datt kønn ßien! – Ja – das könnte sein!
Katte hier un Katte dao. – Katze hier und Katze da (es dreht sich alles um die Katze).
Katté hí~é: ún Katté dø. – Katze hier und Katze da (es dreht sich alles um die Katze).
Katte vüörn un Katte ächten. – Katze vorn und Katze hinten (es dreht sich alles um die Katze).
Katte f´ü~´ô:n ún Katté ´ächtén. – Katze vorn und Katze hinten (es dreht sich alles um die Katze).
kinn nicks un kinn gar nicks – überhaupt nichts
kinn nickß ún kinn cha: nickß – überhaupt nichts
kinne Luft in ‘e Piepe häbben – keine Luft in der Pfeife haben (= zeugungsunfähig sein)
kinné Lúft ín ‘é Piepé häbbén – keine Luft in der Pfeife haben (= zeugungsunfähig sein)
Kumm män to! – Kumm nur zu, komm man her (Aufforderung)!
Kumm m`än to! – Kumm nur zu, komm man her (Aufforderung)!
kuort un guet – kurz und gut
kú~´ø:t ún chú~ét – kurz und gut
Lao di äs wier seihn! – Laß dich mal wieder sehen, besuch mich mal wieder!
L´ø’ di äßß wie: ßeihn! – Laß dich mal wieder sehen, besuch mich mal wieder!
Lao ‘t Schaop män schieten! – Lass das Schaf man scheißen! (= lass den Dummkopf nur gewähren).
Lø ‘t Schøp m`än schietén! – Lass das Schaf man scheißen! (= lass den Dummkopf nur gewähren).
Lao us bietieten lössföhern, daomit wi nich te late kuemmt. – Lass uns beizeiten (= rechtzeitig) losfahren, damit wir nicht zu spät kommen.
L´ø ußß bietietén lôßßföhé:n, dømítt wi ních té laté kú~émmt. – Lass uns beizeiten (= rechtzeitig) losfahren, damit wir nicht zu spät kommen.
Man sall siene Niëse nich in ännere Lüe Angeliägenheiten stoppen. – Man soll seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.
Mán ßall ßiené Ní~ésé ních ín ännéré Lü~é Ànchélí~´ägénheitén stoppén. – Man soll seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.
Mi würd ‘t ganz änners temode. – Wir wurde ganz anders zumute, mir wurde mulmig zumute.
Mi w´ü~é:d ‘t chánz änné:ß témodé. – Wir wurde ganz anders zumute, mir wurde mulmig zumute.
Mit blaute Föte laupen, dao sägg m’ dann plattkebalwes to. – Mit nackten Füßen laufen, da sagt man dann barfuß zu.
Mít blauté Föté laupén, dø ßäch m’ dann plattkébálwéß to. – Mit nackten Füßen laufen, da sagt man dann barfuß zu.
Mit Geld utgiëben kümmp man to nicks. – Mit Geld ausgeben kommt man zu nichts.
Mít Chéld utchí~ébén kümmp mán to nickß. – Mit Geld ausgeben kommt man zu nichts.
Moss gar nich alles upp denn Dischk stellen. Dao geiht et bloß vön up. – Du musst gar nicht alles auf den Tisch stellen. Davon geht es nur auf (was auf den Stisch gestellt wird, das geht auch auf).
Møßß cha: ních alleß upp denn Díschk stellén. Dø cheiht ét bloß f’ôn upp. – Du musst gar nicht alles auf den Tisch stellen. Davon geht es nur auf (was auf den Stisch gestellt wird, das geht auch auf).
‘n Schnaps draff nich düörbiëten wärn. – Ein Schnaps darf nicht durchgebissen werden (= ein Schnaps darf nicht in mehreren Schlucken aus dem Pinneken getrunken werden, er muss in einem Schluck getrunken werden).
‘n Schnápß draff ních d´ü~´ö:bí~étén wä:n. – Ein Schnaps darf nicht durchgebissen werden (= ein Schnaps darf nicht in mehreren Schlucken aus dem Pinneken getrunken werden, er muss in einem Schluck getrunken werden).
nich viële Wäörder maken – nicht viele Worte machen, nicht unnötig drum herum reden, direkt zur Sache kommen; schweigsam sein, wenig sprechen
ních ví~élé Wô:dé: makén – nicht viele Worte machen, nicht unnötig drum herum reden, direkt zur Sache kommen; schweigsam sein, wenig sprechen
nicks te verkaupen häbben – nichts zu verkaufen haben (= hinfällig sein, antriebslos sein, leichtkränklich sein)
nickß té fé:kaupén häbbén – nichts zu verkaufen haben (= hinfällig sein, antriebslos sein, leicht kränklich sein)
Nu äs wat änners. – Jetzt mal was anderes (Themenwechsel im Gespräch).
Nu äßß wát änné:ß. – Jetzt mal was anderes (Themenwechsel im Gespräch).
Nu is ‘t aower so late! – Jetzt ist es aber so spät, jetzt knallt es!
Nu ißß ‘t øwé: ßo laté! – Jetzt ist es aber so spät, jetzt knallt es!
Nu is ‘t aower so wiet! – Jetzt ist es aber so weit, jetzt knallt es!
Nu ißß ‘t øwé: ßo wiet! – Jetzt ist es aber so weit, jetzt knallt es!
Papier is geduldig. – Papier ist geduldig.
Papí~é: ißß chédúldích. – Papier ist geduldig.
Pass up, dat ‘e dao nich up sitten bliffs! – Pass auf, dass du da nicht drauf sitzen bleibst (= dass du das nicht verkaufen kannst).
Paßß upp, dát ‘é dø ních upp ßittén bliffß! – Pass auf, dass du da nicht drauf sitzen bleibst (= dass du das nicht verkaufen kannst).
Pass up, et is glatt buten, de häbbt de Straote nich streiët. – Pass auf, es ist glatt draußen, die haben die Straße nicht gestreut.
Paßß upp, ett ißß chlatt butén, de häbbt de Strøté ních strei~ét. – Pass auf, es ist glatt draußen, die haben die Straße nicht gestreut.
schließlick un endlick – schließlich und endlich
schließlíck ún éndlick – schließlich und endlich
Se häbbt emm viël Glück wünschket. – Sie haben ihm viel Glück gewünscht.
Sse häbbt emm fí~él Chlück w´ünschkét. – Sie haben ihm viel Glück gewünscht.
sick ächter ‘t Aohr kratzen – sich hinter dem Ohr kratzen (Übersprungshandlung: unsicher, verlegen, nachdenklich oder zweifelnd)
ßick ´ächté: ‘t Øh: krátzén – sich hinter dem Ohr kratzen (Übersprungshandlung: unsicher, verlegen, nachdenklich oder zweifelnd)
sick an wat drangiëben – sich an etwas (drangeben) daranmachen [He häff sick faorts an ‘e Arbeid drangiëben. – Er hat sich sofort an die Arbeit gemacht.]
ßick án wát dránchí~ébén – sich an etwas (drangeben) daranmachen [He häff ßick fø:tß án ‘é A:beid dránchí~ébén. – Er hat sich sofort an die Arbeit gemacht.]
sick de Diëcke üöwer ‘n Kopp trecken – sich die Decke über den Kopf ziehen, zu Bett gehen
ßick de Dí~écké ´ü~´ôwé: ‘n Køpp treckén – sich die Decke über den Kopf ziehen, zu Bett gehen
sick de Hucke vullsupen – sich die Hucke vollsaufen, sich betrinken
ßick de Hucké fullßupén – sich die Hucke vollsaufen, sich betrinken
sick denn Kiëdel kaputtböten – sich den Kessel kaputtbrennen (= sich totsaufen, an alkoholbedingter Leberzirrhose sterben)
ßick denn Kí~édél káputtbötén – sich den Kessel kaputtbrennen (= sich totsaufen, an alkoholbedingter Leberzirrhose sterben)
sick kiëgensietig dat Liäben schwaor maken – sich gegenseitig das Leben schwer machen
ßick kí~égénsietích dát Lí~´äbén schwø: makén – sich gegenseitig das Leben schwer machen
sick ‘n witt Pötken maken – (“”sich ein weißes Pfötchen machen””) sich anbiedern, sich einschmeicheln
ßíck ‘n witt Pötkén makén – (sich ein weißes Pfötchen machen) sich anbiedern, sich einschmeicheln
sick up de Beene maken – sich auf die Beine machen, sich auf den Weg machen
ßick úp dé Beené makén – sich auf die Beine machen, sich auf den Weg machen
sick up de Kneië kloppen – sich auf die Knie schlagen, Freude zum Ausdruck bringen [He kloppede sick vör Spass up de Kneië. – Er schlug sich vor Freude auf die Kniee.]
ßick upp dé Knei~é kløppén – sich auf die Knie schlagen, Freude zum Ausdruck bringen [He kløppédé ßick fö: Spaßß upp dé Knei~é. – Er schlug sich vor Freude auf die Kniee.]
sienen Wilhelm drunnersetten – seinen Wilhem (Unterschrift unter ein Schriftstück) druntersetzen, unterschreiben
ßienén Wílhélm drunné:ßettén – seinen Wilhem (Unterschrift unter ein Schriftstück) druntersetzen, unterschreiben
Sowiet is et all kuemmen! – So weit ist es schon gekommen!
Ssowiet ißß ét all kú~émmén! – So weit ist es schon gekommen!
Stopp di Watte in ‘e Aohrn! – Stopf dir Watte in die Ohren! (sagt man, wenn sich jemand über Lärm beschwert)
Støpp di Watté ín ‘é Øh:n! – Stopf dir Watte in die Ohren! (sagt man, wenn sich jemand über Lärm beschwert)
To miener Tiet gaff et dat nich. – Zu meiner Zeit (= früher, als ich jung war) gab es das nicht.
To miené: Tiet chaff ett dát ních. – Zu meiner Zeit (= früher, als ich jung war) gab es das nicht.
To, wi müet’ löss, de Blagen sind all an ‘t drieben. – Los, wir müssen los, die Kinder sind schon am treiben.
To, wi m´ü~ét’ lôßß, de Blagén ßínd all án ‘t driebén. – Los, wir müssen los, die Kinder sind schon am treiben.
Up dat Gequater vön de Lüe draffs ‘e nicks giëben. – Auf das Gequatsche der Leute darfst du nichts geben (= das sollst du ignorieren).
Upp dát Chékwaté: f´ön de L~ée draffß ‘é nickß chí~ébén. – Auf das Gequatsche der Leute darfst du nichts geben (= das sollst du ignorieren).
Up denn iärsten Blick säög dat ja ganz guet ut, aower du droffs dao nich genau henkieken. – Auf den ersten Blick sah das ja ganz gut aus, aber du durftest da nicht genau hinschauen.
Upp denn í~´ä:ßtén Blick ßôôg dát já chánz chú~ét uut, øwé: du drøffß dø ních chénau hénkiekén. – Auf den ersten Blick sah das ja ganz gut aus, aber du durftest da nicht genau hinschauen.
up Düwel kumm rut – auf Teufel komm raus, um jeden Preis, unbedingt [He moss dat Auto up Düwel kumm rut häbben. – Er musste das Auto auf Teufel komm raus haben.]
upp Düwél kumm rut – auf Teufel komm raus, um jeden Preis, unbedingt [He møßß dát Auto upp Düwél kumm rut häbbén. – Er musste das Auto auf Teufel komm raus haben.]
Up eenen mähr off weiniger kümmp et nich druppan. – Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht (drauf) an.
Upp eenén mäh: øff weinígé: kümmp ét ních druppán. – Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht (drauf) an.
Ut dat Oller is he rut. – Aus dem Alter ist er heraus.
Uut dát Øllé: ißß he ruut. – Aus dem Alter ist er heraus.
ut ‘n Huus gaohn – aus dem Haus gehen (=wegheiraten)
uut ‘n Huuß chøhn – aus dem Haus gehen (=wegheiraten)
Verdoo di dao nich! – Vertu dich da nicht (=Vorsicht, du könntest dich da irren!)!
Fé:doo di dø ních! – Vertu dich da nicht (=Vorsicht, du könntest dich da irren!)!
vön Ollers hiär – von Alters her, seit sehr langer Zeit
´ôn Øllé:ß hí~´ä: – von Alters her, seit sehr langer Zeit
Wao Duwen sind, fleigt Duwen to. – Wo Tauben sind, fliegen Tauben dazu (ähnlich wie: Gleich und gleich gesellt sich gern.)
Wø Duwén ßínd, fleicht Duwén to. – Wo Tauben sind, fliegen Tauben dazu (ähnlich wie: Gleich und gleich gesellt sich gern.)
“Vör hunnert Jaohrn hadde de all lange üöwern Pueken kiëken.” – “Vor hundert Jahren hätte die schon lange über den Hauklotz geguckt (= wäre die schon längst geköpft worden).” (Aussage anlässlich der Scheidung von Lady Di)
“F´ô: hunné:t Jøhrn haddé de all lángé ´ü~´ôwé:n Pú~ékén kí~ékén.” – “Vor hundert Jahren hätte die schon lange über den Hauklotz geguckt (= wäre die schon längst geköpft worden).” (Aussage anlässlich der Scheidung von Lady Di)
Wao m’ wat finnen will, dao find m’ auk wat. – Wo man was (zu meckern) finden will, da findet man auch was.
Wø m’ wát finnén will, dø fínd m’ auk wát. – Wo man was (zu meckern) finden will, da findet man auch was.
Wao tweeë satt wärd’, dao wärd’ auk dreië satt. – Wo zwei satt werden, da werden auch drei satt.
Wø twee~é ßatt wä:d’, dø wä:d’ auk drei~é ßatt. – Wo zwei satt werden, da werden auch drei satt.
Wao watt Geld sitt, dao sitt auk noch mähr. – Wo etwas Geld sitzt, da sitzt auch noch mehr.
Wø wát Chéld ßitt, dø ßitt auk n´øch mäh:. – Wo etwas Geld sitzt, da sitzt auch noch mehr.
wat an ‘e Siete leggen – etwas an die Seite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wat biesiete leggen)
wát án ‘é Ssieté leggén – etwas an die Seite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wát bießieté leggén)
wat biesiete leggen – etwas beiseite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wat an ‘e Siete leggen)
wát bießieté leggén – etwas beiseite legen, einen Notgroschen anlegen, sparen (auch: wát án ‘é Ssieté leggén)
wat in ‘n Sinn häbben – etwas im Sinn haben
watt ín ‘n Ssinn häbbén – etwas im Sinn haben
Wat menns ‘e? Reeket dat? – Was meinst du? Reicht das?
Watt mennß ‘é? Reekét dát? – Was meinst du? Reicht das?
Wat nich stuohlen is off brannt, dat find’ sick alles wier. – Was nicht verloren ist oder verbrannt, das findet sich alles wieder.
Watt ních stú~´øhlén ißß øff brannt, datt fínd’ ßick alléß wí~é:. – Was nicht verloren ist oder verbrannt, das findet sich alles wieder.
Wat sall ick daomit anfangen? – Was soll ich damit anfangen?
Wát ßall ick dømít ánfángén? – Was soll ich damit anfangen?
Wat sall ‘t (alle)! – Was solls (alle)!
Watt ßall ‘t (allé)! – Was solls (alle)!
wat vön vüörne nao ächten düörplunnern – etwas von vorne nach hinten durchwühlen, überall suchen
watt f´ôn f´ü~´ô:né nø ´ächtén d´ü~´ô:plunné;n – etwas von vorne nach hinten durchwühlen, überall suchen
Wat vörbie is, is vörbie. – Was vorbei ist, ist vorbei, das ist endgültig vorbei (Betonung durch Verdoppelung)
Watt f´ô:bie ißß, ißß f´ô:bie. – Was vorbei ist, ist vorbei, das ist endgültig vorbei (Betonung durch Verdoppelung)
wegg vön ‘n Huuse – weg von zu Hause [De is twee’nvettig introcken wurden un iärst nao de Gefangenschaft acht’nvettig ut Russland trüggekuemmen – de wäör sess Jaohr wegg vön ‘n Huuse. – Der ist (Neunzehnhundert) zweiundvierzig eingezogen worden und dann erst nach der Gefangenschaft (Neunzehnhundert)acht undvierzig aus Russland zurückgekommen – der war sechs Jahre weg von zu Hause.]
wéch f´ôn Huusé – weg von zu Hause [De ißß twee’nfettích íntrøckén wú~é:dén ún í~´ä:ßt nø dé Chéfángénscháft ácht’nfettích ut Rußßlánd trüggékú~émmén – de wô: ßeßß Jøh: wéch f´ôn ‘n Huusé. – Der ist (Neunzehnhundert)zweiundvierzig eingezogen worden und dann erst nach der Gefangenschaft (Neunzehnhundert)achtundvierzig aus Russland zurückgekommen – der war sechs Jahre weg von zu Hause.]
Wehe, du löss di hier no’ maol seihn! – Wehe, du lässt dich hier noch einmal sehen!
Wehe, du lôßß di hie: nø’ møl seihn! – Wehe, du lässt dich hier noch einmal sehen!
Well nich saiët,
de nich maihet. –
Wer nicht sät,
der nicht mäht.
Well ních ßai~ét,
de ních maihét. –
Wer nicht sät,
der nicht mäht.
Well sall denn ganzen Schlamassel betahlen? – Wer soll das ganze Missgeschick bezahlen?
Well ßall denn chánzén Schlámassél bétahlén? – Wer soll das ganze Missgeschick bezahlen?
Wenn du di dao maol nich verdöss! – Wenn du dich da mal nicht vertust (= Warnung davor, dass du dich vielleicht vertan hast)!
Wenn du di dø møl ních fé:dôßß! – Wenn du dich da mal nicht vertust (= Warnung davor, dass du dich vielleicht vertan hast)!
Wenn ‘e dat Gatt möhe häss, dann legg di wat up ‘t Aohr. – Wenn du den Hintern müde hast (= wenn du müde bist), dann leg dich etwas aufs Ohr.
Wenn ‘é dát Gatt möhé häßß, dann léch di wát úp ‘t Øh:. – Wenn du den Hintern müde hast (= wenn du müde bist), dann leg dich etwas aufs Ohr.
Wenn ‘e nich inschlaopen kanns, dann treck di de Bettdiëke üöwern Kopp. – Wenn du nicht einschlafen kannst, dann zieh dir die Bettdecke über den Kopf.
Wenn ‘é ních ínschløpén kannß, dann treck di de Bettdí~éké ´ü~´ôwé:n Køpp. – Wenn du nicht einschlafen kannst, dann zieh dir die Bettdecke über den Kopf.
Wenn olle Schüern brennt, dann brennt se lichterloh. – Wenn alte Scheunen brennen, dann brennen sie lichterloh (über verliebte alte Leute).
Wenn øllé Schü~é:n brennt, dann brennt se líchté:loh. – Wenn alte Scheunen brennen, dann brennen sie lichterloh (über verliebte alte Leute).
Wenn se grötter wärd, dann glick sick dat wull ut. – Wenn sie größer werden, dann gleicht sich das wohl aus.
Wenn sé chrôtté: wä:d, dann chlick ßick dát wull ut. – Wenn sie größer werden, dann gleicht sich das wohl aus.
Wenn ‘t an ‘t Düörschken gönk, dann mossen wi immer seihn, dat wi Hölpe tokreegen. – Wenns ans Dreschen ging, dann mussten wir immer zusehen, dass wir Hilfe dazukriegten.
Wenn ‘t án ‘t D´ü~´ô:schkén ch´ônk, dann møßßén wi immé: ßeihn, dát wi H´ôlpé tokreegén. – Wenns ans Dreschen ging, dann mussten wir immer zusehen, dass wir Hilfe dazukriegten.
Wi dachten all, et wass an ‘n End, aower dann fönk et wier vön vüörne an. – Wir dachten schon, es wäre zu Ende, aber dann fing es wieder von vorne an.
Wi dáchtén all, ett waßß án ‘n Énd, øwé: dann f´ônk ett wie: f´ôn f´ü~ô´:né án. – Wir dachten schon, es wäre zu Ende, aber dann fing es wieder von vorne an.
Wi häbbt alles üm- un ümmekrempelt, aower wi konnen et nich finnen. – Wir haben alles um- und umgekrempelt (= gründlich durchsucht), aber wir konnten es nicht finden (= die Suche war erfolglos).
Wi häbbt alléß ´üm- ún ümmékrémpélt, øwé: wi kønnén ét ních finnén. – Wir haben alles um- und umgekrempelt (= gründlich durchsucht), aber wir konnten es nicht finden (= die Suche war erfolglos).
Wi häbbt dat Versümte bie naichster Geliägenheit naohalt. – Wir haben das Versäumte bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
Wi häbbt datt Fé:ßümté bie naichßté: Chélí~´ägénheit nøhalt. – Wir haben das Versäumte bei nächster Gelegenheit nachgeholt.