Das Riesenbecker Platt

nachträgliche Veränderung oder Ergänzung vorhandener Wörter und neu erfasste Wörter

Vokabular

Schreibweise Wibbelt – ähnlich

Schreibweise phonetisch

ääsha(r)ken (ääsha(r)kede, ääsha(r)kt)  ausfällig werden, schlecht (über andere) reden  [De häff’t an ‘t ääsha(r)ken.  –  Der wird ausfällig.] (Anmerkung: in Anlehnung an das Substantiv “Ääshaken” (s.d.) Schreibung ohne “r”; in Anlehnung an das Wort “laufharken” (s.d.) ist auch die Schreibung mit “r” denkbar.)

ääßha(r)kén (ääßha(r)kédé, ääsha(r)kt)  ausfällig werden, schlecht (über andere) reden  [De häff ‘t án ‘t ääsha(r)kén.  –  Der wird ausfällig.] (Anmerkung: in Anlehnung an das Substantiv “Ääshaken” (s.d.) Schreibung ohne “r”; in Anlehnung an das Wort “laufharken” (s.d.) ist auch die Schreibung mit “r” denkbar.)

Ääshaken (Pl = Sgl)  m Batzen (seitlich, schon fast Hüfte) [Ick bin düsse Dage stüört’, nu häbb ick et mit ‘n Ääshaken.  –  Ich bin dieser Tage gestürzt, jetzt habe ich es mit dem (seitlichen) Batzen (jetzt tut es mir im Bereich Batzen / Hüfte weh.][Dat dött mi an ‘n Ääshaken weh. –  Das tut mir seitlich am Batzen weh.] (selten)

Ääßhakén (Pl = Sgl)  m Batzen (seitlich, schon fast Hüfte) [Ick bín düßßé Dagé st´ü~´ô:t’, nu  häbb ick ét mít ‘n Ääßhakén.  –  Ich bin dieser Tage gestürzt, jetzt habe ich es mit dem (seitlichen) Batzen (jetzt tut es mir im Bereich Batzen / Hüfte weh.][Dát dôtt mi án ‘n Ääßhakén weh. – Das tut mir seitlich am Batzen weh.] (selten)

ääswarm      arschwarm, handwarm

ääßwa:m      arschwarm, handwarm

afiäten [sick an wat -] [att sick an wat af, häff ßick an wat afgiäten] sich an etwas abessen [In de Prumentiet, dao gaff et immer un ewig Prumen – schier Prumen, Prumensuppe, Prumenpudding, Prumenkoken. Wi hadden us wenne an de Prumen afgiäten, wi konn’ se nich men seihn. – In der Pflaumenzeit, da gab es immer und ewig Pflaumen – schier Pflaumen, Pflaumensuppe, Pflaumenpudding, Pflaumenkuchen. Wir hatten uns bald an den Pflaumen abgegessen, wir konnten sie nicht mehr sehen.]

affí~´ätén [ßick án wát -] [att ßick án wát aff, häff ßick án wát affchí~´ätén] sich an etwas abessen [Ín de Pruméntiet, dø chaff ett immé: ún ewích Prumén – schie~é: Prumén, Pruménßuppé, Pruménpudding, Pruménkokén. Wi haddén uss wenné én de Prumén affchí~´äten, wi konn’ ßé ních mén ßeihn. – In der Pflaumenzeit, da gab es immer und ewig Pflaumen – schier Pflaumen, Pflaumensuppe, Pflaumenpudding, Pflaumenkuchen. Wir hatten uns bald an den Pflaumen abgegessen, wir konnten sie nicht mehr sehen.]

afschmänten [schmäntede af, afschmäntet] betrügen [een’ afschmänten – jemanden übers Ohr hauen][Lao’ di nich afschmänten! – Lass dich nicht über den Tisch ziehen!]

affschm´äntén [schm´äntédé aff, affschm´äntét] betrügen [een’ affschm´äntén – jemanden übers Ohr hauen][L´ø’ di ních affschm´äntén! – Lass dich nicht über den Tisch ziehen!]

alle män to (alle man zu) immerzu, andauernd [Bäänd häff alle män to lachet. – Bernd hat immerzu gelacht.]

allé m´än to (alle man zu) immerzu, andauernd [Bäänd häff allé m`än to láchét. – Bernd hat immerzu gelacht.]

anlaoten [sick -] [löt sick an, häff sick anlaoten] funktionieren (können)  [Dat lött sick an.  –  Das funktioniert (auch: Das könnte funktionieren.).]

ánløtén [ßick] [lööt ßick án, häff ßick ánløtén] funktionieren (können)  [Dát lôtt ßick án.  –  Das funktioniert (auch: Das könnte funktionieren.).]

äösig, äösiger, am äösigsten   schmutzig, dreckig [De Blagen häbbt sick vön buom bis unnen äösig makt.  –  Die Kinder haben sich von oben bis unten schmutzig  gemacht.]; auch: versaut, zotig

ôsích, ôsígé:, ám ôsíchßtén   schmutzig, dreckig [De Blagén häbbt ßick f´ôn bú~´øm bíß unnén ôsích makt.  –  Die Kinder haben sich von oben bis unten schmutzig gemacht.]; auch: versaut, zotig

Auto brummbrumm (SglW) n Auto (Kindersprache)

Auto brummbrumm (SglW) n Auto (Kindersprache)

Auto Tuttut (SglW) n Auto (Kindersprache)

Auto Tuttut (SglW) n Auto (Kindersprache)

Auto Tüttüt (SglW) n Auto (Kindersprache)

Auto Tüttüt (SglW) n Auto (Kindersprache)

Badestuom, -stüöms m Badestube, Badezimmer

Badéstú~´øm, -st´ü~ô´mß m Badestube, Badezimmer

Balla (SglW) m Ball [Willt wi Balla spiëlen? – Wollen wir Ball spielen?] (Kindersprache)

Ballá (SglW) m Ball [Willt wi Ballá spí~élén? – Wollen wir Ball spielen?]

ballüsig   unmäßig groß, aufgeblasen

ballüsích   unmäßig groß, aufgeblasen

baselig [baseliger, am baseligsten] überstürzt, unvorsichtig, schludrig, ungeschickt

basélích [basélígé:, ám basélíchßtén] überstürzt, unvorsichtig, schludrig, ungeschickt

bedrieten [bedrietede, bedrietet) beschmutzen (derb)

bédrietén [bédrietédé, bédrietét) beschmutzen (derb)

Begräfnis,     -se n Begräbnis (alt; heute meist:Begräbnis)

Béchr´äfníß,     -é n Begräbnis (alt; heute meist:Begräbnis)

bekladdern [bekladderde, bekladdert] bekleckern

békladdé:n [békladdé:dé, békladdé:t] bekleckern

Bello (SglW) m großer Mann, große Sache [He häff ‘n Steent haugeplöget, dat was ‘n gewaltigen Bello. – Er hat einen Stein hochgepflügt, der war ein gewaltiger Bello (= der war sehr groß).]

Bello (SglW) m großer Mann, große Sache [He häff ‘n Steent haugéplöögét, dát waßß ‘n chéwáltígén Bello. – Er hat einen Stein hochgepflügt, der war ein gewaltiger Bello (= der war sehr groß).]

bieplögen [plögde (auch: plögede) bie, bieplögt (auch: bieplögét)] dazupflügen [die letzte Furche; der Bauer, der bei nachbarten Ackerflächen als zweiter pflügt, pflügt die Trennfurche und damit den Boden auf sein Feld – bei langen Grenzen eine merkliche Vergrößerung seines Ackers. Kann Grund für Streit sein.]

bieplögén [plöchdé (auch: plögédé) bie, bieplöcht (auch: bieplögét)] dazupflügen [die letzte Furche; der Bauer, der bei benachbarten Ackerflächen als zweiter pflügt, pflügt die Trennfurche und damit den Boden auf sein Feld – bei langen Grenzen eine merkliche Vergrößerung seines Ackers. Kann Grund für Streit sein.]

Blänke, -n  f  flache Senke, die zeitweise (meist im Winter) Wasser gefüllt ist. Größere Blänken eignen sich bei Frost oft sehr gut zum Schlittschuhlaufen. (s.a. Siedenis)

Bl´änké, -n  f  flache Senke, die zeitweise (meist im Winter) Wasser gefüllt ist. Größere Blänken eignen sich bei Frost oft sehr gut zum Schlittschuhlaufen. (s.a. Ssiedéníß)

Blaulecht (SglW) n Blaulicht (an Rettungsfahrzeugen etc.) [De is mit Blaulecht weggkuemmen. – Der ist mit Blaulicht weggekommen (= ins Krankenhaus gekommen).][Denn häbbt se mit Blaulecht un Tatütata afhalt. – Den haben sie mit Blaulicht und Martinshorn abgeholt (und zur Polizeiwache gebracht).]

Blaulécht (SglW) n Blaulicht (an Rettungsfahrzeugen etc.) [De ißß mít Blaulécht wéchkú~émmén. – Der ist mit Blaulicht weggekommen (= ins Krankenhaus gekommen).][Denn häbbt ßé mít Blaulécht unn Tátütáta affhalt. – Den haben sie mit Blaulicht und Martinshorn abgeholt (und zur Polizeiwache gebracht).]

Blotäöderken, -kes n   Blutäderchen, Besenreiser [Se hadde füerraude Backen mit Blotäöderkes.  – Sie hatte feuerrote Backen mit Besenreisern.]

Blotôdé:kén, -kéß n   Blutäderchen, Besenreiser [Sse hadde fü~é:raudé Backén mít Blotôdé:kéß. – Sie hatte feuerrote Backen mit Besenreisern.]

brandgefäöhrlick brandgefährlich; sehr gefährlich

brándchéfôh:lick brandgefährlich; sehr gefährlich

Breefwaoge, -n f Briefwaage

Breefwøgé, -n f Briefwaage

Bruutpennig, -e m Brautpfennig (Mädchen sammelten über Jahre Pfennigmünzen, um sich davon ihre Brautschuhe zu kaufen. Das Bezahlen mit kiloweise Kupfermünzen war bei den Schuhhändlern nicht gern gesehen.)

Bruutpenních, -pennígé m Brautpfennig (Mädchen sammelten über Jahre Pfennigmünzen, um sich davon ihre Brautschuhe zu kaufen. Das Bezahlen mit kiloweise Kupfermünzen war bei den Schuhhändlern nicht gern gesehen.)

Buerntrampel (SchimpfW)(Pl = Sgl) m Bauerntrampel, ungeschickter Tollpatsch

Bu~é:ntrámpél (SchimpfW)(Pl = Sgl) m Bauerntrampel, ungeschickter Tollpatsch

buffken [buffkede, buffket] tief husten, husten bei starken Erkältungen (auch: bluffken)

buffkén [buffkédé, buffkét] tief husten, husten bei starken Erkältungen (auch: bluffkén)

buomdrüöwer  obendrüber

buomdrüöwer  obendrüber

Buuk-Aua (SglW) n (?) Bauch-Aua, Bauchschmerzen (Kindersprache)

Buuk-Aua (SglW) n (?) Bauch-Aua, Bauchschmerzen (Kindersprache)

Dagg, Dage m Tag [mit wat vön ´n Dagg kuemmen – mit etwas herausrücken, ein Geständnis machen][vör Dagg un Dage upstaohn – sehr früh aufstehen][unner Dage arbeiden – unter Tage arbeiten][Et wätt Dagg. – Es wird Tag.][up siene ollen Dage – auf seine alten Tage, in seinem Alter][in ‘n Dagg harin liäben – in den Tag hinein leben, seine Zeit planlos vertrödeln] [Dat duert ewig un drei Dage. – Das dauert ewig und drei Tage, das dauert sehr lange.]

Dách, Dagé m Tag [mít watt f´ôn ´n Dach kú~émén – mit etwas herausrücken, ein Geständnis machen][f´ô: Dách unn Dagé uppstøhn – sehr früh aufstehen][unné: Dagé a:beidén – unter Tage arbeiten][Ett wätt Dách. – Es wird Tag.][upp ßiené ollén Dagé – auf seine alten Tage, in seinem Alter][ín ‘n Dách hárín lí~´äbén – in den Tag hinein leben, seine Zeit planlos vertrödeln][Datt duu~é:t ewích unn drei Dagé. – Das dauert ewig und drei Tage, das dauert sehr lange.]

dautbieten [beet daut, dautbiëten]   totbeißen

dautbietén [beet daut, dautbí~étén]   totbeißen

dautschiämen [sick] [schiämde sick daut, häff sick dautschiämt]   sich totschämen, sich sehr schämen

dautschí~´ämén [ßick][schí~´ämdé ßick daut, häff ßick dautschí~´ämt] sich totschämen, sich sehr schämen

dautschweeten [schweet’e daut, dautschweet’] totschwitzen, sehr stark schwitzen  [De häbbt sick bie dat schwüle Wiär baole dautschweet’.  –  Die haben sich bei  dem schwülen Wetter fast totgeschwitzt.]

dautschweetén [schweet’é daut, dautschweet’] totschwitzen, sehr stark schwitzen  [De häbbt ßick bie dát schwülé Wí~´ä: bølé dautschweet’.  –  Die haben sich  bei dem schwülen Wetter fast totgeschwitzt.]

debiehäörn [häörde debie, debiehäört] dazugehören [Dat häört debie.  –  Das gehört dazu.]

débiehô:n [hô:dé débie, débiehô:t] dazugehören [Dát hô:t débie.  –  Das gehört dazu.]

dedüörmüeten [moss dedüör, dedüörmosst] [(da)durchmüssen]  weggehen  [Wi müet’ dedüör, et is all nao teihn. – Wir müssen (nach Hause) gehen, es ist schon nach zehn.]

déd´ü~´ô:m´ü~étén [møßß déd´ü~´ô:, déd´ü~´ô:- møßßt]  [(da)durchmüssen]  weggehen  [Wi m´ü~ét’ déd´ü~´ô:, ett ißß all nø teihn. – Wir müssen (nach Hause) gehen, es ist schon nach zehn.]

defendeeren [sick -] [defendeerde sick, häff sick defendeert] sich rausreden, sich verteidigen [Brücks di gar nich te defendeern! – Brauchst dich gar nicht rausreden!]

deféndee~é:n [ßick -] [deféndee~é:de ßick, häff ßick deféndee~é:t] sich rausreden, sich verteidigen [Brückß di cha: ních té defendee~é:n! – Brauchst dich gar nicht rausreden!]

dichte   dicht, nahe  [Se wäörn all ganz dichte an dat Huus rankuemmen.  –  Sie waren schon ganz nahe an das Haus herangekommen.] (auch: dicht)

díchté   dicht, nahe  [Sse wô:n all chánz díchté án dát Huuß rankuemmen.  –  Sie waren schon ganz nahe an das Haus herangekommen.] (auch: dícht)

Draimstaken (Pl = Sgl)(SchimpfW) m Traumtänzer, Spinner

Draimstakén (Pl = Sgl)(SchimpfW) m Traumtänzer, Spinner

Dreiplattenhärd, -e m Dreiplattenherd (Kochmaschine mit 3 Kochplatten)

Dreiplatténhä:d, -é m Dreiplattenherd (Kochmaschine mit 3 Kochplatten)

Driffte (SglW?)  f  Eile; Antrieb, Motivation [De häff kinne Driffte. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.][Dat häff kinne Driffte mit denn Updragg. –  Das hat  keine Eile mit dem Auftrag.]

Driffté (SglW?)  f  Eile; Antrieb, Motivation [De häff kinné Driffté. – Der hat keinen Antrieb, der ist lustlos.][Dát häff kinné Driffté mít denn Uppdrách. –  Das hat  keine Eile mit dem Auftrag.]

drüge leggen [leggde drüge, drügeleggt] trockenlegen, die Windeln wechseln

drügé leggén [léchdé drügé, drügélécht] trockenlegen, die Windeln wechseln

drupppassen [pöss (auch: passde) drupp, drupppasst] draufpassen [De Breef is te lang, de päss up eene Siete nich drupp. – Der Brief ist zu lang, der passt auf eine Seite nicht drauf.]

drupppaßßén [pôßß (auch: páßdé) drupp, drupppaßßt] draufpassen [De Breef ißß té láng, de päßß upp eené Ssieté ních drupp.- Der Brief ist zu lang, der passt auf eine Seite nicht drauf.]

druppstaohn [stönd drupp, druppstaohn] draufstehen [Ick konn nich men liäsen, wat up denn Graffsteent druppstönd. – Ich konnte nicht mehr lesen, was auf dem Grabstein draufstand.]

druppstøhn [st´ônd drupp, druppstøhn] draufstehen [Ick kønn ních mén lí~´äsén, wát upp denn Chraffsteent druppst´ônd. – Ich konnte nicht mehr lesen, was auf dem Grabstein draufstand.]

dullereern [dullereerde, dullereert]  toben, poltern, wüten (s.a. dullern)

dulléreern [dulléreerdé, dulléreert]  toben, poltern, wüten (s.a. dullé:n)

Duorken (Pl = Sgl) n (?) Gewitterwolke (alt)

Dú~´ø:kén (Pl = Sgl) n (?) Gewitterwolke (alt)

düör’neenergeraon [gerott’e düör’neener, is düör’neenergerott’] durcheinandergeraten

d´ü~´ô:’neené:chérøøn [chérøtt’é d´ü~´ô:’neené:, ißß d´ü~´ô:’neené:chérøtt’] durcheinandergeraten

Düstern (SglW) (?) Dunkeln [He is in ‘n Düstern nao Huus kuemmen. – Er ist im Dunkeln nach Hause gekommen.]

Düüßté:n (SglW) (?) Dunkeln [He ißß ín ‘n Düüßté:n n´ø Huuß kú~émmén. – Er ist im Dunkeln nach Hause gekommen.]

dwiärsversett’ querversetzt (z.B. bei einer versetzten Straßenkreuzung: eine der Straßen führt versetzt geradeaus, man muss also kurz nacheinander zweimal abbiegen)

dwí~´ä:ßfé:ßett’ querversetzt (z.B. bei einer versetzten Straßenkreuzung: eine der Straßen führt versetzt geradeaus, man muss also kurz nacheinander zweimal abbiegen)

`et das (unbetont) [De häff ‘et gröttste Huus. – Der hat das größte Haus.] (auch: ‘at)

`ét das (unbetont) [De häff `ét chrôttßté Huuß. Der hat das größte Haus.] (auch: ‘át)

eenig wärn [würd eenig, sind eenig wurden] einig werden (nur pluralisch) [De konnen sick nich eenig wärn. – Die konnten sich nicht einig werden.] (s.a. eenigen)

eeních wä:n [w´ü:d eeních, ßínd eeních wu:dén] einig werden (nur pluralisch) [De kønnén ßíck ních eeních wä:n. – Die konnten sich nicht einig werden.] (s.a. eenígén)

elennig elendig [He is elennig up de Schnute fallen. – Er ist elendig auf die Schnauze gefallen.]

elenních elendig [He ißß elenních upp dé Schnuté fallén. – Er ist elendig auf die Schnauze gefallen.]

Emmerrand, -ränder  m   Eimerrand

Emmé:ránd, -r´ändé:  m   Eimerrand

enkelt einzeln (selten; meist: enzeln)

énkélt einzeln (selten; meist: énzeln)

Enkepott, -pötte m Tintenfass (alt)(meist: Dintenfatt)

Énképøtt, -pôtté m Tintenfass (alt)(meist: Dínténfatt)

`et   das (unbetont)  [De häff ‘et gröttste Huus.  – Der hat das größte Haus.] (auch: ‘at)

`ét das (unbetont) [De häff `ét chrôttßté Huuß. Der hat das größte Haus.] (auch: ‘át)

Fachspraoke, -n  f  Fachsprache

Fáchsprøké, -n  f  Fachsprache

Feebermiäten (SglW)  n   Fiebermessen [Jeden Dagg dat Feebermiäten, dat moss sien.  –  Jeden Tag das Fiebermessen, das musste sein.]

Feebé:mí~´ätén (SglW)  n   Fiebermessen [Jedén Dách dát Feebé:mí~´ätén, dát møßß ßien.  –  Jeden Tag das Fiebermessen, das musste sein.]

fösselig gängelig, bevormundend, bestimmend [Bie de moss ‘e uppassen, dat is ne ganz fösselige. – Bei der musst du aufpassen, das ist eine ganz bestimmende.]

fôßßélích gängelig, bevormundend, bestimmend [Bie de møßß ‘é upppaßßén, dát ißß né chánz fôßßélígé. – Bei der musst du aufpassen, das ist eine ganz bestimmende.]

Fröhstücksdischk, -e m Frühstückstisch [Wi satten jüst an ‘n Fröhstücksdischk. – Wir saßen gerade am Frühstückstisch.]

Fröhstückßdíschk, -é m Frühstückstisch [Wi ßattén j´üst án ‘n Fröhstückßdíschk. – Wir saßen gerade am Frühstückstisch.]

Fuchtel (SglW)  f   Fuchtel [De stönd bi siene Frau mächtig unner de Fuchtel.  –  Der stand bei seiner Frau sehr unter der Fuchtel.]

Fúchtél (SglW)  f   Fuchtel [De st´ônd bi ßiené Frau m`ächtích unné: dé Fúchtél.  –  Der stand bei seiner Frau sehr unter der Fuchtel.]

Füerwiährkapelle, -n  f  Feuerwehrkapelle (neben dem Blasorchster Frohsinn die zweite Blaskapelle in Riesenbeck)

Fü~é:wí~´äh:kápellé, -n  f  Feuerwehrkapelle (neben dem Blasorchster Frohsinn die zweite Blaskapelle in Riesenbeck)

Gang, Gänge m Gang [wat in Gang setten – etwas in Gang setzen, etwas einschalten][De Piepe in Gang setten – die Pfeife anzünden] [mit wat in ‘e Gänge kuemmen – mit etwas in die Gänge kommen, mit etwas (schwerfällig) beginnen] (s.a. Gank)

Cháng, Ch´ängé m Gang [wát ín Cháng ßettén – etwas in Gang setzen, etwas einschalten][De Piepé ín Cháng ßettén – die Pfeife anzünden] [mít wát ín ‘é Ch`ängé kú~émmén – mit etwas in die Gänge kommen, mit etwas (schwerfällig) beginnen] (s.a. Chánk)

Geschenkpapier, -e  n Geschenkpapier

Chéschénkpápí~é:, -pápí~éré  n  Geschenkpapier

Giälsucht (SglW) f Gelbsucht

Chí~´älßúcht (SglW) f Gelbsucht

giënste Giëgenden   entfernteste Gegenden

chí~énßté Chí~égéndén   entfernteste Gegenden

glaiben [gloffde, glofft] glauben (auch: glaiwen) (in Redensarten auch eingeschliffen ohne “g”: “Dat laif ick nich.” – Das glaub ich nicht.) [Dat glaiwick för di mit. – Das glaube ich für dich mit, davon bin ich felsenfest überzeugt, auch wenn du es nicht glauben willst.] [Kiär(l) glöffs ‘e! – Kerl glaubst du (= also glaubst du! (= Ausruf der Entrüstung).]

chlaibén [chløffdé, chløfft] glauben (auch: chlaiwén) (in Redensarten auch eingeschliffen ohne “ch”: “Datt laif ick ních.” – Das glaub ich nicht.) [Datt chlaiwick f´ô: di mít. – Das glaube ich für dich mit, davon bin ich felsenfest überzeugt, auch wenn du es nicht glauben willst.] [Kí~´ä:(l) chlôffs ‘é! – Kerl glaubst du (= also glaubst du! (= Ausruf der Entrüstung).]

goldbesett’     goldbesetzt

ch´øldbéßett’      goldbesetzt

graute Stücke up eenen haolen große Stücke auf jemanden halten, viel von jemandem halten [De höllden alle graute Stücke up denn Jopp. – Die hielten alle viel von (dem) Josef.]

chrauté Stücké upp eenén hølén große Stücke auf jemanden halten, viel von jemandem halten [De hôlldén allé chrauté Stücké upp dén Jøpp. – Die hielten alle viel von (dem) Josef.]

häbben küennen [konn häbben, häff häbben konnt]  haben können, ertragen können [Dat kanns ‘e an ‘e Tiähne nich häbben.  –  Das kannst du an den Zähnen nicht haben, das ist unerträglich.][Ick kann ‘t nich men häbben.  –  Ich kann es nicht mehr ertragen.]; bekommen, erhalten [Kann ick dat Auto häbben?  –  Kann ich das Auto haben, kann ich das Auto bekommen?]

häbbén kü~ennén [kønn häbbén, häff häbbén kønnt]  haben können, ertragen können [Dát kannß ‘é án ‘é Tí~´ähné ních häbbén.  –  Das kannst du an den Zähnen nicht haben, das ist unerträglich.][Ick kann ‘t ních mén häbbén. – Ich kann es nicht mehr ertragen.]; bekommen, erhalten [Kann ick dát Auto häbbén?  –  Kann ich das Auto haben, kann ich das Auto bekommen?]

Häckselholt (SglW) n Häckselholz (durchgehäckseltes Holz, wird z.B. zum Mulchen in Beeten, als Wegestreu oder zum Anfeuern genutzt)

Häckßélh´ølt (SglW) n Häckselholz (durchgehäckseltes Holz, wird z.B. zum Mulchen in Beeten, als Wegestreu oder zum Anfeuern genutzt)

Haipken Elend Häufchen Elend [De Bäänd is bloß no’ ‘n Haipken Elend. – Der Bernd ist nur noch ein Häufchen Elend (= er ist in einem beklagenswerten Zustand).]

Haipkén Elénd Häufchen Elend [De Bäänd ißß bloß n´ø’ ‘n Haipkén Elénd. – Der Bernd ist nur noch ein Häufchen Elend (= er ist in einem beklagenswerten Zustand).]

Handwiärksburschke, -n m Handwerksbursche

Hándwí~´ä:kßbúrschké, -n m Handwerksbursche

Handwiärksgeselle, -n m     Handwerksgeselle

Hándwí~´ä:kßchéßellé, -n m     Handwerksgeselle

Haorfussen (Pl = Sgl) m Haarbüschel, Haarsträhne

Høø:fußßén (Pl = Sgl) m Haarbüschel, Haarsträhne

hauchtefriäde hochzufrieden

hauchtéfrí~´ädé hochzufrieden

hauchverdennt hochverdient

hauchfé:dennt hochverdient

Heckschiebe, -n f Heckscheibe (Auto)

Heckschiebé, -n f Heckscheibe (Auto)

hengeiten [güöt hen, henguoten] hingießen [Dat Beet wass sowat vön utdrügt, dat ick dao ‘ne ganze Geitkanne vull Water hengeiten moss. – Das Beet war sowas von (= dermaßen) ausgetrocknet, dass ich da eine ganze Gießkanne voll Wasser hingießen musste.]

héncheitén [ch´ü~´ôt hén, hénchú~´øtén] hingießen [Dát Beet wass ßowát f´ôn utdrücht, dát ick dø ‘né chánzé Cheitkanné full Waté: héncheitén møßß.- Das Beet war sowas von (= dermaßen) ausgetrocknet, dass ich da eine ganze Gießkanne voll Wasser hingießen musste.]

herunnerschmieten [schmeet herunner, häff herunnerschmiëten] herunterschmeißen (derb), herunterwerfen

hérunné:schmietén [schmeet hérunné:, häff hérunné:schmí~étén] herunterschmeißen (derb), herunterwerfen

herutfischken [fischkede herut, herutfischket]    herausfischen [De fischkede sick immer dat Beste herut. – Der fischte sich immer das Beste heraus.]

hérutfíschkén [físchkédé hérut, hérutfíschkét]    herausfischen [De físchkédé ßick immé: dát Béßte hérut. – Der fischte sich immer das Beste heraus.]

Hesemännken, -kes n Schmächtling, schwächlicher, unscheinbarer Mann (auch: Heesemännken, Hissemännken, Heemelmännken)

Hesémännkén, -kéß n Schmächtling, schwächlicher, unscheinbarer Mann (auch: Heesémännkén, Hissémännkén, Heemélmännken)

Hiëraoterie (SglW)  f   Heiraterei  [Dat is alle wat mit de Hiëraoterie!  –  Das ist alles was mit der Heiraterei!]

Hí~érøtérie (SglW)  f   Heiraterei  [Dát ißß allé wát mít de Hí~érøtérie!  –  Das ist alles was mit der Heiraterei!]

Hillgenhüsken, -kes  n  Heiligenhäuschen (Schutzhäuschen für eine Madonnen- oder Heiligenfigur); auch: Heiligenhüsken,  Prossjonshüsken

Hillgénhüßkén, -kéß  n  Heiligenhäuschen (Schutzhäuschen für eine Madonnen- oder Heiligenfigur); auch: Heilígénhüßkén, Prøßßjonßhüßkén

Hinner, -s (?)  m (?)  Hinderungsgrund [Dat is ‘n Hinner för mie. – Das ist ein Hinderungsgrund für mich.]

Hinné:, -ß (?)  m (?)  Hinderungsgrund [Dát ißß ‘n Hinné: f´ô: mie. – Das ist ein Hinderungsgrund für mich.]

Hochtietsgast, -gäste  m   Hochzeitsgast

H´øchtietßcháßt, -ch´äßté  m   Hochzeitsgast

höggerkleien [kleiede högger, höggerkleiet] höherklettern

hôggé:klei~én [klei~édé hôggé:, hôggé:klei~ét] höherklettern

Holt kleiben [kloffde Holt, Holt klofft]  Holz spalten  [Et wäör te natt to ‘t Holt kleiben.  –  Es war zu nass zum Holz hacken.]

H´ølt kleibén [kløffdé H´ølt, H´ølt kløfft]  Holz spalten [Ett wô: té natt to ‘t H´ølt kleibén.  –  Es war zu nass zum Holz hacken.]

Ieligeret (SglW) n  Eiligeres  [He hadde nicks Ieligeret te doon äs dat faorts wiedertevertällen. –  Er hatte nichts Eiligeres zu tun als das sofort weiterzuerzählen.]

Ielígérét (SglW) n  Eiligeres  [He haddé nickß Ielígérét té doon äßß dát fø:tß wiedé:téfé:tällén. –  Er hatte nichts Eiligeres zu tun als das sofort weiterzuerzählen.]

iesgries eisgrau (z.B. Augenfarbe)

ießchrieß eisgrau (z.B. Augenfarbe)

inhaolen [höll(de) in, inhaolen] einhalten [De Maoten mossen genau inhaolen wärn. – Die Maße mussten genau eingehalten werden.]

ínhølén [hôll(dé) ín, ínhølén] einhalten [De Møtén møßßén chénau ínhølén wä:n. – Die Maße mussten genau eingehalten werden.]

inschriëbener Breef, inschriëbene Breewe  m  eingeschriebener Brief [De Breef hadde ‘n rauden Upkliëwer, dao konn m’ all vön Wieten seihn, dat ‘n inschriëbenen Breef waör.  –  Der Brief hatte einen roten Aufkleber, da konnte man schon von Weitem sehen, dass das ein eingeschriebener Brief war.]

ínschrí~ébéné: Breef, ínschrí~ébéné Breewé  m  eingeschriebener Brief [De Breef haddé ‘n raudén
Úpklí~éwé:, dø kønn m’ all f´ôn Wietén ßeihn, dát ‘n ínschrí~ébénén Breef wô:.  –  Der Brief hatte einen roten Aufkleber, da konnte man  schon von Weitem sehen, dass das ein eingeschriebener Brief war.]

inviteern     [inviteerde, inviteert] einladen [He würd to eenen Besök inviteert. – Er wurde zu einem Besuch eingeladen.]

ínwítee~é:n [ínwítee~é:dé, ínwítee~é:t]    einladen [He w´ü~é:d to eenén Béßök inwítee~é:t. – Er wurde zu einem Besuch eingeladen.]

kalwerig sehr unruhig, unstet [kalwerig Wiär – stark bewölkt, viele jagende Wolken](alt)

kálwérích sehr unruhig, unstet [kálwérích Wí~´ä: – stark bewölkt, viele jagende Wolken](alt)

kaole Hand, kaole Hande (f) (kalte Hand) Metallzange zum Abheben heißer Töpfe vom Herd

kølé Hánd, kølé Hándé (f) (kalte Hand) Metallzange zum Abheben heißer Töpfe vom Herd

kaputtböten [bott’e kaputt, kaputtbott’] kaputtbrennen; sinnlos zerstören [He häff sick denn Kiëdel kaputtbott’.  –  Er hat sich den Kessel kaputtgebrannt (= er  hat sich totgesoffen.]

káputtbötén [bøtt’é káputt, káputtbøtt’ ] kaputtbrennen; sinnlos zerstören [He häff ßick denn Kí~édél káputtbøtt’.  –  Er hat sich den Kessel kaputtgebrannt (= er hat sich totgesoffen.]

Katafalk, -e  m  Katafalk (Gestell / Unterbau für die Aufbahrung Verstorbener). Der in der Riesenbecker St. Kalixtus-Kirche bis etwa 1960 verwendete Scheinsarg (s. “Lüegensarg”) wurde zwar auch als Katafalk bezeichnet, ist aber eigentlich eher eine “Tumba” (lateinisch: “Grab”). Während der Trauergottesdienste stand der Lüegensarg (“Lüege”, weil der Verstorbene nicht in dieser Sargattrappe lag), bedeckt mit einem schwarzen Tuch, vor dem Altar. Der Ausdruck “Tumba” war in Riesenbeck nicht geläufig, wohl aber z.B. im südlichen Münsterland.

Kátáfálk, -é  m  Katafalk (Gestell / Unterbau für die Aufbahrung Verstorbener). Der in der Riesenbecker St. Kalixtus-Kirche bis etwa 1960 verwendete Scheinsarg (s. “L´ü~égénßa:k”) wurde zwar auch als Katafalk bezeichnet, ist aber eigentlich eher eine “Tumba” (lateinisch: “Grab”). Während der Trauergottesdienste stand der Lüegensarg (“Lüege”, weil der Verstorbene nicht in dieser Sargattrappe lag), bedeckt mit einem schwarzen Tuch, vor dem Altar. Der Ausdruck “Tumba” war in Riesen beck nicht geläufig, wohl aber z.B. im südlichen Münsterland.

Kerkenchor, -chöre  m  Kirchenchor

Ké~á:kénkø:, -köré  m  Kirchenchor

Kerkenzeitung, -en  f  (katholische) Kirchenzeitung (“Kirche und Leben”)

Ké~á:kénzeitúng, -én  f  katholische Kirchenzeitung (“Kirche und Leben”)

Kerktiet (SglW) f Kirchzeit, Messzeit

Ké~á:ktiet (SglW) f Kirchzeit, Messzeit

Kerl, -s (auch: -e) m Kerl [Dat is ‘n gueden Kerl – wenn ‘e schlöpp. – Das ist ein guter Kerl – wenn er schläft.][Ker(l) no’ maol! – Kerl noch mal! (Ausruf der Entrüstung, Überraschung o.ä.)]

Ké~á:l, -ß (auch: -é) m Kerl [Datt ißß ‘n chú~édén Ké~á:l – wenn ‘é schlôpp. – Das ist ein guter Kerl – wenn er schläft.][Ké~á:(l) n´ø’ møl! – Kerl noch mal! (Ausruf der Entrüstung, Überraschung o.ä.)]

Kikerikie – Hahn, Kikerikie – Hähne m Hahn (Kindersprache)

Kíkéríkie – Hahn, Kikerikie – Hähné m Hahn (Kindersprache)

kipp [up kipp stellen] auf kipp stellen, (ein Fenster) schrägstellen [Dat Fenster steiht up kipp. – Das Fenster ist schräg geöffnet.]

kipp [upp kipp stellén] auf kipp stellen, (ein Fenster) schrägstellen [Dát Fénßté: steiht upp kipp. – Das Fenster ist schräg geöffnet.]

klaor un dütlick klar und deutlich (Betonung durch Verdoppelung)

klø: ún dütlick klar und deutlich (Betonung durch Verdoppelung)

Klattke, -n f [SchimpfW] unordentliche Frau, schmutzige Frau

Klattké, -n f [SchimpfW] unordentliche Frau, schmutzige Frau

Kliärterdingen, -er n Kinderrassel (die nervig klingt); nerviges Mädchen (SchimpfW)

Klí~´ä:té:díngén, -é: n Kinderrassel (die nervig klingt); nerviges Mädchen (SchimpfW)

Kluckhenne, -n  f   Glucke (s.a. Kluckske)

Kluckhenné, -n  f   Glucke (s.a. Kluckßké)

Kluckhenne, -n  f  (SchimpfW)  Glucke, übertrieben fürsorgliche Mutter

Kluckhenné, -n  f  (SchimpfW) Glucke, übertrieben fürsorgliche Mutter

knallgiäl knallgelb, schrillgelb

knallchí~´äl knallgelb, schrillgelb

Knapp, Knäppe (?) m  Stück Land (auf der Spitze eines Hügels?) [selten]; meist: Knäppken

Knapp, Knäppé (?) m  Stück Land (auf der Spitze eines Hügels?) [selten]; meist: Knäppkén

Kneihacke, -n  f   Kniekehle

Kneihacké, -n  f   Kniekehle

Kodäckkodäck (SglW) n Schwein (Kindersprache)

Kodäckkodäck (SglW) n Schwein (Kindersprache)

Kreisstraote, -n  f  Kreisstraße

Kreißstrøté, -n  f  Kreisstraße

Krüekelerie (SglW) f Kränkelei

Kr´ü~ékélérie (SglW) f Kränkelei

krüekelig kränklich, hinfällig

kr´ü~ékélích kränklich, hinfällig

krumm leggen [sick – -] [leggde sick krumm, häff sick krumm leggt]  sich krumm legen, sich mit aller Kraft für etwas einsetzen [De Lüe, de häbbt sick fröher för iähre Blagen krumm leggt. –  Die Leute, die haben sich früher für ihre Kinder krumm gelegt (= die haben sehr hart für ihre Kinder gearbeitet).]

krumm leggén [ßick – -] [léchdé ßick krumm, häff ßick krumm lécht]  sich krumm legen, sich mit aller Kraft für etwas einsetzen [De Lü~é, de häbbt ßick fröhé: f´ô: í~´ähré Blagén krumm lécht. – Die Leute, die haben sich früher für ihre Kinder krumm gelegt (= die haben sehr hart für ihre Kinder gearbeitet).]

krumm maken [sick – -] [mök sick krumm, häff sick krumm makt]  sich krumm machen, sich mit aller Kraft für etwas einsetzen [De Bäärnd, de mök sick för sienen Fußballverein krumm.  –  Der Bernd, der machte sich für seinen Fußballverein krumm (= Bernd tat alles für den Fußballverein).]

krumm makén [ßick – -] [mök ßick krumm, häff ßick krumm makt]  sich krumm machen, sich mit aller Kraft für etwas einsetzen [De Bää:nd, de mök ßick f´ô: ßienén Fußballvé:ein krumm.  –  Der Bernd, der machte sich für seinen Fußballverein krumm (= Bernd tat alles für den Fußballverein).]

Kuoperdack, -däcker n Kupferdach

Kú~´øpé:dack, -däcké: n Kupferdach

kutschken [kutschkede, kutschket] kutschen, mit der Kutsche (auch: Auto) fahren (meist abfällig)

kútschkén [kútschkédé, kútschkét]    kutschen, mit der Kutsche (auch: Auto) fahren (meist abfällig)

Lämpi (SglW) n Lampe [Mama mäck Lämpi an. – Mama macht die Lampe an (dann hast du keine Angst im Dunkeln).] (Kindersprache)

L´ämpi (SglW) n Lampe [Mámá mäck L´ämpi án. – Mama macht die Lampe an (dann hast du keine Angst im Dunkeln).] (Kindersprache)

laupen [löp (auch: loppde), häff (auch: bin, is) loppt (auch: laupen)] laufen [mit een’ laupen – mit jemandem gehen, befreundet sein][Schlittschoh laupen – Schlittschuh laufen][Lao ‘t doch laupen, wu ‘t will. – Lass es doch laufen, wie es will.]; verlaufen (in der Redensart: Dat is in ‘n Sand laupen. – Das ist im Sand verlaufen, das war vergebens.)[De Blagen sind (auch: häbbt) guet laupen. – Die Kinder sind gut gelaufen.] [Dat is helle guet laupen. – Das ist sehr gut gelaufen, das hat sehr gut geklappt.][Ick löp up ‘t lesste mit Reinhild. – Ich war hochschwanger mit Reinhild.][He is nich wier an ‘t Laupen kuemmen. – Er ist nicht wieder ans Laufen gekommen, er ist bettlägerig geblieben (auch: gestorben).][De löp mi dauernd vör de Beene. – Der lief mir ständig vor den Beinen, der war ständig im Weg.]; gehen [te Fote nao Mönster laupen – zu Fuß nach Münster gehen]

laupén [lööp (auch: løppdé), häff (auch: bín, ißß) løppt (auch: laupén)] laufen [mít een’ laupén – mit jemandem gehen, befreundet sein][Schlittschoh laupén – Schlittschuh laufen][Lø ‘t d´øch laupén, wu ‘t will. – Lass es doch laufen, wie es will.]; verlaufen (in der Redensart: Datt ißß ín ‘n Sánd laupén. – Das ist im Sand verlaufen, das war vergebens.)[De Blagén ßínd (auch: häbbt) chú~ét laupén. – Die Kinder sind gut gelaufen.] [Datt ißß hellé chú~ét laupén. – Das ist sehr gut gelaufen, das hat sehr gut geklappt.][Ick löp upp ‘t leßßté mít Reinhild. – Ich war hochschwanger mit Reinhild.][He ißß ních wí~é: án ‘t Laupén ku~emmén. – Er ist nicht wieder ans Laufen gekommen, er ist bettlägerig geblieben (auch: gestorben).][De löp mi dau~é:nd f´ô: dé Beené. – Der lief mir ständig vor den Beinen, der war ständig im Weg.]; gehen [té Foté n`ø M´ônßté: laupén – zu Fuß nach Münster gehen]

Liäbensgeister (PlW) Lebensgeister [de Liäbensgeister kiährden trügge – die Lebensgeister kehrten zurück]

L´i~´äbenßcheißté: (PlW) Lebensgeister [de Lí~´äbénßcheißté: kí~´äh:den trüggé – die Lebensgeister kehrten zurück]

liäbensgraut lebensgroß

lí~´äbénßchraut lebensgroß

luten [lutede, lut’]     lauten (selten) [De hadde so ‘n Namen, de lutede ganz komischk. – Der hatte so einen Namen, der lautete ganz komisch.]

lutén     [lutédé, lut’] lauten (selten) [De haddé ßø ‘n Namén, de lutédé chánz komíschk. – Der hatte so einen Namen, der lautete ganz komisch.]

Mäh-Lämmken, -kes n Mäh-Lämmchen (Kindersprache)

Mäh-Lämmkén, -kéß n Mäh-Lämmchen (Kindersprache)

Mäh-Schäöpken, -kes n Mäh-Schäfchen (Kindersprache)

Mäh-Schôpkén, -kéß n Mäh-Schäfchen (Kindersprache)

malträteern [malträteerde, malträteert] malträtieren, peinigen, drangsalieren, schinden, schikanieren

máltr´ätee~é:n [máltr´ätee~é:de, máltr´ätee~é:t] malträtieren, peinigen, drangsalieren, schinden, schikanieren

Mannelsuum, -süme m      Mantelsaum

Mannélßuum, -ßüme m      Mantelsaum

Messfahl, -e m (?) Misthaufen (säuberlich und möglichst senkrecht aufgeschichtet; meist auch verdichtet); auch: Messfaht

Meßßfahl, -é m (?) Misthaufen (säuberlich und möglichst senkrecht aufgeschichtet; meist auch verdichtet); auch: Meßßfaht

Miälkemmer (-s oder Pl = Sgl) m Milcheimer

Mí~´älkemmé: (-ß oder Pl = Sgl) m Milcheimer

miedsam rar; zurückgezogen

miedsam rar; zurückgezogen

minn klein [‘n minn Wichtken – ein kleines (kleingewachsenes) Mädchen]

minn klein [‘n minn Wíchtkén – ein kleines (kleingewachsenes) Mädchen]

Möhersblatt (SglW)  n  Mütterblatt, Mütterzeitschrift (Zeitschrift der kfd)

Möhé:ßblatt (SglW)  n  Mütterblatt, Mütterzeitschrift (Zeitschrift der kfd)

Mottke (SglW) f Morast, Schlamm [De Blagen sind vön buom bis unnen veräöst, de häbbt wier in ‘e Mottke siäten te spiëlen. – Die Kinder sind von oben bis unten verdreckt, die haben wieder im Schlamm (gesessen zu spielen) gespielt.]

Møttké (SglW) f Morast, Schlamm [De Blagén ßínd v´ôn bú~´øm bíß unnén fé:ôßt, de häbbt wí~é: ín ‘é Møttké sí~´ätén té spí~élén. – Die Kinder sind von oben bis unten verdreckt, die haben wieder im Schlamm (gesessen zu spielen) gespielt.]

naiger Naober, naige Naobers  m   naher Nachbar (Nachbar, der dichtbei wohnt und mit dem man häufig zu tun hat); Gegenteil: wieder Naober

naigé: Nøbé:, naigé Nøbé:ß  m   naher Nachbar (Nachbar, der dichtbei wohnt und mit dem man häufig zu tun hat); Gegenteil: wiedé: Nøbé:

nicks för eenen sien [wäör nicks för eenen, is nicks för eenen wesst] nichts für jemanden sein, zu jemandem nicht passen oder nicht für jemanden geeignet sein [För mi is dat nicks. – Für mich ist das nichts.] (Gegenteil: wat för eenen sien)

nickß f´ô: eenén ßien [wô: nickß f´ô: eenén, ißß nickß f´ô: eenén weßßt] nichts für jemanden sein, zu jemandem nicht passen oder nicht für jemanden geeignet sein [F´ô: mi ißß dát nickß. – Für mich ist das nichts.] (Gegenteil: wat f´ô: eenén ßien)

nicks üm biehäbben [hadde (auch: harr) nicks üm bie, häff nicks üm biehatt] nichts drum beihaben [Dao häbbt wi nicks üm bie! – Da haben wir nichts drum bei (= da haben wir nichts dagegen, dagegen haben wir keine Einwände, damit sind wir einverstanden).]

nickß ümm biehäbbén [haddé (auch: ha::) nickß ümm bie, häff nickß ümm biehatt] nichts drum beihaben [Dø häbbt wi nickß ümm bie! – Da haben wir nichts drum bei (= da haben wir nichts dagegen, dagegen haben wir keine Ein- wände, damit sind wir einverstanden).]

nicks üm biesien [wäör (auch: wass) nicks üm bie, nicks üm biewiën (auch: -wesst)] nichts drum beisein [Dao is doch nicks üm bie! – Da ist doch nichts dabei (= das ist nicht schlimm, peinlich oder schwierig; dafür muss man sich nicht schämen).]

nickß ümm bießien [wô: (auch: waßß) nickß ümm bie, nickß ümm biewí~én (auch: -wéßt)] nichts drum beisein [Dø ißß d´øch nickß ümm bie! – Da ist doch nichts dabei (= das ist nicht schlimm, peinlich oder schwierig; dafür muss man sich nicht schämen).]

Nuckeldummen (Pl = Sgl oder auch -s) Nuckeldaumen (der Daumen, an dem ein Daumenlutscher lutscht) (Kindersprache)

Nuckéldummén (Pl = Sgl oder auch -s) Nuckeldaumen (der Daumen, an dem ein Daumenlutscher lutscht) (Kindersprache)

nuckeln [nuckelde, nuckelt] lutschen, saugen

nuckéln [nuckéldé, nuckélt] lutschen, saugen

nuhento [bis -] bis jetzt

nuhénto [bíß -] bis jetzt

olle Dage Alter [Mott de up siene ollen Dage dao noch upkleiën? – Muss der auf seine alten Tage (= in seinem Alter) da noch draufklettern?]

øllé Dagé Alter [Møtt de upp ßiené øllén Dagé dø n´øch uppklei~én? – Muss der auf seine alten Tage (= in seinem Alter) da noch draufklettern?]

orangsch orange [Se hadde ‘n orangschenen Schal üm. – Sie hatte einen orangenen Schal um.]

´ørángsch orange [Sse haddé ‘n ´ørángschénén Schal ümm. – Sie hatte einen orangenen Schal um.]

orangschefarben orangefarben (mit stimmhaftem “sch”)

´ørángschéfa:bén orange (mit stimmhaftem “sch”)

orangschk orange  [Dat säög so orangschk ut. – Das sah so orange(farben) aus.]

´ørángsch orange  [Dát sôch ßo ´ørángschk uut. –  Das sah so orange(farben) aus.]

pickepackevull völlig voll, völlig gefüllt (Steigerung durch Verdoppelung) (auch: Kindersprache)

picképackéfull völlig voll, völlig gefüllt (Steigerung durch Verdoppelung) (auch: Kindersprache)

Plackschnee (SglW)  m Pappschnee, pappiger, nasser Schnee (selten; meist: Blackschnee); [scheefriängen un blackschnieën –  schlagregnen und schneien (nasser Schnee mit dicken Flocken)]

Plackschnee (SglW)  m Pappschnee, pappiger, nasser Schnee (selten; meist: Blackschnee); [scheefrí~´ängén unn blackschnie~én – schlagregnen und schneien (nasser Schnee mit dicken Flocken)]

Posten staohn [stönd Posten, häff Posten staohn] (auf) Posten stehen, Wache halten [Ick wäör to ‘t Posten staohn indellt. – Ich war zum Wachestehen eingeteilt.]

P´øßtén støhn [st´ônd P´øßten, häff P´øßtén støhn] (auf) Posten stehen, Wache halten [Ick wô: to ‘t P´øßtén støhn índellt. – Ich war zum Wachestehen eingeteilt.]

Pötken, -kes n Pfötchen [sick ‘n witt Pötken maken – (sich ein weißes Pfötchen machen) sich anbiedern, sich einschmeicheln]

Pötkén, -kes n Pfötchen [ßíck ‘n witt Pötkén makén – (sich ein weißes Pfötchen machen) sich anbiedern, sich inschmeicheln]

Prüßen (SglW)  n  Preußen

Prüßén (SglW)  n  Preußen

pudelnatt pudelnass, klatschnass (selten; meist: messnatt)

pudélnatt pudelnass, klatschnass (selten; meist: meßßnatt)

Pulla, -s f Babyflasche (mit Milch) (Kindersprache)

Pullá, -ß f Babyflasche (mit Milch) (Kindersprache)

Pullebüksken, -kes n Pullebäuchlein (unbedeckt) (Kindersprache)

Pullébükßkén, -kes n Pullebäuchlein (unbedeckt) (Kindersprache)

Pullewater (SglW) n Badewasser (Kindersprache)

Pulléwaté: (SglW) n Badewasser (Kindersprache)

Pulsföhlen (SglW)  n  Pulsfühlen [Dat Pulsföhlen häört mit deto.  –  Das Pulsfühlen gehört mit dazu (zu einer Untersuchung)].

Púlßföhlén (SglW)  n  Pulsfühlen [Dát Púlßföhlén hô:t mít déto.  –  Das Pulsfühlen gehört mit dazu (zu einer Untersuchung)].

Pumpenwater (SglW) n Pumpenwasser (Hauswasser, das mit der eigenen Pumpe hochgepumpt wird)

Púmpénwaté: (SglW) n Pumpenwasser (Hauswasser, das mit der eigenen Pumpe hochgepumpt wird)

Püppi, -s f Püppchen [mit Püppi spiëlen – mit der Puppe spielen] (Kindersprache)

Püppi, -s f Püppchen [mít Püppi spí~élén – mit der Puppe spielen] (Kindersprache)

Pustewind (SglW) m Wind (Kindersprache)

Pußtéwínd (SglW) m Wind (Kindersprache)

puttepatt maken tapsig an der Hand laufen (Kleinkind) (Kindersprache)

puttépatt makén tapsig an der Hand laufen (Kleinkind) (Kindersprache)

Puttputt Lockruf für Hühner (s.a. Kuupkuup)

Puttputt Lockruf für Hühner (s.a. Kuupkuup)

Puttputt (SglW) m Traktor (Kindersprache)

Puttputt (SglW) m Traktor (Kindersprache)

rautblömt     rotgeblümt

rautblömt     rotgeblümt

riëkelig, riëkeliger, am riëkeligsten   egoistisch, rücksichtslos

rí~ékélích, rí~ékélígé:, ám rí~ékélíchßtén egoistisch, rücksichtslos

ringeraon [gerott’e (selten auch: geröt) rin, ringerott’]  hineingeraten  [He is dao in eenen schönen Schlamassel ringerott’.  –  Er ist da in einen schönen  Schlamassel hineingeraten.]

rínchérøøn [chérøtt’é (selten auch: chéröt) rín, rínchérøtt’]  hineingeraten [He ißß dø ín eenén schönén Schlámassél rínchérøtt’.  –  Er ist da in einen schönen  Schlamassel hineingeraten.]

Ruck (SglW)  m   Ruck  [sick eenen Ruck giëben  –  sich einen Ruck geben]

Ruck (SglW)  m   Ruck  [ßick eenén Ruck chí~ébén  –  sich einen Ruck geben]

Rüenfett (SglW) n Hundefett (Heilmittel gegen Tuberkulose; während des letzten Krieges wurden Hunde heimlich gefangen, getötet und das Fett ausgelassen. In diesem Fett wurden in der Pfanne für den Tuberkulosekranken diverse Lebensmittel gebacken, z.B. Pfannekuchen. Hundefett soll, da Medikamente nicht zu bekommen waren, oft verwendet worden sein und vielen Kranken das Leben gerettet haben.)

Rüénfett (SglW) n Hundefett (Heilmittel gegen Tuberkulose; während des letzten Krieges wurden Hunde heimlich gefangen, getötet und das Fett ausgelassen. In diesem Fett wurden in der Pfanne für den Tuberkulosekranken diverse Lebensmittel gebacken, z.B. Pfannekuchen. Hundefett soll, da Medikamente nicht zu bekommen waren, oft verwendet worden sein und vielen Kranken das Leben gerettet haben.)

rüsig stürmisch und regnerisch, ungemütlich(es Wetter);  ungezügelt, wild (selten; meist: rüserig)

rüsích stürmisch und regnerisch, ungemütlich(es Wetter);  ungezügelt, wild (selten; meist: rüsérích)

rutkippen [kippde rut, rutkippt]   rauskippen [He kippde dat Water ut de Schohe rut.  –  Er kippte das Wasser aus den Schuhen raus.]

ruutkippén [kippdé ruut, ruutkippt]   rauskippen [He kippdé dát Waté: ut de Schohé ruut.  –  Er kippte das Wasser aus den Schuhen raus.]

rutquetten [quett’e rut, rutquett’] rausquetschen [wat ut eenen rutquetten – etwas aus jemandem rausquetschen, jemanden zum Reden bringen]

ruutkwettén [kwett’é ruut, ruutkwett’] rausquetschen [wát uut eenén ruutkwettén – etwas aus jemandem rausquetschen, jemanden zum Reden bringen]

Ruttkebuckse, -n f Rutschhose, Krabbelhose (für kleine Kinder, aber auch als Überziehhose beim Kartoffelsuchen auf großen Feldern, als Kartoffeln noch von Hand aufgelesen wurden)

Ruttkébuckßé, -n f Rutschhose, Krabbelhose (für kleine Kinder, aber auch als Überziehhose beim Kartoffelsuchen auf großen Feldern, als Kartoffeln noch von Hand aufgelesen wurden)

Rüümte (SglW)  f  Weite, Geräumigkeit [De Rüümte vön ‘e Buckse mott passen.  –  Die Weite einer Hose muss passen.]

Rüümté (SglW)  f  Weite, Geräumigkeit [De Rüümté f´ôn ‘é Buckßé møtt paßßén.  –  Die Weite einer Hose muss passen.]

Schapptrecke, -n  f   Schrankschublade

Schapptrecke, -n  f   Schrankschublade

Schierkartuffeln (PlW) Kartoffelgericht (Kartoffeln mit Soße, Braten oder Bratwurst und Rotkohl, Spinat o.ä.)

Schierkà:tufféln (PlW) Kartoffelgericht (Kartoffeln mit Soße, Braten oder Bratwurst und Rotkohl, Spinat o.ä.)

Schlüörtriene, -n  f (SchimpfW)  Schlampe, unordentliche Frau

Schl´ü~´ö:triené, -n  f (SchimpfW)  Schlampe, unordentliche Frau

Schmachtlapperie (SglW) f Hungerleiden (abf.), Hunger

Schmáchtlappérie (SglW) f Hungerleiden (abf.), Hunger

schmättken [schmättkede, schmättket] schlendern, langsam gehen [De sind ganz sachte nao Huus hen schmättket. – Die sind ganz langsam nach Haus (hin) geschlendert.]

schmättkén [schmättkédé, schmättkét] schlendern, langsam gehen [De ßínd chánz ßáchté nø Huuß hén schmättkét. – Die sind ganz langsam nach Haus (hin) geschlendert.]

Schnottblage, -n f (SchimpfW) Rotzblage, Kind mit Schnottnase; unsauberes Kind, freches, dreistes, unbelehrbares Kind

Schnøttblagé, -n f (SchimpfW) Rotzblage, Kind mit Schnottnase; unsauberes Kind, freches, dreistes, unbelehrbares Kind

schön un guët   schön und gut [Dat magg ja wull alles schön un guët sien, aower mienen Fall is dat nich.  –  Das mag ja wohl alles schön und gut sein, aber mein Fall ist das nicht.]

schön ún chú~ét   schön und gut [Dát mách já wull alléß schön ún chú~´ët ßien, øwé: mienén Fall ißß dát ních. – Das mag ja wohl alles schön und gut sein, aber mein Fall ist das nicht.]

Schraohheit (SglW)  f   Magerkeit

Schrøhheit (SglW)  f   Magerkeit

Schrieben (Pl = Sgl)  n  Schreiben [een Schrieben an ‘t Amt upsetten  –  ein Schreiben ans Amt aufsetzen]

Schriebén (Pl = Sgl)  n  Schreiben [een Schriebén án ‘t Ámt úpßettén  –  ein Schreiben ans Amt aufsetzen]

Schudder (Pl = Sgl) m Schauder [Mi tröck ‘n Schudder üöwer ‘n Puckel. – Mir lief ein Schauder über den Rücken.]

Schuddé: (Pl = Sgl) m Schauder [Mi trôck ‘n Schuddé: ´ü~´ôwé: ‘n Puckél. – Mir lief ein Schauder über den Rücken.]

schummeln [schummelde, schummelt]   wiegen (ein Kleinkind in der Wiege) (alt)

schumméln [schummeldé, schummélt]  wiegen (ein Kleinkind in der Wiege) (alt)

Schummeltrecke, -n  f   Schublade für Krimskrams oder Geraffel

Schumméltrecké, -n  f   Schublade für Krimskrams oder Geraffel

schwadroneern [schwadroneerde, schwadroneert]    schwadronieren, großspurig oder langatmig reden

schwádrónee:n [schwádrónee:de, schwádrónee:t]     schwadronieren, großspurig oder langatmig reden

Schwattschlachtung, -en f Schwarzschlachtung (illegale Schlachtung in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Das Verbot der Schwarzschlachtung wurde vom Landesernährungsamt in Unna überwacht. Sobald die Kontrolleure auftauchten, wurde blitzschnell von Hof zu Hof der Warnruf “”Unna kümmp!”” weitergegeben.)

Schwattschláchtúng, -én f Schwarzschlachtung (illegale Schlachtung in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Das Verbot der Schwarzschlachtung wurde vom Landesernährungsamt in Unna überwacht. Sobald die Kontrolleure auftauchten, wurde blitzschnell von Hof zu Hof der Warnruf “”Unna kümmp!”” weitergegeben.)

Schwiäwelbad, -bäder  n   Schwefelbad

Schwí~´äwélbád, -bädé:  n   Schwefelbad

Schwiäwelwater (SglW)  n   Schwefelwasser

Schwí~´äwélwaté: (SglW)  n   Schwefelwasser

Siedenis, -nisse (alt) f Niederung, Senke (auch: Sietenis)

Siedéníß, -nissé (alt) f Niederung, Senke (auch: Sieténíß)

Sietenis, -nisse (alt) f Niederung, Senke (auch: Siedenis)

Sieténíß, -nissé (alt) f Niederung, Senke (auch: Siedéníß)

Sietenschiebe, -n f Seitenscheibe (Auto)

Ssieténschiebé, -n f Seitenscheibe (Auto)

Spadderdert, -e (Pl ?) (SchimpfW)  m  Schwätzer, Gernegroß, Wichtigtuer (selten); [De Xaver, dat is uesen Spadderdert.  –  Der Xaver, das ist unser Schwätzer.]

Spaddé:dé:t, -é (Pl ?) (SchimpfW)  m  Schwätzer, Gernegroß, Wichtigtuer (selten); [De Xawé:, dát ißß ú~ésén Spaddé:dé:t.  –  Der Xaver, das  ist unser Schwätzer.]

Spaleer (SglW)  n  Spalier  [Bie siene Hochtiet häff de ganze Tennisverein Spaleer staohn. – Bei seiner Hochzeit hat der ganze Tennisverein Spalier gestanden.]

Spálee~é: (SglW)  n Spalier  [Bie ßiené H´øchtiet häff de chánzé Tenníßfé:ein Spálee~é: støhn. – Bei seiner Hochzeit hat der ganze Tennisverein Spalier gestanden.]

spinkelt klein gepunktet (Stoff, Tapete), gesprenkelt

spínkélt klein gepunktet (Stoff, Tapete), gesprenkelt

Spott un Hohn Spott und Hohn [Dat is doch Spott un Hohn!  –  Das ist doch Spott und Hohn!]

Spøtt ún Hohn Spott und Hohn [Dát ißß d´øch Spøtt ún Hohn! – Das ist doch Spott und Hohn!]

Stadtmenschk, -en  m  (Pl auch: Stadtlüe) Städter, Stadtmenschen

Stádtménschk, -én  m  (Pl auch: Stádtlü~é) Städter, Stadtmenschen

Standpriäge, -n f     Standpredigt, Standpauke [een’ ‘ne Standpriäge haolen – jemandem eine Standpredigt halten]

Stándprí~´ägé, -n f      Standpredigt, Standpauke [een’ ‘né Stándprí~´ägé hølén – jemandem eine Standpredigt halten]

stärnenklaor sternenklar

stä:nénklø: sternenklar

Steenbau, -ten m Steinbau

Steenbau, -tén m Steinbau

stiëwig, stiëwiger, am stiëwigsten   fest, stabil [‘n stiëwiger Kragen – ein steifer Kragen][Dat Huus is stiëwig baut, dat wätt nich faorts vön ‘n iärsten Sturm  ümblosst.  –  Das Haus ist stabil gebaut, das wird nicht gleich vom ersten Sturm umgeblasen.] [De Söcke stönnen stiëwig vör Dreck kiëgen de Holschken.  –  Die  Socken standen steif vor Dreck neben den Holzschuhen.]

stí~éwích, stí~éwígé:, ám stí~éwíchßtén   fest, stabil [‘n stí~éwígé: Kragén – ein steifer Kragen] [Dát Huuß ißß stí~éwích baut, dát wätt ních fø:tß f´ôn ‘n í~ä:ßtén Stú~é:m ´ümbløßßt.  –  Das Haus ist stabil gebaut, das wird nicht gleich vom ersten Sturm umgeblasen.][De Ssôcké stônnén stí~éwích f´ô: Dreck kí~égén de H´ølschkén.  – Die Socken standen steif vor Dreck neben den Holzschuhen.]

Stiëwigkeit (SglW)  f   Festigkeit, Stabilität

Stí~éwíchkeit (SglW)  f   Festigkeit, Stabilität

stinklangwielig stinklangweilig

stínklángwielích stinklangweilig

Stohlriege, -n  f  Stuhlreihe

Stohlriegé, -n  f  Stuhlreihe

Stoppelbaort, -bäörde m Stoppelbart (s.a. Stöppelbaort)

Støppélbø:t, -bô:dé m Stoppelbart (s.a. Stôppélbø:t)

Stropp, -e n      kurzes Seil (z.B. um Kälber anzubinden)

Strøpp, -é n      kurzes Seil (z.B. um Kälber anzubinden)

Strumpföte (PlW) m Strumpffüße [in Strumpföte laupen – mit Strumpffüßen (= mit Socken, aber ohne Schuhe) laufen]

Strúmpföté (PlW) m Strumpffüße [in Stúmpföté laupén – mit Strumpffüßen (= mit Socken, aber ohne Schuhe) laufen]

Strüppbuckse, -n f Hose mit Gummizug (Schlüpfer, Trainingshose); zu eng sitzende Hose

Strüppbuckßé, -n f Hose mit Gummizug (Schlüpfer, Trainingshose); zu eng sitzende Hose

Strüppgaorn (SglW ?)  n   Bindfaden

Strüppchø:n (SglW ?)  n   Bindfaden

Stulpenknopp, -knöppe  m  Manschettenknopf (selten)(alt?); meist: Manschettenknopp

Stúlpénknøpp, -knôppé  m  Manschettenknopf (selten)(alt?); meist: Mánschetténknøpp

Sunnenkieker (Pl = Sgl) m (Sonnengucker) (Bezeichnung für einen Baum, der eng zwischen vielen anderen Bäumen steht und sich daher nur nach oben zum Licht entwickeln kann)

Ssunnénkieké: (Pl = Sgl) m (Sonnengucker) (Bezeichnung für einen Baum, der eng zwischen vielen anderen Bäumen steht und sich daher nur nach oben zum Licht entwickeln kann)

Sup- un Friätnaober, -s  m   Sauf- und Fressnachbar (Nachbar, der zum Helfen nie da ist, den man aber bei jedem Nachbarschaftsfest sieht)

Ssup- ún Frí´ätnøbé:, -ß  m   Sauf- und Fressnachbar (Nachbar, der zum Helfen nie da ist, den man aber bei jedem Nachbarschaftsfest sieht)

Suptour, -n f Sauftour

Suptu~é:, -n f Sauftour

Tahl, -en f      Zahl

Tahl, -én f       Zahl

Tatüü-Tataa (SglW) n Martinshornsignal; Polizeiauto (Kindersprache)

Tátüü-Tátaa (SglW) n Martinshornsignal; Polizeiauto (Kindersprache)

te liewe rücken zu leibe rücken, (auf jemanden) losgehen, (jemanden) attackieren

té liewé rückén zu leibe rücken, (auf jemanden) losgehen, (jemanden) attackieren

Telefonhäörer, -s m Telefonhörer

Téléf´ønhôré:, -ß f Telefonhörer

to rechte Tiet zur rechten Zeit, rechtzeitig [He hadde verschlaopen, wäör aower doch no’ jüst to rechte Tiet up de Arbeid. – Er hatte verschlafen, war aber doch noch gerade rechtzeitig auf der Arbeit.]

to réchté Tiet zur rechten Zeit, rechtzeitig [He haddé fé:schløpén, wô: øwé: d´øch n’ ø’ jüßßt to réchté Tiet upp dé A:beid. – Er hatte verschlafen, war aber doch noch gerade rechtzeitig auf der Arbeit.]

tospölen [spollde (auch: spölde) to, tospollt] zuspülen (De Graben häff dat Ruohr ganz tospollt.  –  Der Graben hat das Rohr ganz zugespült.] (selten; meist: toschlämmen)

tospölén [spølldé (auch: spöldé) to, tospøllt] zuspülen (De Chrabén häff dát Rú~´øh: chánz tospøllt.  –  Der Graben hat das Rohr ganz zugespült.] (selten; meist: toschlämmén)

trechterücken [rück(e)de trechte, trechterück(e)t] zurechtrücken [He moss sick iärst äs maol de Brille trechterücken.  –  Er musste sich erst einmal die Brille  zurechtrücken.]

tréchtérückén [rück(é) dé tréchté, tréchtérück(é)t] zurechtrücken [He møßß ßick í~´ä:ßt äßß møl dé Brillé tréchtérückén.  –  Er musste sich erst einmal die Brille  zurechtrücken.]

Trecksalbe (SglW) f Zugsalbe, schwarze Salbe (Wundsalbe)

Treckßálbé (SglW) f Zugsalbe, schwarze Salbe (Wundsalbe)

truurig  traurig [Bie de, dat sind truurige Tostände. –  Bei denen (, das) sind (= herrschen) traurige Zustände.]

truurích traurig [Bie de, dát ßínd truurígé Tost`ändé. – Bei denen (, das) sind (= herrschen) traurige Zustände.]

twedde Gesicht (SglW) n (das) zweite Gesicht, Prophetie [Vön denn häbbt se immer säggt, dat de dat twedde Gesicht hadde. – Von dem haben sie immer gesagt, dass der das zweite Gesicht hätte.]

tweddé Chéßícht (SglW) n (das) zweite Gesicht, Prophetie [F´ôn denn häbbt ßé immé: ß´ächt, dát de dát tweddé Chéßícht haddé. – Von dem haben sie immer gesagt, dass der das zweite Gesicht hätte.]

üm un üm um und um (Betonung des folgenden Wortes, das mit üm- beginnt, durch Verdoppelung) [De häbbt alles üm un ümschmiëten. – Die haben alles um und umgeworfen, die haben alles völlig durcheinander geworfen.]

ümm ún ümm um und um (Betonung des folgenden Wortes, das mit ümm- beginnt, durch Verdoppelung) [De häbbt alléß ümn ún ümmschmí~étén. – Die haben alles um und umgeworfen, die haben alles völlig durcheinander geworfen.]

ümtogaohn [gönk ümto, is ümtogaohn]     drumherumgehen

ümmtochøhn [chônk ümmto, ißß ümmtochøhn]    drumherumgehen

ümtolaupen [löp ümto, is ümtolaupen]     drumherumlaufen

ümmtolaupén [löp ümmto, ißß ümmtolaupén]     drumherumlaufen

unnerröehrn [röehrde unner, unnerröehrt] unterrühren  [de Botter unner denn Deeg unnerröehrn  –  die Butter unter den Teig unterrühren]

unné:rö~éh:n [rö~éh:dé unné:, unné:rö~éh:t] unterrühren [de Botté: unné: denn Deech unné:rö~éhrn  –  die Butter unter den Teig unterrühren]

üöwerbehaolen [behöll üöwer, üöwerbehaolen] überbehalten [ick häff bie ‘t Müern kinnen eenzigen Steent üöwerbehaolen. – Ich habe beim Mauern keinen einzigen Stein überbehalten.] (meist: üöwerhaolen)

´ü~´ôwé:béhølén [béhôll ´ü~´ôwé:, ´ü~´ôwé:béhølén] überbehalten [Ick häff bie ‘t Mü~é:n kinnén eenzígén Steent ´ü~´ôwé:behaolen. – Ich habe beim Mauern keinen einzigen Stein überbehalten.] (meist: ´ü~´ôwé:hølén)

Üöwerfallkommando, -s n     Überfallkommando

`Ü~´öwé:fallkommándó, -ß n     Überfallkommando

üöwertokuemmen [kammp (auch: köm) üöwer to, is üöwertokuemmen] drüberzukommen [He woll jüst ut ‘t Kittken utbriäken, dao is emm de Pollzist üöwertokuemmen. – Er wollte gerade aus dem Gefängnis ausbrechen, da ist ihm die Polizei drüberzugekommen.]

´ü~´ôwé:tokú~émmén [kammp (auch: köm) ´ü~´ôwé:to, ißß ´ü~´ôwé:tokú~émmén] drüberzukommen [He wøll jüßßt ut ‘t Kittkén utbrí~´äken, dø ißß emm de Pøllzíßt ‘ü~´ôwé:tokú~émmén. – Er wollte gerade aus dem Gefängnis ausbrechen, da ist ihm die Polizei drüberzugekommen.]

up denn Buschk kloppen   auf den Busch klopfen, etwas durch eine provozierende Frage aus jemandem herauslocken

upp denn Búschk kløppén   auf den Busch klopfen, etwas durch eine provozierende Frage aus jemandem herauslocken

upmüeten [moss up, upmosst] aufmüssen [He moss jede Nacht up. – Er musste jede Nacht auf(stehen).]

uppm´ü~étén [møßß upp, uppmøßßt] aufmüssen [He møßß jedé Nácht upp. – Er musste jede Nacht auf(stehen).]

up’neenerbieten [beet up’neener, up’neenerbiëten] aufeinanderbeißen [de Tiähne up’neenerbieten – die Zähne zusammenbeißen, etwas mit Selbstbeherrschung ertragen]

upp’neené:bietén [beet upp’neené:, upp’neené:bí~étén] aufeinanderbeißen [de Tí~´ähné upp’neené:bietén – die Zähne zusammenbeißen, etwas mit Selbstbeherrschung ertragen]

utfüörsken [füörskede ut, utfüörsket] ausforschen, gründlich erforschen

uutf´ü~´ô:ßkén [f´ü~´ô:ßkédé uut, uutf´ü~´ô:ßkét] ausforschen, gründlich erforschen

utmaken [sick] [möken sick ut, häbbt sick utmakt] (pluralisch) vereinbaren [Dat hadden de sick so utmakt. – Das hatten die so vereinbart, das hatten die so abgesprochen.]

uutmakén [ßíck] [mökén ßíck uut, häbbt ßíck uutmakt] (pluralisch) vereinbaren [Datt haddén de ßíck ßo uutmakt. – Das hatten die so vereinbart, das hatten die so abgesprochen.]

utrangscheern [rangscheerde ut, utrangscheert] ausrangieren (Anm.: “sch” = stimmhaft)

uutrángschee:n [rángschee:dé uut, uutrángscheer:] ausrangieren (Anm.: “sch” = stimmhaft)

uttesetten häbben [hadde uttesetten, häff uttesetten hatt]   auszusetzen haben [De hadde üöwerall wat dran uttesetten.  –  Der hatte überall was (dran)  auszusetzen, der war immer am meckern.]

uuttéßettén häbbén [haddé uuttéßettén, häff uuttéßettén hatt]  auszusetzen haben [De hadde `ü~´ôwé:all wát drán uuttéßettén.  –  Der hatte überall was (dran)  auszusetzen, der war immer am meckern.]

verbunnene Augen [mit – -]  mit verbundenen Augen, auswendig  [He fünd denn Wegg mit verbunnene Augen.  –  Er fand den Weg mit verbundenen Augen.]

fé:bunnéné Augén [mít – -]  mit verbundenen Augen, auswendig  [He f´ünd denn Wéch mít fé:bunnéné Augèn.  –  Er fand den Weg mit verbundenen Augen.]

Verdori no’ maol! (Fluch) Verflixt noch mal! [s.a. “Gottverdori (no maol)!”]

Fé:dori n´ø’ møl! (Fluch) Verflixt noch mal! [s.a. “Chøttfé:dori (n´ø’ møl)!”]

verdrinken [verdrünk, verdrunken] ertrinken [De Lüttke is in ‘n Kanaol fallen un elennig verdrunken. – Der Kleine ist in den Kanal gefallen und elendig ertrunken.]

fé:drínkén [fé:dr´ünk, fé:drúnkén] ertrinken [De Lüttké ißß ín ‘n Kánøl fallén ún elennícj ferdrúnkén. – Der Kleine ist in den Kanal gefallen und elendig ertrunken.]

verfösseln [verfösselde, verfösselt] managen, organisieren; auch: gängeln [Üm siene Geburtsdaggsfiër hoffde he sick nich te kümmern, dat häff alles siene Frau verfösselt. – Um seine Geburtstagsfeier brauchte er sich nicht zu kümmern, das hat alles seine Frau organisiert.] (negativ auch: verfuttfiägen)

fé:fôßßéln [fé:fôßßélde, fé:fôßßélt] managen, organisieren; auch: gängeln [`Üm ßiené Chébu:tßdáchßfí~é: høffdé he ßick ních té kümmé:n, dát häff alléß ßiené Frau fé:fôßßélt. – Um seine Geburtstagsfeier brauchte er sich nicht zu kümmern, das hat alles seine Frau organisiert.] (negativ auch: fé:futtfí~´ägén)

verfuttfiägen [verfuttfiägde, verfuttfiägt] bevormunden, gängeln, alles dominierend bestimmen [De Naoberschke, de mennde auk immer, dat se alle befuttfiägen moss. – Die Nachbarin, die meinte auch immer, dass sie über alle bestimmen musste (dass sie alle bevormunden musste).] (s.a. verfösseln)

fé:futtfí~´ägén [fé:futtfí~´ächdé, fé:futtfí~´ächt] bevormunden, gängeln, alles dominierend bestimmen [De Nøbé:schké, de menndé auk immé:, dát ßé allé béfuttfí~´ägén møßß. – Die Nachbarin, die meinte auch immer, dass sie über alle bestimmen musste (dass sie alle bevormunden musste).] (s.a. fé:fôßßéln)

verknacken [verknackde, verknackt] verknacken [He is to twee Jaohr verknackt wurden. – Er ist zu zwei Jahren verknackt (= verurteilt) worden.]

fé:knackén [fé:knackdé, fé:knackt] verknacken [He ißß to twee Jøh: fé:knackt wúrdén.    –    Er ist zu zwei Jahren verknackt (= verurteilt) worden.]

vertesteweern [vertesteweerde, vertesteweert] verwirren  (alt)

fé:téßtéwee~é:n [fé:téßtéwee~é:dé, fé:téßtéwee~é:t]  verwirren (alt)

vön wiägen   wegen  [Dat kostede Millionen – vön wiägen de Inflation.  –  Das kostete Millionen – wegen der Inflation.]

f´ôn wí~´ägén   wegen  [Dát k´østédé Millí~ónén –  f´ôn wí~´ägén de Ìnflátí~ón.  –  Das kostete Millionen – wegen der Inflation.]

vörbeldlick   vorbildlich

f´ôrbéldlick   vorbildlich

vörbieküennen [konn vörbie, vörbiekonnt] vorbeikönnen [Dat ganze Wiärks lagg so breet up de Straote, dat de Autos nich vörbiekonnen. – Das ganze Zeug lag so breit auf der Straße, dass die Autos nicht vorbeikonnten.]

f´ô:biek´ü~énnén [kønn f´ô:bie, f´ô:biekønnt] vorbeikönnen [Dát chánzé Wí~´ä:kß lách ßo breet upp dé Strøté, dát de Autoß ních f´ô:biekønnén. – Das ganze Zeug lag so breit auf der Straße, dass die Autos nicht vorbeikonnten.]

Wahlsunndagg, -dage m      Wahlsonntag

Wahlßunndách, -dagé m       Wahlsonntag

waogen [waogde, waogt]      wagen [Dat waogs du nich! – Das wagst du nicht!] [Off m’ ‘t waogen kann? – Ob man es riskieren kann?]

wøgén [wøchdé, wøcht]      wagen [Dát wøchs du ních! – Das wagst du nicht!][Øff m’ ‘t wøgén kann?   –    Ob man es riskieren kann?]

wat daovön kennen etwas davon kennen [dao moss ‘e all wat vön kennen – davon musst du schon was kennen][Wenn ‘e daovön nicks kenns, dann blief daobie wegg! – Wenn du davon nichts verstehst, dann bleib dabei weg!]

watt døf´ôn kennén etwas davon kennen [dø møßß ‘é all watt f´ôn kennén – davon musst du schon was kennen][Wenn ‘é døf´øn nickß kennß, dann blief døbie wéch! – Wenn du davon nichts verstehst, dann bleib dabei weg!]

wat för eenen sien [wäör wat för eenen, is wat för eenen wesst] etwas für jemanden sein, zu jemandem passen oder für jemanden geeignet sein [Gäörner – wäör dat wat för di? – Gärtner – wäre das was für dich?][Bis meddaggs in ‘n Bedde liggen, dat wäör wat för emm. – Bis mittags im Bett liegen, das war was für ihn (= das gefiel ihm). (Gegenteil: nicks för eenen
sien)

wát f´ô: eenén ßien [wô: wát f´ô: eenén, ißß wát f´ô: eenén weßßt] etwas für jemanden sein, zu jemandem passen oder für jemanden geeignet sein [Chô:né: – wô: dát wát f´ô: di? – Gärtner – wäre das was für dich?][Bíß meddáchß ín ‘n Beddé liggén, dát wô: wát f´ô: emm. – Bis mittags im Bett liegen, das war was für ihn (= das gefiel ihm). (Gegenteil: nickß f´ô: eenén ßien)

weggschlaopen [schlöp (auch: schloppde) wegg, weggschloppt (auch: weggschlaopen)] wegschlafen  [Kopppiene kann m’ auk weggschlaopen.  –  Kopfschmerzen kann man auch wegschlafen.]

wechschløpén [schlöp (auch: schløppdé) wéch, wéchschløppt (auch: wéchschløpén)] weg schlafen [Køpppiené kann m’ auk wéchschlø pén.  –  Kopfschmerzen kann man auch weg schlafen.]

Wicksepöttken, -s n      Wichsetöpfchen

Wickßépôttkén, -ß n      Wichsetöpfchen

wieder Naober, wiede Naobers  m   weiter Nachbar (Nachbar, der weiter weg wohnt und mit dem man selten zu tun hat); Gegenteil: naiger Naober

wiedé: Nøbé:, wiedé: Nøbé:ß  m   weiter Nachbar (Nachbar, der weiter weg wohnt und mit dem man häufig zu tun hat); Gegenteil: naigé: Nøbé:

wiederschlaopen [schlöp (auch: schloppde) wieder, wiederschloppt (auch: -schlaopen)] weiterschlafen [Blief liggen un schlaop wieder! – Bleib liegen und schlaf weiter!]

wiedé:schløpén [schlöp (auch: schløppdé) wiedé:, wiedé:schløppt (auch: -schløpén)] weiterschlafen [Blief liggén ún schløp wiedé:! – Bleib liegen und schlaf weiter!]

wiederseihn [söch (auch: säöch) wieder, wiederseihn] weitersehen [Wi wiëllt muorn äs wiederseihn. – Wir wollen morgen mal weitersehen (= wir überlegen uns morgen, was wir weiterhin machen).

wiedé:ßeihn [ßööch (auch: ßôôch) wiedé:, wiedé:ßeihn] weitersehen [Wi wí~ellt mú~ø´:n äßß wiedé:ßeihn. – Wir wollen morgen mal weitersehen (= wir überlegen uns morgen, was wir weiterhin machen).

wierbruken (brukde wier, wierbrukt) wiedergebrauchen, wiederverwenden

wí~é:brukén (brukdé wí~é:, wí~é:brukt)  wiedergebrauchen, wiederverwenden

wiertreffen [tröff wier, wiertroffen]  wiedertreffen [een’ nao iëlke Jaohrn wiertreffen  –  jemanden nach etlichen Jahren wiedertreffen]

wí~é:treffén [trôff wí~é:, wí~é:trøffén]   wiedertreffen  [een’ nø í~élké Jøh:n wí~é:treffén  –  jemanden nach etlichen Jahren wiedertreffen]

wiet (so -) (temporal)   weit  [Et is so wiet.  –  Es ist so weit (der Zeitpunkt ist erreicht).]

wiet (ßo -) (temporal)   weit  [Ett ißß ßo wiet.  –  Es ist so weit (der Zeitpunkt ist erreicht).]

winkewinke maken [mök winkewinke, häff winkewinke makt] winkewinke machen, zum Abschied mit der Hand winken (Kindersprache)

wínkéwínké makén [mök wínkéwínké, häff wínkéwínké makt] winkewinke machen, zum Abschied mit der Hand winken (Kindersprache)

wippkerig wippend [He hadde so eenen wippkerigen Gang.  –  Er hatte so einen wippenden Gang.]

wippkérích wippend [He haddé ßo eenén wippkérígén Cháng.  –  Er hatte so einen wippenden Gang.]

Wippwapp, -e (?) f Wippe (Spielgerät für Kinder) (Kindersprache)

Wippwapp, -e (?) f Wippe (Spielgerät für Kinder) (Kindersprache)

zuckeln [zuckelde, zuckelt]      langsam gehen, schlendern

zuckéln [zuckéldé, zuckélt]     langsam gehen, schlendern